Buemi rechnet mit reichlich Überholszenen

Sebastien Buemi

erwartet in Montreal überaus viele spannende Rennmanöver

In Kanada wagen die Verantwortlichen der Formel 1 den nächsten Schritt und verdoppeln den Einsatz des verstellbaren Heckflügels: Statt einer wird es ab Montreal zwei Überholzonen geben, sodass die Piloten mehr Möglichkeiten bekommen, um an einem Konkurrenten vorbeizuziehen. Toro-Rosso-Fahrer Sebastien Buemi begrüsst diese Entwicklung und rechnet mit vielen aufregenden Szenen.

"Man will noch mehr aus dem verstellbaren Heckflügel herausholen", meint der Schweizer am Rande des Monaco-Events. "Wir haben gesehen, dass man sehr leicht überholen kann. Dann wird es noch einfacher, weil man eine zweite Möglichkeit bekommt. Ich glaube, wenn man viele Überholmanöver sehen will, geht es in die richtige Richtung. Es muss aber natürlich ein Limit geben", findet Buemi.

Zweifelsfrei überzeugt ist der 22-Jährige indes davon, dass die Massnahmen der FIA in Montreal den gewünschten Erfolg haben werden. "Meiner Meinung nach werden wir gut überholen können", sagt Buemi. "Ich denke, man wird mehr Überholmanöver nach der Haarnadel sehen, weil man den Heckflügel zu Beginn der langen Geraden aktivieren kann. Damit hat man einen großen Vorteil."

Der junge Schweizer spricht in diesem Zusammenhang von "15 bis 20 km/h" und erwartet, am Ende der Geraden recht einfach "auf der Innen- oder Außenseite" überholen zu können. Die zweite, kürzere Überholzone sei etwas schwieriger zu nutzen, doch "ich glaube, dass man auch dort einen Gegner schnappen kann", meint Buemi. - "wenn man nahe genug dran ist und der Heckflügel funktioniert."

Die Vorteile des Zusatzsystems würden allerdings hauptsächlich auf langen Geradeausstücken zum Tragen kommen, wie der Toro-Rosso-Pilot erläutert. "Man hat bisher gesehen, dass der verstellbare Heckflügel am besten auf langen Geraden wie in China und der Türkei funktioniert. Besonders wenn dein Vordermann Reifenprobleme hat, kann man leicht nahe dranbleiben", gibt Buemi zu Protokoll.

Hohe Endgeschwindigkeiten seien in den Überholzonen ebenfalls hilfreich, denn "bis 200 km/h macht der verstellbare Heckflügel keinen Unterschied", sagt Buemi. "Ist die Gerade lang genug und fährt man über Tempo 280 km/h, dann macht der verstellbare Heckflügel einen großen Unterschied aus." Auf kürzeren Geraden bis maximal 290 km/h bringe das System etwa zwei Zehntel pro Runde.

"In China kalkulierten wir indes mit einer Sekunde, weil die Überholzone dort sehr lang war. Auf Strecken mit derart langen Geraden spielt der verstellbare Heckflügel eine richtig grosse Rolle", hält Buemi fest. Auf Strecken wie Interlagos, Spa-Francorchamps und Suzuka sollte das System ebenfalls grosse Vorteile mit sich bringen: "Dort wird der Unterschied sicherlich gewaltig sein", sagt Buemi.

1.6.2011