GP Spanien

McLaren im Renntrimm auf Augenhöhe mit Red Bull

Lewis Hamilton

kämpfte bis zum Schluss gegen Sebastian Vettel um den Sieg

Im Qualifying lag McLaren knapp eine Sekunde hinter Red Bull. Im Grand Prix von Spanien in Barcelona konnten die Chrompfeile mit der Weltmeistermannschaft auf Augenhöhe kämpfen. Lewis Hamilton setzte Sebastian Vettel bis zum Zielstrich unter Druck. Einen richtigen Angriff konnte der Brite allerdings nicht setzen. Sein Teamkollege Jenson Button verlor am Start einige Plätze und arbeitete sich mit einer guten Strategie und einer reifenschonenden Fahrweise auf Platz drei nach vorne.

Hamilton schnupperte an seinem zweiten Saisonsieg nach China, doch diesmal gelang kein Überholmanöver in der Schlussphase. "Ich bin positiv überrascht, wie schnell wir heute waren. Ich denke, wir waren im Renntrimm etwas schneller als Red Bull, abgesehen von den Hochgeschwindigkeitskurven", findet der Weltmeister von 2008. " Ich habe die ganze Zeit voll angegriffen. Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden. Wären noch ein paar weitere Runden geblieben, hätte die Reihenfolge an der Spitze vielleicht anders ausgesehen. Mir hat die Zeit am Ende gefehlt. Trotz DRS ist es sehr schwer, auf dieser Strecke zu überholen. In den Kurven drei und neun kann man dem Vordermann nicht folgen. Das macht es wirklich schwierig. Ich befand mich in Sebastians Luftwirbeln. Mein Auto ist stark gerutscht und es wir nicht leicht in seinem Windschatten. Wir verlieren noch zu viel in der Qualifikation, aber unser Tempo im Rennen ist gut. Wir werden nun nach Wegen suche, um unser Tempo im Qualifying zu verbessern. Ich freue mich auch, dass sich Jenson nach vorne auf das Podium gekämpft hat. Ein tolles Resultat für das Team. Ich freue mich nun auf Monaco. Auf dieser Strecke ist die Aerodynamik nicht so wichtig und der Fahrer kann einen Unterschied ausmachen. Es sollte ein guter Kurs für uns sein."

In der Anfangsphase verlor Button einige Plätze. Auf der Anfahrt zur ersten Kurve schossen die Autos links und rechts an dem Briten vorbei. "Ich hatte einen schrecklichen Start und befand mich in den Kurven eins und drei auf der Aussenseite", schildert der Weltmeister von 2009. "Am Ende der ersten Runde war ich Zehnter. Das war extrem enttäuschend. Ich hätte nie gedacht, dass Platz drei noch realistisch wäre. Ich habe im Gegensatz zu den anderen Fahrern nur drei Stopps gemacht. Mit dieser Entscheidung schaffte ich das gute Resultat. Ich habe Mark und Fernando in einer Runde überholt. Ich wusste, dass ich die ersten beiden Jungs nicht hätte einholen können, aber ich habe weiter angegriffen, falls vor mir etwas passieren würde. Das Leben der Pirelli-Reifen ist wie ein Schalter. Wenn die Hinterreifen abbauen, dann steigen die Rundenzeiten. Wir haben es heute genau richtig erwischt. Als ich schliesslich auf die harte Mischung wechselte, war die Strecke im richtigen Zustand dafür. Der Reifen hat gut gearbeitet und es hat sich heute endlich nach einem richtigen Rennen angefühlt."

Die Boxenmannschaft rund um Teamchef Martin Whitmarsh hat für beide Piloten eine gute Strategie ausgetüftelt. "Jenson war nach der ersten Runde nur Zehnter und musste von da weg aufholen. Mit der Dreistoppstrategie hat er genau das geschafft. Er musste die richtige Balance zwischen Tempo und Reifenverschleiss finden. Schliesslich konnte er neben Sebastian und Lewis auf dem Podium feiern. Das war eine Fahrt, die einen Weltmeister auszeichnet. Lewis fuhr wieder ein starkes Rennen", lobt Whitmarsh. "Er hat mit Sebastian von Start bis Ziel gekämpft. Red Bull ist im Qualifying immer noch schneller als wir, aber Lewis hat gezeigt, dass wir im Rennen genauso gut wie sie sind. Lewis suchte in den letzten Runden einen Weg an Sebastian vorbei, aber er schaffte es nicht. Ihr Duell muss für die Zuschauer spannend gewesen sein. Wir haben heute 33 Punkte gesammelt. Das ist eine vernünftige Ausbeute. Wir wollen aber gewinnen. Wir werden alles dafür tun, um das in ein paar Tagen in Monte Carlo zu schaffen.

22.5.2011

Schumacher: "Unsere Rennpace war heute dürftig"

Rekordweltmeister Michael Schumacher

hat weiterhin Spass in der Formel 1

Michael Schumacher machte am Start in Barcelona gleich einige Plätze gut und befand sich sofort im vorderen Mittelfeld. Der Rekordweltmeister musste mit dem Fahrverhalten seines Mercedes kämpfen, doch er blieb auf Kurs und holte mit Platz sechs ein bestes Saisonresultat. Der Abstand zur Spitze ist dennoch gross, denn Red Bull und McLaren hatten im Ziel über eine Runde Vorsprung. Schumacher hatte Spass beim Duell gegen seinen Teamkollegen Nico Rosberg. Das Renntempo muss aber dringend verbessert werden.

Frage: Du hattest einen super Start.

Michael Schumacher: Ich komme immer relativ gut weg. Das hilft, um sich gut zu positionieren. Dann hat mir der eine oder andere Fahrer den Gefallen getan, die Mitte freizulassen. Das habe ich natürlich genutzt. Man fühlt sich dabei nicht am wohlsten, weil man keinen Platz für ein Ausweichmanöver hätte, falls etwas passiert, aber diese Option blieb mir nicht. Also bin ich in der Mitte durch und war dann gleich in einer guten Ausgangslage, die ich bis zum Schluss verwalten konnte.

Es gab sehenswerte Duelle mit deinem Teamkollegen Nico Rosberg. Das hat sicher Spass gemacht?

Der Spass war definitiv dabei. Ich möchte auch gleich klarstellen, dass der Spass auch in der Türkei dabei war. Es macht nur keinen Spass, wenn man mit all der Mühe nur Zwölfter wird. Darüber war ich nicht so glücklich. Aber Fakt ist, dass wir heute ein solides Rennen gefahren sind. Ich bin aber nicht ganz begeistert, denn die Balance und das Tempo waren eher dürftig. Das Auto war nicht allzu komfortabel zu fahren, weil es ständig übersteuert hat. Das hat wiederum die Reifen stark abgenützt und man musste mit ihnen haushalten, was sehr schwierig war.

Es macht sicher auch keinen Spass, wenn man überrundet wird.

Bei unseren Rundenzeiten ist es kein Wunder, wenn man irgendwann überrundet wird. Das hat mich jetzt nicht allzu sehr beschäftigt. Im Gegenteil, ich habe mir sogar etwas Luft geschafft und Profit daraus ziehen können.

War das dein bestes Rennen in diesem Jahr?


Es war das beste Resultat. Dass es das beste Rennen war kann ich nicht behaupten, weil die Balance und die Fahrerei heute eher ein Krampf war. Es war sehr rutschig. Ich konnte zu keiner Zeit das Auto so nutzen, wie es möglich wäre, weil die Reifen das nicht zugelassen haben. Die Balance hat sich auch nicht verbessert.

Ist die Kritik an deiner Person nach dieser Leistung jetzt verstummt?

Ich habe mich auch vorher nicht damit auseinandergesetzt und mir das nicht wirklich zu Herzen genommen. Ich konzentriere mich auf mich selbst. Ich weiss was ich kann, was ich machen möchte und was mir Spass macht. Und wenn es jemandem Spass macht dabei zuzuschauen, dann freue ich mich darüber.

Barcelona gilt als technischer Massstab für ein Auto. Wie schätzt du die Leistungsfähigkeit des Mercedes für die nächsten Rennen ein?

Ich hoffe, dass wir da nicht richtig liegen, wenn das der Schlüssel für den Rest der Saison ist. Denn unsere Rennpace war heute dürftig. Das muss man ganz klar sagen. Sie ist stark verbesserungswürdig.

22.5.2011

Williams enttäuscht erneut

Rubens Barrichello und Williams

sind noch weit weg von ihren Rennzielen

Der Grosse Preis von Spanien war aus der Sicht des Williams-Teams nicht mit Erfolg gekrönt. Weder Pastor Maldonado, der aus den Top 10 losgefahren war, noch Rubens Barrichello konnten sich im fünften Rennen des Jahres entscheidend in Szene setzen. Das südamerikanische Williams-Duo verpasste die Punkteränge einmal mehr recht deutlich und hofft nun auf weitere Verbesserungen.

Maldonado klassierte sich unterm Strich mit einer Runde Rückstand auf Sebastian Vettel (Red Bull) auf Position 15, womit er nur zwei Ränge vor Barrichello ins Ziel kam. Der brasilianische Routinier blieb einen Umlauf hinter seinem Teamkollegen zurück und wurde nur 17. Entsprechend gedrückt ist die Stimmung im Team, schliesslich hatte man sich nach dem Qualifying doch etwas mehr erhofft.

"Unsere Endpositionen zeigen es zwar nicht unbedingt an, doch wir verbessern uns", sagt Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams. "Im Mittelfeld geht es wirklich unheimlich eng zu. Wenn du es nicht auf die Reihe kriegst, wirst du 15. statt Zehnter. Das Hauptziel für uns ist nun, die Konzentration zu wahren und die Updates für das Auto zu verbessern", hält der Australier fest. "In den kommenden Rennen werden wir neuen Front- und Heckflügel bekommen. Zudem wollen wir den Diffusor zum Arbeiten bringen", kündigt Michael an und fügt erklärend hinzu: "Heute hatten wir bei beiden Fahrzeugen einige Probleme mit dem hinteren Wagenheber. Das werden wir uns vor Monaco anschauen." Auch aus diesem Grund sieht Maldonado den Spanien-Event als "schwieriges Rennen".

"Wir hatten keinen grossartigen Start und daran müssen wir arbeiten. Danach hatten wir Probleme damit, das Tempo der anderen mitzugehen. Leider kam uns die Strategie da nicht zu Hilfe", meint der Formel-1-Neuling. "Wir beendeten aber das Rennen und verfügen nun über mehr Daten, mit denen wir arbeiten können. Wir müssen Druck machen, um unser Renntempo für Monaco zu verbessern."

Ähnlich enttäuscht zeigt sich Barrichello. Der Williams-Pilot spricht in Barcelona von einem "harten Grand Prix" und merkt an: "Ich fuhr auf den harten Reifen los, was bedeutete, dass die Basis nicht sehr gut war. Wir hatten dafür am Ende die weichen Pneus zur Verfügung, was uns am Schluss hätte zugute kommen sollen. Leider gab es in Barcelona aber noch einige weitere Schwierigkeiten."

Beim Reifenwechsel hakte es - wie von Michael beschrieben - am hinteren Wagenheber, bei Barrichello zickte auch noch das KER-System. "Das kostete uns viel Zeit und wir hatten ein weiteres Rennen ohne Punkte. Wir müssen uns steigern", findet der dienstälteste Formel-1-Pilot. Williams wartet nach fünf Saisonrennen noch immer auf die ersten WM-Punkte im aktuellen Rennjahr.

22.5.2011

Domenicali: Ferrari gibt nicht auf

Stefano Domenicali

war mit dem Rennen in Barcelona nicht wirklich zufrieden

Für das italienische Ferrari-Team war beim Grossen Preis von Spanien nur wenig zu holen, obwohl es direkt nach dem Start noch ganz anders ausgesehen hatte: Unter dem frenetischen Jubel seiner spanischen Landsleute war Fernando Alonso sensationell in Führung gegangen, beendete das fünfte Saisonrennen aber "nur" auf Rang fünf. Felipe Massa war indes farblos unterwegs und schied prompt mit Technikdefekt aus. Entsprechend enttäuscht zeigt sich Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.

Frage: Stefano, vor wenigen Wochen konntet ihr Red Bull noch ans Limit pushen, jetzt wurde Ferrari im Rennen überrundet. Würdest du sagen, es war eine peinliche Vorstellung deines Teams?

Stefano Domenicali: Nun, das Ergebnis ist sicherlich nicht, was wir erreichen wollten. Es entspricht gewiss auch nicht unseren Erwartungen. In den ersten Rennen sahen wir aber so viele Schwankungen in der Formel 1, dass es schwierig ist, jetzt eine Einschätzung abzugeben. Auf einer solchen Strecke und bei solchen Bedingungen braucht das Fahrzeug den maximalen Abtrieb. Eben diesen haben wir nicht. Wir brachten speziell die harten Reifen nicht zum Arbeiten und hatten daher einen erhöhten Pneuverschleiss. Man muss bedenken: Fernando führte das Rennen zunächst für fast 20 Runden an. Wir wurden demnach innerhalb von 46 Umläufen überrundet. 40 Runden lang büssten wir demnach jeweils fast drei Sekunden ein. Es ist sehr schwierig, diesen Sachverhalt zu erklären. Leider brachten wir unser Auto angesichts dieser Bedingungen und dieser Reifen nicht zum Arbeiten. Unsere Fahrer rutschten herum und konnten ihre Pneus nicht auf Temperatur bringen. Und wie man sich vielleicht denken kann, sind drei Sekunden eine ganze Menge. Im Hinblick auf unser Renntempo war das ohne Zweifel unser bisher schlechtester Grand Prix. Das ist sehr schade, denn in den vergangenen Rennen hatten wir noch ein ganz ordentliches Tempo gehabt. Wie wir aber bereits sehen konnten, gibt es in diesem Jahr einfach große Schwankungen. Wir wissen auch: Die Reifen haben einen sehr großen Einfluss auf das Gesamtbild. Da müssen wir sehr vorsichtig sein. Jetzt geht es darum, abzustecken, wo wir in den kommenden Rennen sein werden. Die Reifen werden künftig deutlich weicher sein und auch die Kurse unterscheiden sich sehr von den bisherigen. Wir wollen um den WM-Titel kämpfen. Uns ist klar: Das wird nicht einfach. Wir geben aber nicht auf.

Fernando absolvierte zwei Stints auf den harten Reifen. Hattet ihr keine weichen Pneus mehr und musstet ihm deshalb harte Reifen mitgeben?

Ja. Wir hatten den Spielraum, um einen weiteren Reifenwechsel einzulegen. Wir lagen 27 Sekunden vor Michael (Schumacher;). Wir hatten noch weitere Reifen und hätten noch einmal hereinkommen können. Wir waren aufmerksam, denn es hätte ja auch noch eine Safety-Car-Phase oder dergleichen geben können. Seine Reifen waren hinüber. Wir befanden uns aber im Duell mit Mark Webber. Wir wussten, dass er schneller war. Für den Fall einer Safety-Car-Phase verhielten wir uns daher eher defensiv - und das bestmöglich.

Schon in Australien hatte Ferrari einige Probleme mit den harten Reifen, in Spanien war das erneut der Fall. Werdet ihr euch selbst dieser Schwierigkeiten annehmen oder sucht ihr die Hilfe von Pirelli, was dieses Thema angeht?


Zumindest kann man nicht sagen, dass sich Pirelli an Ferrari ausrichtet. Da gab es anfangs viele Zweifel, so nach dem Motto: 'Pirelli ist ein italienisches Unternehmen. Sie werden schon dafür sorgen, dass Ferrari optimale Reifen bekommt.' Spass beiseite: Wir müssen nun schauen, wie es weitergeht. Wir müssen eng mit ihnen zusammenarbeiten, um dieser Sache auf den Grund zu gehen.

Bei den vergangenen Rennen betontet ihr stets, eure Leistung in der Qualifikation ausbauen zu müssen. War dies vielleicht ein Hemmschuh im Rennen oder gibt es eine andere Erklärung?

Wenigstens gelang es uns, unsere Leistung im Zeittraining zu steigern. Am Samstag belegten wir Platz vier. Das lag aber in erster Linie daran, dass Fernando eine fantastische Runde zustande gebracht hatte. Angesichts der nicht perfekten Konfiguration des Autos, was den Abtrieb anbelangt, hatten wir schon damit gerechnet, heute einige Schwierigkeiten zu haben. Uns war klar: Hier in Barcelona würden wir uns verteidigen müssen. Mehr war nicht drin.

Kommen wir noch einmal auf die Qualifikation zurück: Wäre es möglich gewesen, einen weichen Reifensatz aufzusparen?

Nun, ich möchte mal so sagen: Wenn man sich rückblickend noch einmal damit auseinandersetzt, kommt man zu dem Ergebnis, dass wir Q1 auch ohne den Einsatz eines weichen Reifensatzes überstanden hätten. Das kann man aber nicht riskieren, wenn man wie wir einige Probleme im dritten Freien Training hatte. Wir mussten es einfach tun, denn sonst hätten wir sicherlich andere Schwierigkeiten bekommen. In Anbetracht der Situation trafen wir meiner Meinung nach die richtige Entscheidung. Selbst Mercedes liess in Q1 weiche Reifen aufziehen. Wenn ich mich nicht irre, verzichteten lediglich McLaren und Red Bull darauf, Q1 auf weichen Reifen zu bestreiten. Der Unterschied zwischen hart und weich betrug ungefähr zwei bis zweieinhalb Sekunden. Da kannst du kein Risiko eingehen. Natürlich: Heidfeld stand in der Garage und deswegen hätte man es vielleicht dabei belassen können, aber das ist auch schon alles. Unterm Strich hätte sich am Endergebnis des Rennens sicherlich rein gar nichts verändert.


Wenn nicht bald etwas passiert und die Verfolger um McLaren und Ferrari nachrüsten, wird Red Bull uneinholbar vorne liegen und die Meisterschaft vorzeitig entscheiden. Teilst du diese Ansicht?

Ja, klar. Wenn sie weiterhin solche Fortschritte machen, gibt es keinen Zweifel daran, dass es nicht einfach wird. Die Einstellung der Leute in Maranello ist aber, Druck zu machen. Solange wir noch eine Chance sehen, arbeiten wir sehr hart darauf hin. 2009 war das zum Beispiel nicht möglich. Hier und jetzt sehen wir eine Chance, die wir möglichst lange am Leben erhalten möchten. Wir glauben noch immer daran.

Barcelona galt in den vergangenen Jahren immer als Prüfstand für den weiteren Saisonverlauf. Würdest du das Ergebnis aus Sicht von Ferrari als alarmierend bezeichnen?

Barcelona ist sicherlich eine Referenzstrecke, denn es gibt andere Kurse, die eine ähnliche Konfiguration erforderlich machen. In den vergangenen Rennen litt aber beispielsweise auch McLaren. Damit meine ich: Dieses Jahr ist anders, was an den Reifen und an der Strategie liegt, die man aufgrund der Pneus an den Tag legen muss. Letztendlich ist Red Bull sehr weit vorneweg. Wir müssen sicherstellen, alles zu geben, um diesen Rückstand wettzumachen.

Sprechen wir über die Motorensituation. Du sprachst am Freitag in der Pressekonferenz darüber, am Samstag hattet ihr ein FIA-Meeting und am Sonntag gab es ein Treffen der FOTA. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten?


Im Augenblick nicht, nein. Wir arbeiten noch immer sehr eng zusammen. Am Sonntagmorgen sprachen wir ihm Rahmen der FOTA darüber. In den kommenden zwei Wochen sollten mir darüber wissen.

20.5.2011

Boullier hatte grosse Freude an Nick Heidfeld

Eric Boullier

hatte seine helle Freude an der Leistung von Nick Heidfeld

Renault-Pilot Nick Heidfeld konnte den Grand Prix von Spanien nach toller Aufholjagd vom Ende des Feldes letztlich auf Platz acht beenden. Nach Ansicht von Teamchef Eric Boulllier wäre bei optimalem Rennverlauf sogar noch etwas mehr drin gewesen. Im Interview spricht Boullier über die Leistung der beiden Piloten Heidfeld und Witali Petrow am Barcelona-Wochenende, das kommende Rennen in Monaco sowie die gegenwärtige Position des Teams im Vergleich zur direkten Konkurrenz.

Frage: Eric, Nick Heidfeld hat nach seinen Problemen am Samstag im Rennen eine tolle Leistung gezeigt. Wie schätzt du sein Rennen ein?

Eric Boullier: Das stimmt, Nick hat einen guten Job gemacht. Ich freue mich für ihn und seine Mechaniker, dass er von ganz hinten noch in die Punkteränge fahren konnte. Es war eine Freude zu sehen, wie er gegen Rennende Jagd auf die beiden Mercedes gemacht hat.

Wie schwierig war das Rennen unter dem Aspekt, vom harten Prime-Reifen auf den weichen Option zu wechseln?

Am Anfang war es etwas frustrierend. Gegen Ende hat Nick im Verkehr aber eine tolle Leistung gezeigt. Wir haben darauf geachtet, dass wir ihn zum richtigen Zeitpunkt mit den weichen Reifen ausrüsten, sodass er diese optimal nutzen konnte.

Wir haben es bei Mark Webber in China gesehen und heute auch bei Nick, dass es manchmal besser ist, mit frischen Reifen von weiter hinten loszufahren als mit gebrauchten Reifen von weiter vorn. Siehst du darin eine vielversprechende Taktik für den Rest der Saison?

Darüber müssen wir in der Tat nachdenken, auch wenn es nicht unbedingt im Sinne des Erfinders ist. Der Unterschied zwischen dem Prime und dem Option war hier sehr gross. Unter diesem Aspekt ist es wahrscheinlich wirklich besser, als Elfter denn als Achter zu starten und dafür einen Satz weiche Reifen mehr zur Verfügung zu haben. Das kann im Rennen einen grossen Unterschied machen.

Hatte Witali Petrow in diesem Jahr überhaupt schon ein schlechtes Rennen aus fahrerischer Sicht oder war es bisher immer eine Frage der Strategie, wenn es nicht ganz optimal lief?


Das ist ein wenig komplexer. Grundsätzlich hatten wir hier nicht gerade die besten aller Boxenstopps des Jahres. Witali war heute etwas inkonstant unterwegs. Wir wissen noch nicht genau warum. Das werden wir in der Teambesprechung analysieren müssen. Fakt ist, dass er sukzessive etwas zurückgefallen ist im Rennen.

Wo siehst du das Team derzeit im Vergleich mit der direkten Konkurrenz von Mercedes und Ferrari stehen?

Wenn man bedenkt, dass Nick die beiden Mercedes gegen Rennende jagen konnte, so kann man glaube ich sagen, dass er ohne den Zeitverlust an der Box vor ihnen gelandet wäre. Die Qualifying-Performance von Witali bestätigt meinen Eindruck zusätzlich, dass wir vor den Mercedes stehen können, wenn alles optimal läuft.

Wo siehst du das Team derzeit in Bezug auf die Updates am Fahrzeug stehen?

Das ist schwer zu sagen. Witali hat im Qualifying eine tolle Leistung gezeigt. Im Rennen hatten wir dann etwas mehr Probleme, weil es uns an Konstanz gemangelt hat. Wir müssen unser Paket noch etwas verfeinern. Derzeit ist es zwar gut, aber nicht gut genug, um im Kampf um die Pole-Position mitreden zu können. Unser nächstes grosses Update wird nach dem Grand Prix von Kanada kommen. Dieses sollte unser Auto einerseits deutlich schneller, andererseits auch konstanter machen.

Monaco war im vergangenen Jahr wahrscheinlich das Highlight für das Team. Glaubst du, dass ihr dort auch diesmal wieder gut aussehen könnt?

Es wird zunächst wie bei jedem Rennen darauf ankommen, sich im Vorderfeld zu qualifizieren. Für Monaco gilt dies ganz besonders, erst Recht mit den aktuellen Reifen. Wenn es uns gelingt, dort gut durch den Verkehr zu kommen, sollte unser Auto recht schnell sein, ja.

Glaubst du, dass ihr auch in diesem Jahr in Monaco wieder zwischen die beiden Red Bull fahren könnt? Im vergangenen Jahr ist Robert Kubica dies bekanntlich gelungen.

Das hoffe ich doch.

Hast du mit Blick auf Monaco eine spezielle Anweisung für eure beiden Fahrer auf Lager?

Wenn unser Auto es zulässt, gibt es keinen Grund, warum wir nicht um die Spitze mitkämpfen können. Wir werden es erleben.

Erwartest du in Monaco ein chaotisches Rennen?

Das könnte durchaus passieren. Was die Reifen betrifft, so tappen alle noch etwas im Dunkeln. Keiner weiss im Moment so genau, wie sich die superweichen Reifen und die vielen Gummipartikel in Monaco auf den Rennverlauf auswirken werden. Abhängig davon, wann du an die Box kommst, kannst du sehr leicht hinter einem anderen Fahrzeug festhängen. Das könnte die Reihenfolge im Rennen komplett über den Haufen werfen. Das Rennen wird in diesem Jahr wohl noch mehr zum Glücksspiel werden als ohnehin schon.

Die Strecke in Monaco sollte dem Renault besser liegen als der Kurs in Barcelona. Siehst du das genauso?

Ja, davon gehen schon wir aus. Andererseits waren wir hier von Witalis Runde in Q3 wirklich überrascht. Leider ist ihm ein kleiner Fehler beim Schalten unterlaufen. Anderenfalls wäre er noch weiter vorn gelandet. Vom Konzept des Fahrzeugs her sollten wir in Monaco tatsächlich näher an der Spitze sein können als hier.

22.5.2011

Marko: "Ein ganz schwieriges Rennen"

Red-Bull-Konsulent Helmut Marko

glaubt an Spionage seitens Ferrari

Nach dem Qualifiyng sah es so aus, dass Red Bull einem gemütlichen Doppelsieg in Barcelona entgegenfahren würde. Aber in der Formel 1 kommt bekanntlich immer alles anders. Fernando Alonso (Ferrari) gewann den Start und führte vor Sebastian Vettel und Mark Webber. McLaren-Pilot Lewis Hamilton folgte als Vierter. Mit Fortdauer des Rennens entwickelte sich ein enges Duell zwischen Vettel und Hamilton, das bis zur Ziellinie dauerte. Schlussendlich hatte der Deutsche die Nase vorne.

Teamchef Christian Horner sass in den letzten Runden angespannt an der Boxenmauer. "Sebastian hat gesagt, dass er es genossen hat. Wir eher weniger, aber es war ein grossartiges Rennen. Der Stress war maximal, aber wir hatten eine tolle Strategie und die Jungs in der Box haben wieder einmal perfekt gearbeitet. Dieses Rennen zu gewinnen ist fantastisch. McLaren hat uns unter Druck gesetzt", sagt der Brite zu dem Duell auf Augenhöhe. "Leider hat Mark viel Zeit durch Fernando verloren", spricht er Mark Webber an, der Vierter wurde. "Er ist trotzdem gut gefahren. Fernando hatte einen guten Start, konnte den Windschatten perfekt nutzen und ist vorbeigegangen. Wir haben das vor dem Rennen angenommen, aber eher mit Lewis und nicht mit Fernando gerechnet. Wir sind nicht in Panik verfallen und haben darauf reagiert. Sebastian musste die Überholmanöver gegen Jenson Button und Felipe Massa durchziehen. Er ist super gefahren", lobt Horner den Weltmeister, der direkt nach dem ersten Boxenstopp starke Überholmanöver zeigte.

Alonso war schwer zu überholen

"Fernando hat die Dynamik des Rennens komplett geändert. Er ist nicht schnell gefahren, aber er war schwer zu überholen", sagt Horner über den Ferrari-Star, der im Ziel eine Runde zurücklag. "Das Rennen ist eine ganz andere Herausforderung als das Qualifying. Diese Reifen muss man durch verschiedene Abschnitte des Rennens tragen. Wir haben zu einem Zeitpunkt eine Fünfstoppstrategie in Betracht gezogen. Es geht darum, den Reifen zu managen und nicht zu zerstören. Das DRS ist auf der Geraden sehr mächtig, aber im letzten Renndrittel war der Einsatz bei Sebastian limitiert. In den ersten beiden Sektoren konnte er sich einen kleinen Vorsprung herausfahren, aber Lewis schloss in der DRS-Zone wieder auf. Seb hatte genau so viel in der Hinterhand, damit Lewis keinen ernsthaften Angriff starten konnte."

Trotzdem lief nicht alles perfekt. Vettel setzte KERS nicht im gesamten Rennen ein. "Er hat KERS nur zu verschiedenen Zeitpunkten im Rennen verwendet, aber es stand ihm im gesamten Rennen zur Verfügung. Für uns ist das ein weiterer Schritt vorwärts, denn wir haben mehr Daten und Wissen gesammelt."

Marko von Vettel begeistert

Red-Bull-Konsulent Helmut Marko fieberte an der Box mit. "Es war ein ganz schwieriges Rennen, denn wir hatten gehofft, dass wir im ersten Abschnitt frei fahren können. Das konnten wir nicht. Der Verkehr nach dem ersten Boxenstopp hat uns wieder die freien Runden gekostet. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt die besten Reifen montiert", schildert der Österreicher. "Die Boxenstopps waren sensationell. Sebastian hat keinen Fehler gemacht und sich alles gut eingeteilt. Wenn wir mehr Speed gefordert haben, hat er ihn gebracht. Das war optimal von ihm."

Am Boxenfunk gab es widersprüchliche Aussagen bezüglich KERS. Marko sagt dazu: "Ich würde nicht alles todernst nehmen, was am Funk besprochen wird. Beispielsweise wollten wir einen Boxenstopp mit Webber machen und haben ihn dann nicht gemacht. Die ganze Wahrheit wird nicht am Funk gesagt."

"KERS schwankt natürlich, denn es ist nicht immer die volle Leistung abrufbar. Im Prinzip hat es das ganze Rennen funktioniert und wenn er es gebraucht hat, dann konnte er es abrufen. Es stellt sich die Frage, ob man in Monaco überhaupt mit KERS fahren sollte." Bei den Taktikspielchen war Marko nicht mit dem Verhalten von Ferrari glücklich. Speziell das Rennen von Webber wurde von Alonso bestimmt.

"Das war ein Resultat des Starts. Später ist er viele Runden hinter Alonso festgesteckt. Wir haben gemerkt, dass Ferrari irgendeine Art der Spionage hat", sagt Marko. "Wir haben Mark beim ersten Stopp relativ spät gesagt, dass er hereinkommen soll und trotzdem hat es für Ferrari noch gereicht. Sie haben also auf uns reagiert. Das haben wir dann beim zweiten Stopp geändert. Man kann ja sehen, wann wer zu den Reifen geht. Wir haben das eruiert und dann abgestellt, damit Ferrari das nicht mehr gemerkt hat. An Zufälle darf man da nicht glauben."

22.5.2011

Keine WM-Punkte für Toro Rosso

Jaime Alguersuari

konnte sich beim Heimspiel nicht in Szene setzen

Die Toro-Rosso-Piloten Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari zeigten beim Grand Prix von Spanien in Barcelona eine geschlossene Teamleistung. Buemi lag als 14. im Ziel zwei Positionen vor seinem spanischen Teamkollegen Alguersuari, der 16. wurde.

Beim Erlöschen der Ampel kam Buemi zunächst gut von der Linie weg und konnte mit Felipe Massa, Jenson Button und Pastor Maldonado gleich Konkurrenten überholen. Danach ging es für den Schweizer allerdings eher rückwärts. "Leider konnten mich Button und Massa schnell wieder überholen, weil sie einfach schneller waren", sagt Buemi, der im weiteren Rennverlauf beim Überrunden durch die Spitze etwas Zeit verloren hat. Unterm Strich musste sich der Schweizer schliesslich auch den beiden Force-India- sowie beiden Sauber-Piloten geschlagen geben, was nicht allein am Tempo lag, wie er verrät. "Unsere Strategie war nicht ganz perfekt. Zudem fehlte es uns etwas an Speed. Die Force India und Sauber lagen im Ziel zu Recht vor uns."

Teamkollege Alguersuari war mit dem Abschneiden bei seinem Heimspiel nicht zufrieden. "Alles in allem war das kein gutes Rennen für uns", gesteht er. "Nach rund zwölf Runden waren meine Reifen am Ende, weshalb ich auf vier Stopps setzen musste." Was die Rundenzeiten betrifft, so machte der Spanier einen kleinen Fortschritt gegenüber dem letzten Rennen in Istanbul aus. In Bezug auf ein reifenschonenderes Setup sieht Alguersuari allerdings noch einiges an Arbeit auf sich und das Team zukommen: "In puncto Reifenverschleiss müssen wir wirklich arbeiten, wenn wir in Zukunft konkurrenzfähig sein und um WM-Punkte mitfahren wollen."

22.5.2011

Heidfeld: "Das hat extrem viel Spass gemacht"

Nick Heidfeld

kam in Barcelona nach toller Aufholjagd vom letzten Platz als Achter ins Ziel

Renault-Pilot Nick Heidfeld betrieb am Sonntag in Barcelona mehr als nur Schadensbegrenzung. Nach dem spektakulären Brand seines Fahrzeugs im dritten Freien Training am Samstag und dem anschliessenden Verzicht auf das Qualifying, fuhr der Mönchengladbacher ein sehenswertes Rennen mit zahlreichen Überholmanövern, dass ihn letztlich auf Platz acht im Ziel sah.

"Das hat extrem viel Spass gemacht", sagt Heidfeld. "Wir hatten uns erhofft, in die Punkte zu fahren. Ein, zwei Runden mehr, dann wäre es wohl Platz sechs geworden", rechnet er vor. Dennoch ist der Renault-Pilot alles andere als enttäuscht: "Wenn man von ganz hinten startet und auf Platz acht ins Ziel kommt, kann man nichtsdestotrotz sehr zufrieden sein."

Den letzten Stint absolvierte Heidfeld mit den Option-Reifen von Pirelli und legte zu dieser Zeit einige sehr schnelle Rundenzeiten auf den Circuit de Catalunya. "Nachdem ich an Perez vorbei war, habe ich niemanden vor mir gesehen", erinnert er sich. "Ich habe das Team dann gefragt, wie viele Runden es noch sind und wie weit der Nächste vor mir ist."

Zu diesem Zeitpunkt waren noch vier Runden im Rennen zu fahren und Nico Rosberg lag vor dem Renault-Piloten auf Platz sieben. "Sie sagten mir, ich kann ihn kriegen", setzt Heidfeld fort. "Obwohl ich niemanden vor mir gesehen habe, habe ich gepusht wie ein Wahnsinniger. In der letzten Runde war ich dran. Leider hat es gerade so nicht gereicht."

22.5.2011

Spanien: Vettel bezwingt Hamilton

Fiesta für Sebastian Vettel:

Nach einem grandiosen Rennen mit Lewis Hamilton setzte sich der Weltmeister doch noch durch

Was für ein Showdown: Lewis Hamilton (McLaren) jagte Sebastian Vettel (Red Bull) in den letzten Runden beim Grossen Preis von Spanien um den Kurs, doch der WM-Spitzenreiter hielt dem Druck von hinten stand und siegte. Hinter Vettel und Hamilton raste Jenson Button (McLaren) über die Linie, Mark Webber (Red Bull) wurde Vierter vor Fernando Alonso (Ferrari), der Platz fünf belegte.

Michael Schumacher (Mercedes) wurde Sechster, Nico Rosberg (Mercedes) holte Rang sieben. Die weiteren Deutschen: Nick Heidfeld (Renault) wurde Achter, Adrian Sutil (Force India) 13., Timo Glock (Marussia-Virgin) 19.
Beim Start kam es zu einer Überraschung: Fernando Alonso (Ferrari) schlug seinen Konkurrenten von Startplatz vier aus ein Schnippchen, indem er noch vor Kurve eins bis auf den ersten Platz nach vorne fuhr. Mark Webber (Red Bull) und Sebastian Vettel (Red Bull) hatten keinen optimalen Start erwischt, während Alonso direkt gleichauf mit Lewis Hamilton (McLaren) war und am besten auf Tempo kam.

Webber und Vettel stritten sich um die Vorfahrt, sodass Alonso auf der Innenseite durchschlüpfen und unter frenetischem Jubel der spanischen Fans ganz nach vorne rasen konnte. Anders Jenson Button (McLaren): Beim britischen Ex-Champion versagte augenscheinlich das KER-System und der 31-Jährige fiel weit zurück. Michael Schumacher (Mercedes) machte dagegen einiges an Boden gut.

Die Reihenfolge nach fünf Runden: Fernando Alonso, Sebastian Vettel, Mark Webber, Lewis Hamilton, Witali Petrow (Renault), Michael Schumacher, Nico Rosberg (Mercedes), Felipe Massa (Ferrari), Jenson Button, Sebastien Buemi (Toro Rosso). Nick Heidfeld (Renault) wurde nach wenigen Umläufen bereits auf Position 17 geführt, nachdem er vom Ende des Feldes losgefahren war.

An der Spitze entwickelte sich indes ein spannender Vierkampf: Nach der ersten Boxenstopp-Serie führte Alonso knapp vor Vettel, Hamilton und Webber. Dieses Klassement hatte bis zum zweiten Reifenwechsel bestand, denn dann machte Vettel erneut den Anfang, was sich als Glücksgriff herausstellen sollte: Der amtierende Weltmeister zog auf diese Weise an Alonso vorbei.

Wenige Runden später wurde auch Hamilton - zwischenzeitlich Führender - an der Box vorstellig und Vettel übernahm Platz eins vor Hamilton, Alonso und Webber. Diese Reihenfolge hatte zunächst für einige Umläufe Bestand, ehe die weiteren Reifenwechsel das Klassement wieder durcheinander brachten. Nach zwei Dritteln der 66 Runden messenden Distanz bot sich den Fans folgendes Bild. Sebastian Vettel führte nach 44 Runden knapp vor Lewis Hamilton, Jenson Button folgte - mit einem Stopp weniger - auf Rang drei vor Mark Webber, Fernando Alonso, Michael Schumacher, Nico Rosberg und Felipe Massa. Die Top 10 komplettierten zu diesem Zeitpunkt Paul di Resta (Force India) und Sergio Perez (Sauber). Dahinter: Witali Petrow und Teamkollege Nick Heidfeld auf elf und zwölf.

Dann der Showdown: In Runde 48 kam Vettel zum letzten Boxenstopp herein, Hamilton zog eine Runde später nach - und kam nach dem jungen Deutschen zurück auf die 4,655 Kilometer lange Rennstrecke von Barcelona. Von Aufstecken war aber keine Rede, denn Vettel und Hamilton lieferten sich in den Schlussrunden noch einen heißen Tanz um den Grand-Prix-Sieg in Spanien 2011.

Phänomenal, was die Sauber-Boys aus den doch eher ernüchternden Startplätzen gemacht haben. Sergio Perez holte mit dem 9. Platz die zwei ersten «echten» WM-Punkte, nachdem ihm die Punkte von Australien - ebenfalls nach einem sehr guten Rennen - gestrichen wurden. Aber auch Magic Koba wurde seinem Namen einmal mehr gerecht: Nachdem er bereits in der Startrunde dank Algersuari einen Plattfuss holte und die Box ansteuern musste, vermochte sich der Japaner doch noch als 10. im Rennen zu klassieren und für das Sauber-Team einen Punkt zu holen.

22.5.2011

Ergebnis GP Spanien

  • 1 S. Vettel Red Bull 1:39:03.301
  • 2 L. Hamilton McLaren +0:00.630
  • 3 J. Button McLaren +0:35.597
  • 4 M. Webber Red Bull +0:47.966
  • 5 F. Alonso Ferrari +1 Rnd.
  • 6 M. Schumacher Mercedes +1 Rnd.
  • 7 N. Rosberg Mercedes +1 Rnd.
  • 8 N. Heidfeld Renault +1 Rnd.
  • 9 S. Perez Sauber +1 Rnd.
  • 10 K. Kobayashi Sauber +1 Rnd.
  • 11 W. Petrow Renault +1 Rnd.
  • 12 P. di Resta Force India +1 Rnd.
  • 13 A. Sutil Force India +1 Rnd
  • 14 S. Buemi Toro Rosso +1 Rnd.
  • 15 P. Maldonado Williams +1 Rnd.
  • 16 J. Alguersuari Toro Rosso +2 Rnd.
  • 17 R. Barrichello Williams +2 Rnd.
  • 18 J. Trulli Lotus +2 Rnd.
  • 19 T. Glock Marussia-Virgin +3 Rnd.
  • 20 J. D'Ambrosio Marussia-Virgin +4 Rnd.
  • 21 N. Karthikeyan HRT +5 Rnd.

Ausfälle

  • 58. Runde F. Massa Ferrari
  • 48. Runde H. Kovalainen Lotus
  • 38. Runde V. Liuzzi HRT

Schnellste Rennrunde: L. Hamilton 1:26,727 (Rd. 52)

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Pirelli ist auch in Barcelona wieder im Fokus:

Die Reifen könnten entscheiden...

Der Grosse Preis von Spanien war in der Vergangenheit nicht gerade der Inbegriff von Spannung pur, denn oftmals avancierten die Rennen auf dem Circuit de Catalunya zu einer regelrechten Prozession. 2011 wird sich der Grand-Prix-Ablauf in Barcelona allerdings etwas anders darstellen, denn die neuen Regeln bieten den Fahrern mehr Möglichkeiten, während des Rennens die Positionen zu tauschen.

Davon profitiert unter anderem Nick Heidfeld (Renault), der aufgrund eines Zwischenfalls im dritten Freien Training nicht an der Qualifikation teilnehmen konnte. Der Deutsche muss das Feld am Sonntag von hinten aufrollen - und dies wäre bis einschliesslich 2010 eine schier unlösbare Aufgabe gewesen. Angesichts der neuen Regeln rechnet sich Heidfeld nun sogar einen Top-10-Platz aus. "In den vergangenen Jahren hätte ich hier wahrscheinlich nach Hause fahren können, aber dieses Jahr ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich trotzdem noch in die Punkte fahren kann", gibt der Formel-1-Routinier vor dem fünften Grand Prix des Jahres zu Protokoll. Damit unterstreicht Heidfeld, dass das Rennen von Spanien keineswegs statisch verlaufen wird - reichlich Action ist angesagt.

Der verstellbare Heckflügel als grosses Plus

Auch, weil die Pirelli-Reifen wieder einmal für ein grosses Leistungsgefälle sorgen werden, wie Felipe Massa (Ferrari) erklärt: "Es ist gar nicht mehr möglich, einen schnelleren Gegner hinter dir zu halten", sagt der Brasilianer im Hinblick auf die Pneusituation und die technischen Hilfsmittel um KERS und den verstellbaren Heckflügel. "Es wird sicher kein einfaches Rennen, die Strategie ist knifflig. Besonders schwierig ist, den richtigen Zeitpunkt für die harten Reifen auszuwählen", meint Massa, der von zahlreichen Überholmanövern ausgeht. "Der verstellbare Heckflügel ist hier in Barcelona enorm wichtig. Es wird möglich sein, damit zu überholen", bestätigt der 30-Jährige. "Der Verschleiß der Reifen trägt ebenfalls dazu bei. Uns steht ein spannendes Rennen bevor", hält Massa fest.

Davon ist auch Fernando Alonso (Ferrari) überzeugt. Für den spanischen Lokalmatador nehmen die Pirelli-Pneus in Barcelona klar die Schlüsselrolle ein. "Wenn ein Auto Probleme mit den Reifen hat, kannst du es in der Überholzone kassieren - aber auch in jeder anderen Kurve", meint Alonso. "Gerätst du selbst in Schwierigkeiten mit den Pneus, wird dich dein Hintermann rasch überholen."

Wie lange halten die neuen harten Reifen?

"Ich glaube, wir sehen viele Überholmanöver", gibt Alonso vorausschauend zu Protokoll. Lewis Hamilton (McLaren) pflichtet seinem Konkurrenten bei. "Dank des verstellbaren Heckflügels sollten wir einige spannende Manöver sehen. Das ist sicher positiv für den Sport. Die Rennen in Barcelona und Monte Carlo werden sich 2011 wohl etwas anders gestalten als in den vergangenen Jahren."

Jenson Button (McLaren) denkt in eine ähnliche Richtung. "Wenn man nahe genug dran ist, kann man mit dem verstellbaren Heckflügel vor der ersten Kurve überholen. Beim jüngsten Rennen in der Türkei tendierte aber schon die Strecke dazu, Überholmanöver zu erlauben", erläutert der Ex-Champion. "Vieles liegt aber an den Reifen." Und genau diese Stellen wieder einmal ein Fragezeichen dar. "Der Reifenverschleiß ist hier ein bisschen anders als bisher", meint Button.

"Es wird nicht so sein, wie in den vergangenen Rennen, aber es wird Chancen geben." Wie lange die harten Reifen, die deutlich langsamer sind als die weiche Mischung, halten werden, ist unbekannt. Auf den Heckflügel ist indes Verlass, sagt Timo Glock (Marussia-Virgin): "Im Rennen können wir das System oft verwenden."

22.5.2010

Vettel: "Mark war schneller und hat es verdient"

Sebastian Vettel

möchte in Barcelona um den Sieg fahren

Beim fünften Rennen des Jahres musste Sebastian Vettel erstmals 2011 eine Niederlage einstecken. Der junge Deutsche kam in der Qualifikation zum Grossen Preis von Spanien nicht über den zweiten Rang hinaus, weil Red-Bull-Teamkollege Mark Webber eine starke Runde erwischte und weil das KER-System im Heck des RB7 von Vettel nicht ordnungsgemäß funktionierte. Letzteres will der WM-Spitzenreiter aber nicht als Ausrede gelten lassen, wie er in seinen Medienrunden zu Protokoll gibt.

Frage: Sebastian, es ist vermutlich nur ein schwacher Trost, dass du zum zehnten Mal in Folge aus Reihe eins ins Rennen gehst. Wie enttäuscht bist du darüber, dass deine Pole-Position-Serie hier zu Ende ging?

Sebastian Vettel: Ich denke, wir können hier nicht von grossen Enttäuschungen sprechen. Unterm Strich ist uns meiner Meinung nach nämlich wieder ein Fortschritt gelungen. Barcelona ist üblicherweise der Ort, an dem man viele neue Teile einführt. Hier kann man herausfinden, ob sie auch funktionieren. Wir verbesserten uns, doch das trifft auch auf die anderen zu. Es sieht ganz so aus, dass wir diese Strecke mögen. Das Auto fühlt sich gut an. Mark machte heute den besseren Job. Es war ein Zweikampf zwischen uns. Nun schauen wir einmal. Das Rennen ist lang. Wir sparten uns einen Reifensatz auf, aber das taten auch die anderen Piloten aus den Top 3 und auch Jenson (Button;). Schauen wir einmal, was wir im Rennen tun können."

Du stehst erstmals seit Brasilien 2010 nicht auf der Pole-Position. Was klappte denn nicht so gut wie bei den vergangenen Grands Prix?


Wir hatten wohl kein ganz rundes Qualifying. In Q1 fühlte ich mich nicht wohl auf den harten Reifen, wobei es zum Ende hin besser wurde. Da hatten die Reifen ihre beste Zeit aber auch schon gesehen. Auf den weichen Pneus fühlte ich mich gut und wohl. In Q2 und Q3 konnten wir nicht mehr auf KERS zurückgreifen, was natürlich keine Hilfe ist. Das kostet Zeit. Wie viel genau, das kann man sicherlich ausrechnen, aber von dergleichen halte ich nicht viel. Mark war schneller und er hat es verdient, vorne zu stehen. Meine letzte Runde war aber auch nicht so gut, dass sie mich vom Hocker gerissen hätte. Es war eng. Wenn man ans Limit geht, rutscht man manchmal halt auch darüber hinaus. Alles in allem kann ich heute nicht ganz mit meiner Leistung zufrieden sein. Das ist ja immer, auf die Pole-Position zu fahren. Ich war nicht gut genug. Wenn ich mich jedoch korrekt erinnere, fuhr ich damals in Brasilien von Startplatz zwei direkt an die Spitze. Das würde mir auch hier gefallen (lacht;)!

Weshalb fuhrt ihr nach der einen schnellen Runde in Q3 nicht noch einmal hinaus?

Das hätte ich gerne getan, deswegen fuchst es mich auch ein bisschen. Mit meiner Runde war ich nämlich nicht ganz zufrieden. Gut, in Q2 und Q3 hatten wir KERS nicht mehr zur Verfügung, doch darauf kann man es nicht schieben, denke ich. Im Nachhinein war es die richtige Entscheidung, denn gerade die Autos hinter uns sparten sich hier und da einen frischen Reifensatz auf. Da wäre das Risiko zu gross gewesen, am Sonntag ins Hintertreffen zu geraten.

Flucht man ein bisschen in seinen Helm rein, wenn man nicht mehr hinausfahren darf, obwohl man eigentlich wollte?

Schon. Im ersten Moment wäre ich am liebsten herausgesprungen und hätte den Anlasser selbst angeschmissen, um die Kiste zum Fahren zu bringen. Im Nachhinein war es aber wahrscheinlich die richtige Entscheidung. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt schon, dass die McLaren aufgrund des grossen Abstandes gar nicht mehr hinausgehen würden. Sich dann für einen Platz in der Startaufstellung, für den es keine Punkte gibt, im Hinblick auf das Rennen in Gefahr zu bringen, wäre unnötig gewesen."

Wie gross war die Verlockung, doch noch einmal hinauszufahren? Zweite Frage: Ist dieser so eingesparte weiche Reifensatz wichtiger als eine mögliche Pole-Position?


Das werden wir am Sonntag herausfinden. Unterm Strich hielten wir es für besser, in der Garage zu bleiben und darauf zu verzichten, einen Startplatz auf der rechten Seite gegen einen auf der linken Seite einzutauschen. Warum hätten wir das tun sollen? Die Lücke nach hinten war gross genug, ausserdem sparten sich unsere Verfolger einige Reifen aus. Ich war ein bisschen gegen die Versuchung, denn uns war klar: Eines unserer Autos würde vorne stehen, auf jeden Fall ein Red Bull. Ein Rennen ist aber lang, die Distanz ist gross. Es wird hart und McLaren ist im Renntrimm stets konkurrenzfähig. Das trifft auch auf Ferrari zu. Ich möchte nur an das Tempo dieser Teams in der Qualifikation in der Türkei erinnern und daran, wie sie im Rennen fuhren. Sicher ist nichts. Die Versuchung war aber doch recht gross, weil ich mit meiner Runde nicht zufrieden war. Es ist anders, wenn du alles zu einhundert Prozent hinkriegst und das Gefühl hast, dein Maximum erreicht zu haben, um ein oder zwei Zehntel zurückzuliegen. Dann bist du beim Aussteigen etwas entspannter. In diesem Fall war ich erpicht darauf, noch einmal hinauszufahren. Einfach, um es mir zu beweisen. Ich bekam meine Chance aber nicht. Vielleicht ist es morgen soweit.

Inwiefern werdet ihr beim Start taktisch fahren? Wirst du vielleicht nicht gar so hart angreifen? Steht der Teamgedanke im Vordergrund?

Ich denke, das macht man ohnehin so. Ich habe mittlerweile gelernt, dass das Rennen nicht in der ersten Kurve und auch nicht in der ersten Runde gewonnen wird. Die Grands Prix sind 2011 einfach ein bisschen anders und es kann sehr viel passieren - auch noch ganz am Ende. Es wäre Schwachsinn, sich am Anfang in etwas hineinzureiten. Wenn die Lücke oder die Chance da ist, wird man sie natürlich nutzen. Da spielt es keine Rolle, ob es die erste, die fünfte oder die 66. Runde ist. Ich glaube, das steckt in jedem Fahrer drin. Das kann auch jeder verstehen. Im vergangenen Jahr sind wir uns da zum Teil an die Hörner gekommen, doch 2011 sollte das kein Problem sein.

Darfst du siegen, auch wenn du nach den Boxenstopps noch immer hinten liegen solltest?


Natürlich. Ich denke, deswegen wurde ich auch eingestellt und dafür werde ich bezahlt.

Wie beruhigend ist der Vorsprung, den Red Bull derzeit auf die Konkurrenz hat?


Ich sehe das überhaupt nicht als beruhigend. Es ist noch ein ganz weiter Weg. Am Sonntag findet ein langes Rennen statt, in dem sehr viel passieren kann. Wir müssen hart arbeiten. Die Anfahrt zur ersten Kurve ist lang. Dort kann das Bild schon wieder ganz anders aussehen und vor uns könnte entweder ein rotes oder ein silbernes Auto fahren. Das muss man abwarten. Wir haben ein gutes Fahrzeug, das ist richtig. Am Freitag fühlte ich mich auf den Longruns auch sehr wohl damit. Das heisst aber nicht automatisch, dass alles andere von alleine flutscht.

Wie sehr warf dich das dritte Freie Training zurück? Du konntest in dieser Einheit kaum fahren...


Ja, nicht zu sehr. Es war keine grosse Sache. Wir mussten das Auto reparieren und ich konnte mir keinen grossen Eindruck davon verschaffen. Wir wollten eigentlich ein paar Dinge testen, was aber leider nicht ging. Die Jungs leisteten aber tolle Arbeit, um das Fahrzeug wieder auf die Strecke zu bringen. Ich konnte zumindest eine Runde absolvieren. Es gibt nichts, worüber wir uns heute oder morgen den Kopf zerbrechen müssten.

Du hast es eben angesprochen: Diese Runde im dritten Freien Training war gigantisch...

Wahrscheinlich war sie sogar besser als mein Versuch in Q3. Es war wichtig, diese eine Runde hinzukriegen. Am Nachmittag war es etwas schwieriger. In Q1 fühlte ich mich nämlich nicht gar so wohl und verlor etwas zu viel Zeit. Meine letzte Runde auf weichen Reifen war vielleicht nicht mein bester Anlauf an diesem Wochenende. Ich büsste etwas zu viel Zeit ein.

Machst du dir Sorgen um KERS, wo jetzt das Rennen bevorsteht? Wie gross wäre der Nachteil, sollte das System ausfallen?

Das fürchte ich nicht, denn das Problem vom Samstag sollte sich leicht beheben lassen. Während des Qualifyings ging es aber leider nicht. Es scheint ein bisschen eine unendliche Geschichte zu sein. Die Jungs machen da aber viel Druck und ich denke, wir leisteten heute wieder großartige Arbeit. Wir konnten unter Beweis stellen, dass unser Auto schneller wurde. Unsere Basis war schon schnell, doch nun ist das Fahrzeug noch besser. Vielen Dank an die Aerodynamik-Abteilung in der Fabrik und an all die Jungs. Ja, wir arbeiten hart an KERS, und nein, ich nutzte es nicht in Q2 und Q3. Am Sonntag werden wir es aber wieder verwenden. Es ist schwierig zu sagen. Es wäre auf jeden Fall nicht richtig, zu behaupten, Mark sei nur aufgrund von KERS auf der Pole-Position. Er hat die Pole verdient. Er machte den besseren Job, für mich lief es nicht ideal. Für das Rennen und gerade für den Start ist es natürlich sehr wichtig, KERS dabeizuhaben. Es sollte auch funktionieren, doch da müssen wir uns, so glaube ich, keine grossen Sorgen machen. Zumindest ist das mein jetziger Wissensstand.

Was erwartest du vom Grossen Preis von Spanien? Wie viele Boxenstopps wirst du am Sonntag absolvieren müssen?


Wir werden sehen. Das hängt auch davon ab, was die anderen machen. Wenn du selbst auf einer Dreistopp-Strategie unterwegs bist, deine Verfolger aber vier Stopps einplanen, dann musst du gegebenenfalls darauf reagieren. Es ist schwierig zu sagen. Ich denke, wir werden am Sonntag zwischen drei und vier Reifenwechsel pro Auto erleben. Das ist kein grosses Geheimnis. Wenn der Reifenverschleiss gleich zu Beginn sehr hoch ist, wird es wohl eher in die Richtung
von vier Boxenstopps gehen.

Vor uns liegt ein langes Rennen. Was denkst du darüber?


Es ist sehr lang - 66 Runden, wenn ich mich nicht irre. Da verbringt man viel Zeit im Auto. Wie wir bisher gesehen haben, können bis zur Zielflagge sehr viele Dinge geschehen. Das Rennen ist erst dann vorbei, wenn es abgewinkt ist. Barcelona ist üblicherweise ein kniffliges Pflaster. Ich hatte hier schon Rennen, in denen ich 60 von 66 Runden ein und dem gleichen Auto hinterherfuhr. Das ist nicht sonderlich erbauend. Am Sonntag könnte es aber anders laufen.

Im Parc Ferme warfst du einen intensiven Blick auf den Ferrari von Fernando Alonso. Gab es da etwas Spezielles, was deine Aufmerksamkeit auf sich zog? Normalerweise bräuchtet ihr euch ja keine Sorgen zu machen...

Es sah interessant aus. Ich denke, alle Teams haben einige Updates dabei. Es ist doch schön, unseren Auspuff mehr als zweimal in der Boxengasse zu sehen. So läuft das üblicherweise. Ich arbeite natürlich nicht in der Aerodynamik-Abteilung, aber ein genauer Blick ist immer gut. Wir kommen sonst nämlich nicht allzu nahe an die Autos heran. Im Parc Ferme sind keine Mechaniker, die uns wegschaffen würden. Da fällt so etwas leichter.

22.5.2011

Heidfeld kündigt Aufholjagd an

Nick Heidfelds

verbrannter Renault konnte nicht rechtzeitig repariert werden

Weil sein Renault im dritten Freien Training plötzlich unerwartet in Flammen aufging und die Reparatur zu lange dauerte, konnte Nick Heidfeld heute nicht am Qualifying in Barcelona teilnehmen. Dabei sass er schon fertig festgezurrt im Cockpit, als die 20 Minuten in Q1 abliefen: "Es hat nicht viel gefehlt", erinnert er sich.

"Ich weiss nicht genau, wie lange es noch gedauert hätte", fügt Teamchef Eric Boullier an, "aber der Unterboden war schon drauf. Weil der Schaden so gross war, haben wir uns entschieden, sicherheitshalber viele Teile zu tauschen. Daher hat es ein bisschen zu lange gedauert." Das Feuer selbst sei hingegen "ganz schnell gegangen", schildert Heidfeld: "Im ersten Moment war es nur eine kleine Flamme. Also habe ich das Team angefunkt und überlegt, ob ich an die Box fahren oder sofort anhalten soll."

Bisher grösstes Formel-1-Feuer

"Eine kleine Flamme habe ich schon oft erlebt, aber im nächsten Moment war die so riesig, dass ich nach dem nächsten Feuerwehrposten Ausschau hielt. Der war links. Also habe ich mit blockierenden Rädern da angehalten. Ich hätte gehofft, dass die ein bisschen schneller da sind, aber in dem Moment kommen einem halt auch die Sekunden ein bisschen länger vor", nimmt er die von einigen Fachkommentatoren kritisierten Streckenposten in Schutz.

Für Heidfeld war es übrigens nicht das erste Mal, dass er sich mit Feuer im Rennauto konfrontiert sah: "2000 hatte ich auch einmal ein Feuer, damals auf Prost", erzählt der 34-Jährige von seiner ersten Saison in der Formel 1. "Ich habe damals in der Boxengasse angehalten, ich glaube vor Ferrari, damit die das schnell löschen. Aber so viel Schaden wie heute hatte ich noch nie."

Dabei hätte sich der Zwischenfall möglicherweise vermeiden lassen, denn als Heidfeld aus der Box ging, fiel den Ingenieuren am Kommandostand die erhöhte Auspufftemperatur auf. Außerdem soll der Motor "komisch geklungen" haben, bestätigt Boullier, "und sein Topspeed war viel schlechter als bei Witali. Gerade als es passierte, funkten wir ihn an, dass er an die Box kommen soll."

Doch 2011 hat jede Qualifying-Pleite auch etwas Gutes, denn Heidfeld kann nun im Rennen als einziger Fahrer auf sechs neue Reifensätze zurückgreifen, was auf eine Aufholjagd im Stile von Mark Webber (Schanghai) oder Kamui Kobayashi (Istanbul) hoffen lässt. "Das Gute ist, dass wir noch frische Reifen haben, denn der Reifenverschleiss ist hier sehr hoch", sagt Boullier, während Heidfeld grinst: "Aber drei Sätze davon wollen wir nicht verwenden!"

Heidfeld für das Rennen optimistisch

Eine Anspielung auf die neuen Pirelli-Primes, die pro Runde um zwei Sekunden langsamer sind als die weichere Gummimischung. Doch gerade diese enorme Differenz und die möglicherweise chaotischen Reifenstrategien lassen Heidfeld hoffen, dass er auch vom letzten Startplatz aus noch etwas ausrichten kann - und das, obwohl Barcelona viele Jahre lang als Strecke mit Überholverbot galt.

"In den vergangenen Jahren hätte ich hier wahrscheinlich nach Hause fahren können, aber dieses Jahr ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich trotzdem noch in die Punkte fahren kann. Das ist jedenfalls das Ziel", kündigt er an. "Ich kämpfe gerne, jeder überholt gerne. Ich hoffe, dass ich davon morgen einiges haben werde. Mein Rennen ist noch lange nicht vorbei!"

Ebenso wenig wie das von Teamkollege Witali Petrow, der heute Sechster wurde, eine halbe Sekunde hinter Lewis Hamilton. Boullier: "Witali hat in Sektor zwei einen Fehler gemacht, sonst hätte er Dritter werden können. Die Pace war also da." Die Analyse bestätigt das: Petrow war im ersten Sektor genauso schnell wie die Red Bulls (!), verlor im dritten gerade mal zwei Zehntel auf Sebastian Vettel. Nur im Mittelsektor büsste er eine Sekunde ein...

22.5.2011

Toro Rosso: Buemi beeindruckt

Sebastien Buemi und Toro Rosso

zeigten im Qualifying eine sehr gute Leistung

Toro Rosso schlug sich in der Qualifikation von Spanien durchaus beachtlich. Die beiden Piloten des italienischen Rennstalls, Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi, verpassten zwar den Sprung in die Top 10, klassierten sich aber im vorderen Mittelfeld. Buemi erreichte den elften Platz und darf am Sonntag mit Punkten liebäugeln, Alguersuari ist als 13. ebenfalls nicht weit weg von WM-Zählern.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem elften Platz", sagt Buemi. "Wir kamen vor Sauber und Force India an. Wenn man darüber hinaus bedenkt, dass wir zum nächsten Rennen einige neue Teile bekommen werden, dürfte das ein gutes Zeichen für Monaco sein. Wir sparten uns ausserdem einen weichen Reifensatz für das Rennen auf. In Q2 verzichteten wir nämlich auf einen zweiten Versuch."

"Im Augenblick sieht es also richtig gut aus", findet der Schweizer. "In gewisser Weise ist es sogar besser, Elfter statt Zehnter zu sein. Wenn ich den Sprung in Q3 geschafft hätte, wären wir wohl noch einmal hinausgefahren und hätten dabei einen weiteren Reifensatz gebraucht. So stehe ich aber auf der sauberen Streckenseite und habe noch frische Pneus in der Hinterhand", erläutert Buemi.

Alguersuari hadert mit dem Schlusssektor

Direkt hinter dem Toro-Rosso-Piloten fährt sein Teamkollege los, doch Alguersuari war mit seinem Abschneiden im Qualifying nicht ganz zufrieden: Dem spanischen Lokalmatadoren fehlten in Barcelona satte vier Zehntel auf Buemi. "In den schnellen Abschnitten der Strecke funktionierte das Auto wirklich prima, doch in den langsamen Passagen hatte ich kein gutes Gefühl für das Fahrzeug. Wir müssen einen Blick in die Daten werfen, um zu sehen, wie wir den Rennwagen bis zum Rennen im dritten Sektor verbessern können. Insgesamt bin ich zufrieden für das Team, denn wir beide konnten ein gutes Ergebnis erzielen. Ich denke, vor uns liegt ein konkurrenzfähiges Rennen. Wir dürfen sicher von einer Dreistopp-Strategie ausgehen, denn der neue Pirelli-Reifen ist sehr hart."

"Ich freue mich auf den Grand Prix auf meiner Heimstrecke", sagt Alguersuari. Technikchef Giorgio Ascanelli kann sich indes sehr gut mit dem Ergebnis arrangieren: "Der elfte Platz übertrifft unsere Erwartungen, denn unterm Strich gelang Seb eine richtig tolle Runde. Die Position von Jaime gibt indes ein viel genaueres Bild davon wieder, wo wir im Augenblick stehen", findet der Italiener.

Im Nachhinein ist man bekanntlich schlauer...

"Es war eine schwierige Session, denn die Temperaturen waren höher und das Auto hatte eine Tendenz zum Übersteuern. Jaime konnte seine Reifen im Schlusssektor daher nicht wirklich nutzen. Seb brachte indes eine starke Runde zustande, indem wir eine aggressive Herangehensweise wählten und nur einen Schlussversuch wagten." Bei Alguersuari habe man sich aber etwas vertan.

"Es war nicht die richtige Entscheidung, mit Jaime in Q2 ein weiteres Mal hinauszufahren. Man will seinen Piloten aber auch nicht verärgern, wenn er dir in der Hitze des Gefechts sagt, dass er schneller fahren kann", meint Ascanelli und fügt hinzu: "Wir hatten hier einige Updates am Start, welche die gewünschten Ergebnisse mit sich brachten. Für kleine Fortschritte mussten wir sehr hart arbeiten."

"In Monaco sollten unsere Neuerungen noch besser funktionieren, denn dort werden wir sie besser verstehen", gibt der Technische Direktor von Toro Rosso zu Protokoll. Der Abstand auf die Spitze um Mark Webber (Red Bull) betrug in Q2 knapp 1,7 Sekunden (Buemi) und 2,2 Sekunden (Alguersuari). Damit war man aber nur unwesentlich langsamer unterwegs als Felipe Massa (Ferrari) auf Platz zehn.

21.5.2011

Lotus: Grosse Freude nach guter Teamleistung

Heikki Kovalainen

stellte den Lotus-Renault T128 auf Startplatz 15

Anders als die direkte Konkurrenz aus dem Force-India-Lager entschied sich Team Lotus im zweiten Teil des Qualifyings für den Grand Prix von Spanien in Barcelona, Heikki Kovalainen zweimal mit frischen Option-Reifen auf die Strecke zu schicken. Die Strategie ging für den Finnen voll, konnte er sich doch für den 15. Startplatz und damit vor beiden Force-India-Piloten qualifizieren. "Das ist ein toller Tag für unser Team", freut sich Kovalainen. "Im Auto steckt noch einiges an Potenzial. Jetzt sind wir endlich in der Lage, gegen die anderen Teams in unserer Nähe ernsthaft zu kämpfen."

Zwischen dem zweiten Freien Training am Freitag und der dritten Session am Samstagvormittag nahm das Team noch einige Veränderungen im Auspuffumfeld des T128 von Kovalainen vor, die sich ausgezahlt haben. "Die Balance in schnellen Kurven ist nun viel besser", so der Finne. "Nun können wir uns darauf konzentrieren, den Speed in langsamen Kurven zu verbessern, weshalb ich überzeugt bin, dass wir noch ein gutes Stück nach vorn kommen können."

Teamkollege Trulli startet am Sonntag unmittelbar hinter den beiden Force-India-Piloten als 18. Den Sprung in Q2 schaffte er anders als sein finnischer Kollege aufgrund eines Getriebeproblems in Q1 nicht, dennoch ist auch Trulli von der Leistung des gesamten Teams angetan. "Wir haben heute viel erreicht. Ich muss den Jungs gratulieren, dass sie Heikki in Q2 gebracht haben", so der Italiener.

"Als ich auf meinen ersten Run gehen wollte, gab es ein Problem im Bereich der Elektrik, das zur Folge hatte, dass ich im zweiten Gang feststeckte. Wir haben dann das Lenkrad getauscht und ich konnte kurz vor Schluss der Sitzung noch eine Runde drehen", schildert Trulli sein eigenes Qualifying, das ihn immerhin noch vor Williams-Pilot Rubens Barrichello brachte.

Fernandes rechnet mit weiteren Fortschritten

Teamchef Tony Fernandes kann sein Glück nach den Platzierungen 15 und 18 kaum in Worte fassen: "Ich bin absolut begeistert", freut sich der Malaysier. "Es ist fast schon unglaublich, ein toller Tag für Team Lotus." Es sei wichtig, Tage wie diesen zu genießen, um die harte Arbeit richtig einordnen zu können, erklärt der Boss. "Noch ein paar von diesen kleinen Schritten und wir werden im Grid noch weiter nach vorn kommen", hofft Fernandes.

Dass das Team im Gegenzug von den Problemen einiger direkter Konkurrenten profitierte, ist Technikchef Mike Gascoyne bewusst. "Heikki hat heute einen tollen Job gemacht und alles aus seinen Runs herausgeholt. Sicherlich haben wir dabei etwas vom Pech der anderen profitiert. Auch Jarno konnte nach seinem Problem noch eine vernünftige Runde in Q1 fahren. Für uns kommt es im Rennen darauf an zu sehen, wie die Updates über eine komplette Distanz funktionieren."

Auch bei Motorenpartner Renault ist die Stimmung nach dem Ergebnis des Samstags verständlicherweise gut. "Wir haben nach dem Freitag noch ein paar Veränderungen am Unterboden und im Bereich des Auspuffs vorgenommen", verrät Thierry Salvi, der Verantwortliche bei Renault. "Wir sind nun in der Lage, das Auto als Ganzes zu verbessern, anstatt nur einzelne Teile davon." Inwiefern der Reifenverschleiß die Strategie für das Rennen beeinflusst, müsse man nach Aussage Salvis abwarten. "Jetzt freuen wir uns erst einmal über das Ergebnis von heute", so der Franzose.

21.5.2011

Haug: McLaren ist greifbar

Spanien:

McLaren und Ferrari sind für Mercedes laut Norbert Haug in Reichweite

Mit den Plätzen sieben und zehn blieb der große Erfolg für Mercedes zumindest in der Qualifikation aus. Dennoch sollte das nüchterne Ergebnis nicht überbewertet werden. Beide Fahrer mussten mit den Reifen fürs Rennen haushalten und erschwerend kam hinzu, dass an Michael Schumachers Auto ein technisches Problem mehr verhinderte.

"Ich kann aktuell noch nicht sagen, was an Michaels Auto war. Ich bin mir sicher, dass wir das morgen wieder im Griff haben", berichtet Haug und erklärt, für welche Taktik man sich bei den Silbernen entschied: "Wir haben uns in der Qualifikation von vorn herein auf das Reifensparen konzentriert."

Nico Rosberg ist eine gezeitete Runde gefahren. Teamkollege Schumacher verzichtete durch die technischen Probleme auf eine Ausfahrt. "Davon werden wir morgen sicher profitieren", ist sich Haug sicher. "Wir wussten, dass wir ein, zwei oder drei Plätze nach vorne gekommen wären."

Der Mercedes-Motorsportchef schildert: "Michael wäre ohne das KERS-Problem sicher auch zwei, drei oder vier Plätze weiter vorne gewesen. Das kann man aber morgen alles wieder gutmachen, wenn das Auto läuft. Zu den McLaren ist der Abstand nicht allzu gross", analysiert Haug und ist sich der Kehrseite seiner Strategie bewusst: "Aber durch unsere Reifen-Strategie mussten wir eben einen kleinen Preis zahlen. Wir wissen, dass vor uns drei sehr starke Teams sind", erklärt Haug. "Red Bull ist außer Reichweite. Der Doppelsieg steht schon fest, wenn nichts dazwischen kommt. McLaren und Ferrari sind vergleichbar. Und da wollen wir vielleicht irgendwo profitieren. In diese Dreiergruppe regelmässig vorzudringen, muss unsere Aufgabe sein", gibt Haug vor und begründet optimistisch: "Wir haben das die letzten beiden Male geschafft und vielleicht schaffen wir das dieses Wochenende auch."

21.5.2011

Pole-Position für Webber in Barcelona!

Wachablösung an der Spitze der Qualifikation: Mark Webber (Red Bull) markierte im Zeittraining von Spanien die schnellste Rundenzeit und sicherte sich erstmals in dieser Saison die Pole-Position. Sebastian Vettel (Red Bull), der in den bisherigen vier Rennen von Platz eins losgefahren war, erreichte zwei Zehntel dahinter Rang zwei. Lewis Hamilton (McLaren) holte sich den dritten Platz.

Dahinter: Fernando Alonso (Ferrari), Jenson Button (McLaren), Witali Petrow (Renault), Nico Rosberg (Mercedes), Felipe Massa (Ferrari), Pastor Maldonado (Williams) und Michael Schumacher (Mercedes). Die Positionen der weiteren Deutschen: Adrian Sutil (Force India) klassierte sich auf Rang 18, Timo Glock (Marussia-Virgin) wurde 20. Nick Heidfeld (Renault) trat in der Qualifikation nicht an, weil der Feuerschaden aus dem dritten Freien Training nicht rechtzeitig repariert werden konnte.


Q1: Trulli schlägt Barrichello und die Rivalen

Jarno Trulli (Lotus) gelang in Einheit eins ein schöner Erfolg gegen den erfahrensten Piloten im Feld: Der italienische Rennfahrer schied zwar als 18. aus, ließ dabei aber immerhin Rubens Barrichello (Williams) hinter sich. Timo Glock (Marussia-Virgin) blieb als 20. vor den beiden HRT-Fahrern Vitantonio Liuzzi und Narain Karthikeyan, Jerome D'Ambrosio (Marussia-Virgin) wurde 23.

Gar nicht ins Geschehen eingegriffen hatte Nick Heidfeld (Renault). Der 34-Jährige musste auf eine schnelle Runde in der Qualifikation verzichten, weil sein Fahrzeug noch nicht wieder einsatzbereit war - im dritten Freien Training war ein Feuer am Auto ausgebrochen. Aufgrund seiner Rundenzeiten aus den Probeeinheiten wird Heidfeld dennoch eine Startberechtigung für das Rennen erhalten.

Die Bestzeit in Q1 ging an Michael Schumacher (Mercedes) - in 1:22.960 Minuten. Der Silberpfeil-Pilot schaffte die erste Hürde genau so problemlos wie die anderen Favoriten. Aufgrund des Pechs von Barrichello - das Getriebe streikte - und des Nichtantretens von Heidfeld gelang Heikki Kovalainen (Lotus) der Sprung in die Top 17. Ein ordentlicher Erfolg für den finnischen Rennfahrer im T128.


Q2: Maldonado überraschend in den Top 10

Im zweiten Abschnitt der Qualifikation legten die beiden Red-Bull-Fahrer Sebastian Vettel und Mark Webber schon frühzeitig eine schnelle Runde hin, um erst einmal auf der sicheren Seite zu sein. Diese Taktik sollte sich bezahlt machen, denn die Konkurrenz sortierte sich zunächst geschlossen dahinter ein. Jenson Button (McLaren) und Lewis Hamilton (McLaren) folgten auf den Plätzen.

Dieses Quartett beschränkte sich schließlich auch darauf, keine weiteren Versuche mehr zu absolvieren und blieb beim Finale von Q2 in der Boxengasse, während die restlichen 13 Fahrer noch einmal einen neuen Anlauf wagten. Beide Mercedes-Piloten schafften den Einzug in die Top 10, ebenso beide Ferrari-Fahrer. Dazu: Witali Petrow (Renault) und Pastor Maldonado (Williams).

Ausgeschieden dagegen: Sebastien Buemi (Toro Rosso), Sergio Perez (Sauber), Jaime Alguersuari (Toro Rosso), Kamui Kobayashi (Sauber), Kovalainen, Paul di Resta (Force India) und Adrian Sutil (Force India). Die beiden zuletzt genannten sparten sich im Hinblick auf das Rennen aber vielleicht einige Reifensätze auf und gingen deshalb absichtlich nur mit gebremstem Schaum zu Werke.


Q3: Webber schlägt Vettel

Nur eine Runde für die Favoriten: Vettel und Webber reichte im Top-10-Finale jeweils ein Anlauf, um die Konkurrenz entscheidend zu distanzieren. Der WM-Spitzenreiter drückte seine Q2-Bestzeit noch einmal um vier Zehntel und fuhr in 1:21.181 Minuten auf Platz eins, ehe sein australischer Stallgefährte nachlegte und seinerseits in 1:20.981 Minuten konterte und die Führung übernahm.

21.5.2010

Startaufstellung zum Grossen Preis von Spanien

  • 1 M. Webber Red Bull 1:20.981
  • 2 S. Vettel Red Bull 1:21.181
  • 3 L. Hamilton McLaren 1:21.961
  • 4 F. Alonso Ferrari 1:21.964
  • 5 J. Button McLaren 1:21.996
  • 6 W. Petrow Renault 1:22.471
  • 7 N. Rosberg Mercedes 1:22.599
  • 8 F. Massa Ferrari 1:22.888
  • 9 P. Maldonado Williams 1:22.952
  • 10 M. Schumacher Mercedes keine Zeitverbesserung in Q3
  • 11 S. Buemi Toro Rosso 1:23.231
  • 12 S. Perez Sauber 1:23.367
  • 13 J. Alguersuari Toro Rosso 1:23.694
  • 14 K. Kobayashi Sauber 1:23.702
  • 15 H. Kovalainen Lotus 1:25.403
  • 16 P. di Resta Force India 1:26.126
  • 17 A. Sutil Force India 1:26.571
  • 18 J. Trulli Lotus 1:26.521
  • 19 R. Barrichello Williams 1:26.910
  • 20 T. Glock Marussia-Virgin 1:27.315
  • 21 V. Liuzzi HRT 1:27.809
  • 22 N. Karthikeyan HRT 1:27.908
  • 23 J. D'Ambrosio Marussia-Virgin 1:28.556
  • 24 N. Heidfeld Renault wegen Unfall nicht zum Qualifying angetreten

Heidfeld-Renault: Rennen gegen die Zeit

Nick Heidfeld

mit Glück im Unglück: Beim Feuer wurde der Deutsche nicht verletzt

Für Nick Heidfeld war der Fahrbetrieb im dritten Freien Training vorzeitig beendet - der Deutsche verabschiedete sich mit einer Qualmwolke aus der einstündigen Einheit. Zur Mitte der Session hatte sein Renault-Rennwagen nämlich Feuer gefangen, als Heidfeld gerade auf der Gegengeraden fuhr. Der Formel-1-Routinier reagierte geistesgegenwärtig und lenkte das Auto sofort an die Seite.

Heidfeld entstieg seinem schwarzen Fahrzeug unverletzt, wie er in einer ersten Stellungnahme bestätigt: "Mir ist gar nichts passiert. Das Feuer war zum Glück hinter und neben mir. Im Cockpit war alles in Ordnung", meint der 34-Jährige. Die Ursache für den Brand kennt Heidfeld noch nicht. "Wir wissen noch nichts Genaues. Ich habe zwar schon eine Idee, aber spekulieren bringt jetzt nichts."

Nur zwei Stunden bis zum Qualifying

Das Renault-Team steht jetzt nämlich unter Zeitdruck, denn die Qualifikation beginnt in weniger als zwei Stunden. "Es ist ziemlich viel kaputt. Ich weiss nicht, ob es reicht", sagt Heidfeld. "Es dauerte auch eine ganze Weile, bis das Auto wieder an der Box war. Ich hoffe, wir kriegen das Fahrzeug bis zur Qualifikation wieder hin. Auf der rechten Seite ist der Rennwagen allerdings massiv beschädigt."

"Wenn das Chassis einen Schaden davongetragen hat, wird es schwierig. Schauen wir einmal", meint Heidfeld und merkt an: "Es war eines der größten Feuer, die ich bisher im Auto erlebt habe." Bei Renault hat man inzwischen die Ursache geklärt: "Das Feuer scheint durch ein Auspuffversagen verursacht worden zu sein. Der Auspuff weist rechts ein Loch auf. Mit der Auspuffanströmung des Unterbodens hat das aber nichts zu tun", twittert das Team.

Für die Mechaniker hat ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen: "Nicks Auto sieht gerade ziemlich nackt aus", berichtet das Renault-Team aus der Box. "Die Fahrerzelle wird vom Motor getrennt, ebenso das Getriebe und die Hinterradaufhängung. Dann wird ein neuer Motor montiert. Die meisten Aufkleber müssen abgeschabt werden. Wir schauen uns das Getriebe an und ersetzen gegebenenfalls Aufhängungsteile."

107-Prozent-Hürde wohl kein Hindernis

Doch selbst wenn die Arbeiten nicht rechtzeitig fertig werden sollten, scheint Heidfelds Rennteilnahme am Sonntag gesichert. Laut Marc Surer muss der langjährige Formel-1-Pilot trotz 107-Prozent-Regel unter keinen Umständen um seine Teilnahme am Grand Prix von Spanien bangen - im Zweifelsfall ist Heidfeld mit von der Partie.

"Wenn das Auto fertig wird, kann er an der Qualifikation teilnehmen. Falls nicht, besteht keine Gefahr, denn er ist startberechtigt", sagt Surer und erklärt: "Seine Rundenzeiten aus dem Freien Training sind gut genug dafür. Das ist die Ausnahmeregelung. Wenn jemand im Freien Training schnell genug war, um sich für das Rennen zu qualifizieren, dann darf er auch am Grand Prix an den Start gehen."

Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Rennkommissare ihr Okay geben. Eben dieses gewährten sie in der Vergangenheit schon mehrfach bei vergleichbaren Zwischenfällen. Für Heidfeld und sein Team geht es in den kommenden zwei Stunden darum, Schlimmeres - also einen Start aus der letzten Reihe - zu vermeiden.

21.5.2011

Vettel ohrfeigt Webber mit nur einer Runde!

Sebastian Vettel

setzte im dritten Training eine psychologisch wichtige Bestzeit

Das war wirklich weltmeisterlich: Sebastian Vettel benötigte im dritten Freien Training zum Grand Prix von Spanien im sonnigen Barcelona nur eine einzige fliegende Runde, um Bestzeit zu erzielen, und verpasste damit seinem Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber, der bis dahin vermeintlich sicher geführt hatte, eine schallende Ohrfeige.

Webber steht an diesem Wochenende gehörig unter Druck, eine Wende in der Weltmeisterschaft herbeizuführen, und nach der Freitagsbestzeit lag er auch heute Morgen in Führung, als die Restzeit 0:00 Minuten anzeigte. Aber Vettel, an dessen Auto bis drei Minuten vor Schluss hektisch gearbeitet wurde, fuhr ein paar Sekunden später über die Ziellinie des Circuit de Catalunya - und war tatsächlich um 0,084 Sekunden schneller!

Psychologisch wichtige Bestzeit

"So was tut weh", zeigt Marc Surer Mitleid mit dem erneut geschlagenen Australier, schränkt aber ein: "Natürlich wissen wir nicht über die Benzinmenge Bescheid, muss man fairerweise sagen, denn Vettels Mittelsektor war schon schnell." Der Vollständigkeit halber sei jedoch angemerkt, dass Webbers potenziell schnellste Runde mit Bestzeiten in den Sektoren eins und drei im Mittelsektor nicht gut genug für eine Verbesserung war.

Fest steht jedenfalls, dass Red Bull in Barcelona in einer eigenen Liga fährt, denn erster Verfolger von Vettel und Webber war Michael Schumacher (Mercedes) - mit 1,350 Sekunden Rückstand! Hinter dem Rekordsieger am Circuit de Catalunya reihten sich Lewis Hamilton (+1,361), Jenson Button (beide McLaren/+1,507) und Nico Rosberg (Mercedes/+1,690) ein. Rosberg, Schumacher und Hamilton leisteten sich zu Beginn der Session übrigens jeweils kleine Verbremser.

Schuld daran war wohl der seit gestern gedrehte Wind, der sich beim Anbremsen der Gegengerade auswirkte. Auch sonst gab es seit dem Freitagstraining einige Änderungen: Bei Williams fährt inzwischen nur noch Rubens Barrichello (10./+2,611) mit dem neuen Heckflügel, Lotus hat trotz des neuen Auspuffsystems keine Chance, Anschluss ans Mittelfeld zu finden, und Force India musste die Modifikationen nach ernüchternden Tests wieder ausbauen.

Ferrari ohne Gurney-Heckflügel abgeschlagen

So landete Adrian Sutil auf dem 15., Paul di Resta auf dem 17. Platz. Besser funktionieren hingegen die Sauber-Updates, die Kamui Kobayashi (+1,962) auf den siebten und Sergio Perez (+2,622) auf den zwölften Rang brachten. Ferrari scheint indes ohne den neuen Heckflügel, der von der FIA verboten wurde, aufgeschmissen zu sein: Lokalmatador Fernando Alonso fehlten auf Position neun trotz weicher Pirelli-Reifen zweieinhalb Sekunden auf die Spitze.

Die spektakulärste Szene der Session lieferte aber Nick Heidfeld (23./+7,493) ab, als er knapp vor Halbzeit mit einem brennenden Renault ausrollte. Der Deutsche lenkte in die Wiese, kletterte hastig aus dem Cockpit und vergass dabei sogar darauf, den Stecker für den Boxenfunk zuerst abzuziehen. "Die Temperatur des rechten Auspuffs war sehr hoch, als Nick aus der Box gefahren ist", teilt Renault via Twitter mit. "Wir hielten das zuerst für ein Sensorproblem. Anscheinend war es doch keins."

Heidfeld-Feuer: Glück im Unglück

"Der rechte Seitenkasten ist jetzt nur noch für eBay zu gebrauchen", scherzt das französische Team - im Wissen, dass es dem Fahrer nach der Schrecksekunde gut geht: "Mir ist gar nichts passiert", gibt Heidfeld Entwarnung. "Das Feuer war zum Glück hinter und neben mir. Im Cockpit war alles in Ordnung." Es sei aber "eines der grössten Feuer" gewesen, "die ich im Auto je erlebt habe. Es ist ziemlich viel kaputt. Ich hoffe, wir kriegen das bis zur Qualifikation wieder hin."

Renault-Speerspitze war damit Witali Petrow, der sich als Achter mitten ins vordere Mittelfeld mischte und nach einem eher vermurksten Freitag Ambitionen auf das Top-10-Finale anmeldete. Erfreulich aus deutscher Sicht: Timo Glock hatte diesmal seinen Marussia-Virgin-Teamkollegen Jerome D'Ambrosio im Griff. Die schlechte Nachricht: Genau wie vier weitere Piloten wäre Glock mit 5,999 Sekunden Rückstand an der 107-Prozent-Hürde gescheitert.

Für das Qualifying am Nachmittag ist die einzige Frage, welcher Red Bull sich die Pole-Position sichern wird. Spannend wird aber auch die Reifennutzung, denn zwischen harten und weichen Pneus liegen in Barcelona zwei Sekunden. Das bedeutet, dass selbst die Topteams vielleicht schon in Q1 Pirelli-Options aufziehen lassen müssen. In Q3 hätten sie dann unter Umständen nur noch einen frischen Reifensatz zur Verfügung...

21.5.2011

Ergebnis 3. Freies Training

  • 1 S. Vettel Red Bull 1:21.707 6 Runden
  • 2 2M. Webber Red Bull 1:21.791 17 Runden
  • 3 M. Schumacher Mercedes 1:23.057 16 Runden
  • 4 L. Hamilton McLaren 1:23.068 13 Runden
  • 5 J. Button McLaren 1:23.214 14 Runden
  • 6 N. Rosberg Mercedes 1:23.397 18 Runden
  • 7 K. Kobayashi Sauber 1:23.669 17 Runden
  • 8 W. Petrow Renault 1:24.043 18 Runden
  • 9 F. Alonso Ferrari 1:24.270 11 Runden
  • 10 R. Barrichello Williams 1:24.318 18 Runden
  • 11 F. Massa Ferrari 1:24.322 17 Runden
  • 12 S. Perez Sauber 1:24.329 19 Runden
  • 13 P. Maldonado Williams 1:24.399 17 Runden
  • 14 S. Buemi Toro Rosso 1:24.535 16 Runden
  • 15 A. Sutil Force India 1:24.695 18 Runden
  • 16 J. Alguersuari Toro Rosso 1:24.722 14 Runden
  • 17 P. di Resta Force India 1:25.223 19 Runden
  • 18 H. Kovalainen Lotus 1:26.236 11 Runden
  • 19 J. Trulli Lotus 1:27.000 20 Runden
  • 20 T. Glock Marussia-Virgin 1:27.706 20 Runden
  • 21 V. Liuzzi HRT 1:28.330 17 Runden
  • 22 J. D'Ambrosio Marussia-Virgin 1:29.057 18 Runden
  • 23 N. Heidfeld Renault 1:29.200 6 Runden
  • 24 N. Karthikeyan HRT 1:29.562 16 Runden

Neuer Ferrari-Heckflügel als illegal eingestuft

Fernando Alonso und Ferrari

können den neuen Heckflügel nicht mehr einsetzen

Rückschlag für Ferrari: Nachdem sowohl Fernando Alonso als auch Felipe Massa am Freitag mit einer neuen Variante des Heckflügels unterwegs waren, muss das italienische Traditionsteam nun wieder zurückrüsten. Die FIA stufte die Neuerung nämlich als illegal ein und untersagte dem Rennstall die weitere Nutzung des Elements. Ferrari wird nun also wieder in der Türkei-Konfiguration vorfahren.

Der Stein des Anstoßes ist ein spezieller Gurney-Flap, den die Italiener am Heckflügel angebracht hatten. Dieses Teil wurde von Ferrari als "Stützstrebe" interpretiert, welche laut Reglement über das eigentliche Flügelprofil hinausragen darf. Der Vorteil einer solchen Herangehensweise liegt auf der Hand: Der Gurney-Flap am Ferrari-Heckflügel beschert Alonso und Massa etwas mehr Abtrieb.

Der FIA und Rennleiter Charlie Whiting ist diese Neuerung aber ein Dorn im Auge. Über Nacht hatten sich die Verantwortlichen ausführlich damit auseinandergesetzt und kamen am Samstagmorgen zum Ergebnis, dass die Regelinterpretation von Ferrari nicht zulässig ist. Das Ergebnis: Ab dem dritten Freien Training sind Alonso und Massa wieder mit einem herkömmlichen Heckflügel unterwegs.

21.5.2011

Ferrari-Heckflügel illegal?

Der Gurney-Flap

an der oberen Kante des Ferrari-Heckflügel ist höher als bisher

Bisher war es stets der Red-Bull-Rennstall, der wegen seiner Flügel kritisch beäugt wurde, doch nun ist es Ferrari. Bei den Roten handelt es sich aber nicht um den Frontflügel, sondern um den neuen, in Barcelona erstmals eingesetzten Heckflügel. Dieser soll angeblich einen zu hohen Gurney-Flap aufweisen - dabei handelt es sich um die Abrisskante am oberen Ende des Heckflügels.

Dabei interpretierte Ferrari das Reglement im Bereich der Stützstrebe der zwei Heckflügel-Elemente, die eingeführt wurde, um gegen flexible Flügel vorzubeugen, anders als die Konkurrenz. Diese Strebe darf 30 über das Flügelprofil hinausragen - Ferrari interpretiert auch den Gurney-Flap als Stützstrebe. Durch diese höhere Abrisskante generiert der Ferrari-Flügel mehr Abtrieb. "Wir wissen über die Entwicklungen beim Ferrari-Flügel bescheid und besprechen diese mit ihnen", sagte FIA-Rennleiter Charlie Whiting.

Die Entscheidung, ob Ferrari den Flügel weiterhin einsetzen darf, fällt in der Nacht von Freitag auf Samstag. "Das ist eine sehr kluge Interpretation der Regeln und wir müssen jetzt entscheiden, ob es eine gute Interpretation der Regeln ist. Morgen wird es geklärt sein." Im Reglement steht in Artikel 3.10.3, dass bei der Höhenmessung des Heckflügels die Abstandshalter nicht miteinbezogen werden dürfen.

21.5.2011

Red Bull weist Schumacher-Vorwurf zurück

Michael Schumacher

beäugt die Konkurrenz von Red Bull sehr kritisch

Im Zuge des sogenannten Ressourcen-Restriktions-Abkommens (RRA) haben sich die Teams darauf verständigt, einen gemeinsamen Sparkurs zu fahren. Bisher ist man davon ausgegangen, dass dieser auch Personaleinschränkungen beinhaltet, doch hier gehen die Meinungen auseinander. Das belegt die jüngste Auseinandersetzung zwischen Mercedes und Red Bull.

"Es gibt die Vereinbarung, dass es eine Obergrenze hinsichtlich der Personalstärke geben soll, aber gewisse Teams respektieren das nicht", wirft Michael Schumacher der Konkurrenz vor. "Wenn man unsere Mitarbeiterzahl mit der von Red Bull vergleicht, ist das ein ganz anderes Spielfeld. Das hätte eigentlich nicht passieren dürfen. Jetzt müssen wir sehen, wer reagieren muss - ob jeder das macht, was er will, oder ob sich die Teams doch endlich an die Vereinbarungen halten."

Tatsächlich beschäftigt Mercedes in Brackley 400 Mitarbeiter (plus 20 für Administration und Marketing in Stuttgart) und Red Bull in Milton Keynes 550. Aber: "Die Vereinbarung ist nie in Kraft getreten", behauptet Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko gegenüber 'Auto Bild motorsport'. "Wir sträuben uns dagegen, weil sie rein auf die Chassisentwicklung bezogen ist. Wenn auch das Personal im Motorenwerk begrenzt würde, dann würden wir mit uns reden lassen."

Denn während Mercedes keinen Hehl daraus macht, dass in der Motorenabteilung HighPerformanceEngines in Stuttgart 400 Mitarbeiter angestellt sind, kommt Red Bulls Partner Renault in Viry-Chatillon eigenen Angaben nach mit 170 Mitarbeitern aus. "Herr Schumacher sollte sich mal erkundigen, wie viele Leute in Brixworth an seinem Mercedes-Motor arbeiten. Das sind dreimal mehr als an unserem Renault", ätzt Marko.

"Warum sollten wir Zugeständnisse bei der Entwicklung des Chassis machen, wenn Mercedes beim Motor alle Freiheiten hat?", gibt sich der Österreicher wenig kompromissbereit und fügt an: "Wir beklagen uns doch auch nicht mehr, dass ihr Motor so überlegen ist." Womit er möglicherweise ein Signal in Richtung Renault sendet: Erlaubt ihr uns, den Renault-Motor nachzurüsten, dann halten uns wir an die Personalbeschränkung..."

21.5.2011

Webber: "Auf den Samstag kommt es an"

Mark Webber

scheint in Barcelona einfach sehr gut zurechtzukommen

Mark Webber nach der Bestzeit im Freitagstraining: Worauf es in den beiden ersten Trainings ankam und was er von den neuen Pirelli-Reifen hält.

Frage: Mark, wie lautet dein Fazit nach dieser Freitagsbestzeit?


Mark Webber: Es war ein guter Tag für uns. Ich hatte eine stressige Woche, daher ist es schön, wieder im Auto zu sitzen und zu arbeiten. Ich habe das Fahren genossen, denn die Bedingungen sind wunderbar. Im Winter waren die Temperaturen in Barcelona ganz anders als heute und es hat hier einige kritische Kurven. Daher bin ich ganz froh, dass wir ein paar Runden drehen und Eindrücke sammeln konnten.

Wie viele Daten konntest du heute sammeln?

Viele. Wie gesagt: Es ist das erste Mal, dass wir mit diesen Autos bei solchen Streckentemperaturen hier fahren, denn im Winter war es viel kälter. Das macht einen Riesenunterschied, den wir als Team verstehen müssen. Das haben wir heute so gut es geht gemacht.

Sebastian Vettel steht deutlich hinter dir. Ist das positiv für dich?


Ja, aber erstmal nur heute - auf den Samstag kommt es an. Wir werden uns heute Abend hinsetzen und genau schauen, wer was gemacht hat, aber die üblichen Verdächtigen werden wohl vorne sein. Red Bull, Ferrari und McLaren sind jetzt seit zweieinhalb Jahren die besten Teams. Ich glaube nicht, dass sich das ausgerechnet hier ändern wird.

Der neue harte Reifen von Pirelli scheint etwas länger zu halten als der alte. Ändert das für Sonntag irgendetwas?

Sie halten vielleicht ein bisschen länger, als die alten hier schaffen würden. Mein erster Satz war ganz gut, ich hatte damit einen guten Run. Der zweite Satz war nicht ganz so optimal - aus dem haben wir nicht die Performance rausgeholt, die wir gerne rausholen würden. Unterm Strich lernt Pirelli immer noch dazu. Die Reifen sind ein riesiger Faktor und das wissen wir. Wenn du es hinbekommst oder auch nicht, kannst du viel Zeit gewinnen oder verlieren. Da lernen alle noch dazu.

Ihr seid deutlich langsamer als am Freitag im Vorjahr. Warum?

Wegen der Reifen, die sind langsamer. Dieses Jahr ist der ultimative Grip einfach nicht da und der Verschleiss ist so arg, dass wir auf den Longruns ähnliche Rundenzeiten wie die GP2 fahren. Aber so ist es nun mal, da sitzen alle im gleichen Boot. Das Wichtigste ist, dass wir vorne dabei sind, denn die Rundenzeiten der anderen sind noch schlechter.

Im Vorjahr hast du hier gewonnen. Verleiht dir das für das Qualifying zusätzliches Selbstvertrauen?

Es ist schön, diese Erinnerungen zu haben und mit einem soliden Ergebnis aus Istanbul in der Tasche hierherzukommen. In Barcelona bin ich immer schon gut zurechtgekommen, aber im Vorjahr hat es endlich auch mit dem Ergebnis geklappt. Aber ich muss dieses Wochenende auch gut dabei sein.

21.5.2011

Räikkönen schliesst Formel-1-Comeback nicht aus

Kimi Räikkönen

ieferte eine ordentliche NASCAR-Premiere ab

Kimi Räikkönen fährt an diesem Wochenende nicht Rallye-WM, sondern NASCAR: Bei seinem Debüt in der Truck-Serie in Charlotte belegte der Finne den 15. Platz. Eine Rückkehr in die Formel 1 schliesst der Weltmeister von 2007 aber keineswegs aus: "Ich habe nie gesagt, dass ich niemals in die Formel 1 zurückkehren würde", erklärt er im Rahmen eines Interviews.

"Vielleicht kehre ich irgendwann dorthin zurück, vielleicht auch nicht. Die Zukunft wird es zeigen", gibt sich der 31-Jährige bedeckt. "Wie schon gesagt, für das kommende Jahr habe ich noch keine Pläne. Ich hatte auch für dieses Jahr vor dem Monat Januar keine wirklichen Pläne. Ich könnte mir vorstellen, dass es etwas Zeit braucht, bis ich weiss, was ich wirklich tun möchte."

Derzeit sei er "glücklich damit, wie sich die Dinge entwickeln", und er scheint auch an der NASCAR-Szene Gefallen gefunden zu haben: "Im Vergleich zur Formel 1 geht es hier sehr viel entspannter und offener zu." Übrigens auch im Gespräch mit seinem früheren McLaren-Teamkollegen Juan Pablo Montoya, auf den er in Charlotte wieder getroffen ist.

Das Thema Formel 1 sieht Räikkönen nach wie vor nicht als seine Hauptpriorität an: "Es gab einige Gründe, warum ich aufgehört habe. Ich will nicht sagen, dass es ein Abschied für immer war. Im Moment vermisse ich die Formel 1 nicht. Ich wollte einfach etwas Neues ausprobieren und bekam in der Rallye-Weltmeisterschaft eine grossartige Chance", sagt er

21.5.2011

Ferrari UpDates: Positive erste Eindrücke

Fernando Alonso und Ferrari

probierten vieles aus und zeigen sich zuversichtlich

Schon in der Türkei wartete Ferrari mit einer verbesserten Leistung auf, in Spanien folgt der zweite Schritt. Um eben diesen in die Tat umzusetzen, absolvierten Fernando Alonso und Felipe Massa im Freien Training am Freitag fast ausschliesslich Entwicklungsfahrten. Das Ferrari-Duo testete diverse Lösungen und probierte viele Neuerungen aus, die dem Rennwagen in Barcelona helfen sollen.

Alonso und Massa legten daher viele Kilometer zurück, doch für die Zeitenjagd blieb nur wenig Raum. So klassierten sich die Vertreter aus Maranello auf den Positionen fünf und acht und handelten sich 1,1 beziehungsweise 1,8 Sekunden Rückstand auf die Topzeit von Mark Webber (Red Bull) ein. Angesichts der umfangreichen Aufgabenliste ist man bei Ferrari mit diesem Ergebnis aber zufrieden.

"Wir probierten am Freitag sehr viele Dinge aus", erklärt Alonso. "Jetzt müssen wir die dabei gewonnen Informationen sichten und die besten Teile für den Einsatz am Auto auswählen. Mein erster Eindruck ist positiv. Ich denke, wir konnten einen Fortschritt machen. Es ist aber immer schwierig, die Abstände anhand des Freien Trainings einzuschätzen." Zu groß seien die Unterschiede im Starterfeld. "Ich bin sicherlich nicht überrascht davon, dass Red Bull nach wie vor an der Spitze liegt", meint Alonso. "Im Augenblick sind sie klar die Schnellsten. Strecken wie Barcelona oder Budapest kommen ihnen nun eben entgegen. Es könnte schwierig werden, sie in der Qualifikation zu schlagen, doch im Rennen sollten wir näher an ihnen dran sein. McLaren wird sie gewiss ebenfalls unter Druck setzen. Wir müssen indes noch etwas am Setup arbeiten", gibt der zweimalige Weltmeister zu Protokoll. "Am Freitag mussten wir so viele Dinge ausprobieren und hatte nicht die Zeit, um sehr viel umzubauen. Ich denke, wir sollten hier allerdings eine noch größere Podestchance haben als in der Türkei." Fraglich sei lediglich, wie gut die Reifen mitspielen. "Pirelli bringt hier eine neue harte Mischung an den Start."

Alonso rechnet mit vielen Boxenstopps

"Ich kann mir kaum vorstellen, dass man Q1 übersteht, ohne die weichen Pneus zu fahren", sagt Alonso. "Dass der Reifenverschleiss in Barcelona generell hoch ist, hatten wir schon bei den Wintertests erkannt. Dieser Trend fand am Freitag seine Bestätigung. Im Hinblick auf die Anzahl der Boxenstopps kann man daher von einem Rennen ausgehen, wie wir es zuletzt in der Türkei sahen."

Massa ist indes nicht ganz so guter Dinge wie Teamkollege Alonso - dem Brasilianer schmeckten die neuen Pirelli-Reifen nicht wirklich, ausserdem leistete er sich einen kleinen Abflug. "Es war kein einfacher Tag für mich", lautet das Fazit des Ferrari-Piloten. "Ich hatte große Probleme damit, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Das war vor allem bei der harten Mischung der Fall. Ich brachte deshalb auch keine gute Rundenzeit zustande. Das ist sehr schade, denn die neuen Teile, die wir hier einführten, verbesserten unsere Leistung. Die anderen Teams bleiben aber stark, denn die Lücke zu unseren Hauptrivalen besteht nach wie vor. Jetzt müssen wir die richtigen Entscheidungen treffen und uns bestmöglich auf Qualifikation und Rennen vorbereiten."

Massa hadert mit den Reifen

"Bei den Reifen möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen. Sagen wir es einfach so: In diesem Bereich ist noch einiges zu tun", hält Massa fest und merkt an: "Einmal rutschte ich von der Strecke und landete kurz im Kiesbett. Ich verpasste die Reifenstapel nur um Haaresbreite, berührte sie aber glücklicherweise nicht, sondern konnte ohne Schaden wieder auf die Strecke zurückkehren."

Immerhin: "Die Updates funktionieren", berichtet der Formel-1-Routinier. "Es war aber nicht einfach, ein Verständnis für alle neuen Elemente aufzubauen. Vieles ist neu am Auto - und dann haben wir es auch noch mit neuen Reifen zu tun. Wir brachten den Tag im Prinzip damit zu, am Auto zu arbeiten. Red Bull war wieder sehr schnell. Warten wir aber erst einmal ab, wie es am Samstag aussieht." Dafür plädiert auch Chefingenieur Pat Fry. "Wir hatten ein grosses Programm", sagt der Ferrari-Sprecher. "Unsere ersten Eindrücke sind positiv, denn wir testeten viele Komponenten. Wie es halt so ist: Manche Teile funktionierten prima, andere nicht so sehr. Es geht für uns nun darum, das Puzzle so zusammenzusetzen, dass wir die besten verfügbaren Teile verwenden", erläutert der Brite.

"Wir probierten zudem einige Aerodynamik-Konzepte aus, um zu sehen, wie nützlich diese sein könnten. Alles in allem dürften wir bei der Leistung einen Fortschritt erzielt haben. Es ist aber schwierig, diese Verbesserungen in Zahlen zu fassen oder zu sagen, inwieweit wir die Lücke zu den Schnellsten geschlossen haben. Unser Ziel ist, die Leistung in der Qualifikation zu steigern."

"Gleichzeitig wollen wir auch bei der Renngeschwindigkeit vorangelangen", meint Fry und fügt hinzu: "Wir bleiben dem Weg treu, den wir schon in den vergangenen Events beschritten hatten. Erfolg zu haben, wird nicht einfach sein, doch wir sind da ganz zuversichtlich." Es bleibe aber abzuwarten, wie sich die Pneusituation in Barcelona gestalten werde. Fry prophezeit jedenfalls viele Reifenwechsel.

"Im Vergleich zu den Wintertests scheint der Reifenverschleiß sehr gross zu sein, auch wenn man die erhöhten Temperaturen in Betracht zieht. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass die Boxencrew am Sonntag einiges zu tun haben wird", sagt der Chefingenieur von Ferrari. Beim vergangenen Rennen in der Türkei hatte die Mehrzahl der Piloten im Grand Prix insgesamt vier Boxenstopps absolviert.

20.5.2011

Toro Rosso: Optimismus hoch drei

Toro Rosso

erkennt den bisher grössten Unterschied zwischen den Mischungen

Die ersten Trainings verliefen bei Toro Rosso nach dem bekannten Schema: Ersatzmann Daniel Ricciardo konnte im ersten Teil Erfahrung sammeln und dadurch musste Stammfahrer Sebasien Buemi erst einmal zuschauen. Bei Jaime Alguersuari lief nicht alles nach Plan.

Ersatzpilot Ricciardo freute sich auf das Fahren in Barcelone besonders: "Zum ersten Mal diese Saison konnte ich auf einer Strecke fahren, die ich sehr gut kenne. Dadurch war es einfacher, ein paar anständige Rundenzeiten zu fahren." Der Australier kam am Ende auf einen respektablen zwölften Rang.

Erfahrungen für Ricciardo

"Ich denke, meine Erfahrungen aus der Renault-World-Series haben mir hier mehr geholfen als die der Wintertests", erzählt der 21-Jährige und ergänzt: "Da konnte ich ja nur einmal mit Slicks bei schlechten Bedingungen fahren." Mit 23 Runden sammelte er wichtige Erfahrungen im Umgang mit einem Formel-1-Auto.

"Es war unkompliziert und die zusätzlichen Reifensätze waren sehr nützlich", berichtet Ricciardo und gibt einen EInblick, woran er und das Team gearbeitet haben: "Wir haben an der mechanischen Balance des Autos gearbeitet und einige Verbesserungen gefunden. Neben den Bremsphasen haben wir auch in der Gesamtperformance einen Schritt vorwärts gemacht."

Sebastien Buemi, der durch Ricciardo nur im zweiten Teil des Freien Trainings fahren konnte, fand wenig Parallelen zu den Vorsaisontests: " Es war eine komplett andere Erfahrung als bei den Wintertests. Die Zeiten sind durch die hohen Temperaturen viel langsamer", erklärt der Schweizer, der mit 33 Runden fleissig unterwegs war. Der WM-Zwölfte stand am Ende auf Platz 13 der Zeitenliste.

Grosse Unterschiede zwischen den Mischungen

"Die Reifen verhalten sich bei hohen Temperaturen sehr unterschiedlich", analysiert Buemi und fährt fort: "Obwohl ich nur einen halben Tag hatte, konnte ich viele Runden fahren und habe dabei wichtige Daten gesammelt. Jetzt können wir diese analysieren. Es wird ein langer Abend."
Pirelli brachte einen sehr harten Reifen mit nach Spanien, der länger halten soll. Im Umkehrschluss haben die italienischen Gummis aber auch extrem wenig Haftung: "Das Hauptproblem heute war das Übersteuern", berichtet Buemi. "Man konnte einen großen Unterschied zwischen dem harten und dem weichen Reifen beobachten. Womöglich war es der größte im bisherigen Saisonverlauf."

Für die Qualifikation und das Rennen ist der 22-Jährige optimistisch: "Morgen bekomme ich einen neuen Motor. Damit sollte es weiter vorwärtsgehen. Der Rest des Wochenendes sollte gut für uns werden."

Alguersuari mit Zwischenfall

Teamkollege Alguersuari konnte am Vormittag weniger fahren als erhofft. "Schade, dass ich heute Morgen Zeit verloren habe. Aber später konnte ich das wieder gutmachen." Wegen einem Bedenken an seinem Motor wurde sein Aggregat getauscht. Es stellte sich jedoch heraus, dass es lediglich ein Einbaufehler war.

"Ich habe ein gutes Gefühl fürs Auto", berichtet der Spanier, der seinem Heimrennen lange entgegen gefiebert hat "Vor allem bei vielen aufeinander folgenden Runden konnte ich mit den harten Reifen einige gute Zeiten fahren. Bei meinem Versuch eine schnelle Runde zu fahren, wurde ich im Verkehr aufgehalten. Aber unterm Strich bin ich optimistisch." Wie schon Buemi berichtet auch Alguersuari, dass die Erfahrungen von den Wintertests keine grosse Hilfe waren: "Die zwei Tests im Winter haben uns nicht geholfen. Das Auto wurde inzwischen weiterentwickelt und die Bedingungen sind dieses Wochenende ganz anders."

20.5.2011

Hamilton und Ferrari schüren Gerüchte

Hamilton und Alonso:

Freunde fürs Leben?

Lewis Hamilton und Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali haben völlig überraschend Gerüchte über einen möglichen Wechsel des früheren Formel-1-Weltmeisters zur Scuderia geschürt. Einen Tag nach der Verlängerung von Vizeweltmeister Fernando Alonso bis 2016 bei Ferrari bekundeten beide Seiten grundsätzliches Interesse an einer Zusammenarbeit.

"Das springende Pferd ist schon faszinierend", wird McLaren-Pilot Hamilton von 'Auto Bild motorsport' zitiert. "Mit Sicherheit ist Ferrari ein fantastisches Team, für das jeder Pilot gerne fahren würde." Dass er einen Wechsel zu den Roten bisher stets ausgeschlossen hatte, sei Taktik gewesen: "Naja, sie waren immer unser Hauptgegner. Da musst du aufpassen, was du sagst", meint der Brite. "Man soll niemals nie sagen, vor allem nicht zu aussergewöhnlichen Fahrern", sagt Domenicali und sieht selbst in dem seit dem gemeinsamen Jahr bei McLaren 2007 belasteten Verhältnis der beiden Ex-Weltmeister kein Problem: "Menschen ändern sich."

20.5.2011

Webber auch im zweiten Training vorneweg

Mark Webber

sicherte sich auch im zweiten Freien Training die Spitzenposition

Bei erneut besten Bedingungen griffen die 24 Piloten der Formel 1 für weitere 90 Minuten ins Lenkrad, um im spanischen Barcelona das zweite Freie Training zum Grand Prix von Spanien zu absolvieren. Auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Catalunya bot sich dabei das inzwischen gewohnte Bild: Mark Webber (Red Bull) fuhr vorneweg - wie schon 2010 und wie schon im ersten Freien Training.

Der australische Rennfahrer setzte sich in 1:22.470 Minuten gegen seine Rivalen durch und war damit rund 2,7 Sekunden schneller als am Vormittag. Im Gegensatz zur ersten Session hatte Webber seinen Bestwert allerdings auf der weicheren Reifenmischung aus dem Arsenal von Pirelli absolviert. Daran biss sich die Konkurrenz die Zähne aus und auch WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel war langsamer.

Hinter Lewis Hamilton (McLaren), der nur 0,039 Sekunden auf Webber einbüsste, belegte der junge Deutsche den dritten Platz und verzeichnete 0,356 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen. Jenson Button (McLaren) holte sich den vierten Platz vor Fernando Alonso (Ferrari), Nico Rosberg (Mercedes) und Michael Schumacher (Mercedes). Felipe Massa (Ferrari) komplettierte die Top 8.

Die Sauber-Piloten schlugen sich beachtlich: Kobayashi mit Rang 9 in den To 10 und Perez auf Rang 11 nur wenig langsamer als der Japaner.

20.5.2011

Ergebnis 2. Freies Training

  • 1 M. Webber Red Bull 1:22.470 35 Runden
  • 2 L. Hamilton McLaren 1:22.509 27 Runden
  • 3 S. Vettel Red Bull 1:22.826 37 Runden
  • 4 J. Button McLaren 1:23.188 32 Runden
  • 5 F. Alonso Ferrari 1:23.568 34 Runden
  • 6 N. Rosberg Mercedes 1:23.586 35 Runden
  • 7 M. Schumacher Mercedes 1:23.981 30 Runden
  • 8 F. Massa Ferrari 1:24.278 30 Runden
  • 9 K. Kobayashi Sauber 1:24.290 33 Runden
  • 10 N. Heidfeld Renault 1:24.366 31 Runden
  • 11 S. Perez Sauber 1:24.483 38 Runden
  • 12 W. Petrow Renault 1:24.786 43 Runden
  • 13 S. Buemi Toro Rosso 1:25.296 33 Runden
  • 14 R. Barrichello Williams 1:25.303 38 Runden
  • 15 J. Alguersuari Toro Rosso 1:25.457 34 Runden
  • 16 P. Maldonado Williams 1:25.603 43 Runden
  • 17 P. di Resta Force India 1:26.073 32 Runden
  • 18 H. Kovalainen Lotus 1:26.417 37 Runden
  • 19 A. Sutil Force India 1:27.123 20 Runden
  • 21 J. Trulli Lotus 1:27.189 21 Runden
  • 22 J. D'Ambrosio Marussia-Virgin 1:28.036 36 Runden
  • 22 T. Glock Marussia-Virgin 1:28.062 28 Runden
  • 23 N. Karthikeyan HRT 1:29.469 28 Runden
  • 24 V. Liuzzi HRT 1:29.476 31 Runden

Renault: Boullier und das "Was wäre, wenn?"

Überraschung bei Renault:

Witali Petrow fährt oft vor Nick Heidfeld

Renault erlebte kurz vor dem ersten Rennen der aktuellen Formel-1-Saison den grossen Schock. Starpilot Robert Kubica verletzte sich bei einem Rallyeunfall schwer. Der Pole wird lange Zeit ausfallen. Er wird derzeit von Nick Heidfeld vertreten. Der Deutsche konnte in den ersten vier Läufen des Jahres 21 Punkte holen, Teamkollege Witali Petrow ebenso.

"Nick macht einen guten Job. Er hatte ein wenig Pech, hätte mehr Punkte holen können", sagt Renault-Teamchef Eric Boullier gegenüber 'formula1.com'. Heidfelds Highlight war der Podestplatz in Malaysia, der russische Teamkollege hatte zuvor in Melbourne auf dem Podium gestanden. "Mit Witali bin ich sehr glücklich", sagt Boullier. "Er ist viel konstanter unterwegs, holt jetzt fast immer Punkte. Es hätten sogar noch mehr sein können. Aber er ist in guter Form, verbessert sich immer weiter. Seine Formkurve zeigt deutlich nach oben", freut sich der Renault-Teamchef, der im vergangenen Jahr phasenweise seine Zweifel am Russen hatte.

Die grosse Frage lautet derzeit: Was wäre, wenn? Wenn Witali Petrow 21 Punkte aus vier Rennen holen konnte, wie viele hätte dann Robert Kubica eingefahren? Immerhin hatte der Pole seinen Teamkollegen im vergangenen Jahr deutlich beherrscht. "Wenn man dies einfach auf dieses Jahr überträgt, dann käme man zu dem Schluss, dass Robert besser wäre."

"Aber Witali hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbessert", sagt Boullier. "Er ist schneller und konstanter, es ist ein himmelweiter Unterschied. Ich will ohnehin nicht zu viel darüber nachdenken. Wir müssen mit dem zurecht kommen, was wir haben", wischt der Franzose die Gedankenspiele bezüglich Kubicas Leistung vom Tisch.

20.5.2011

Horner: "Warum sollte Sebastian gehen?"

Christian Horner will Sebastian Vettel

will Sebastian Vettel möglichst lange bei Red Bull halten

Kaum hatte Sebastian Vettel im vergangenen Jahr seinen ersten Weltmeistertitel eingefahren, kamen die Fragen nach seiner Zukunft in der Königsklasse. Natürlich fragte man den Heppenheimer zu seiner Haltung gegenüber Ferrari, natürlich signalisierte der Deutsche, dass auch für ihn das Team aus Maranello eine besondere Bedeutung habe. Aber ein schneller Wechsel? Nein.

"Dass ich darüber so oft spreche, liegt daran, dass ich so oft danach gefragt werde", rückte Vettel die ständigen Gerüchte um Ferrari vor drei Wochen in einen realistischen Rahmen. "In Wahrheit gibt es zwei Gründe: Erstens ist Ferrari etwas Besonderes, wie ich ja schon oft gesagt habe. Zweitens muss ich jedem antworten, der mich darüber fragt. Das ist ein Kreislauf."

Aus diesem Kreislauf hätte Vettel nun ausbrechen können. Er selbst hatte seinen Vertrag zum Jahresbeginn bis 2014 verlängert, nun hat Ferrari Superstar Fernando Alonso bis 2016 an sich gebunden. Sind die Fronten nun dauerhaft geklärt? "Ein Team besteht immer aus zwei Fahrern", macht sich Vettel einen Jux und sorgt für weitere Spekulationen. Er könne sich natürlich vorstellen, möglicherweise auch an der Seite von Alonso zu agieren.

Der Deutsche macht sich einen Spass aus dem anhaltenden Frage-Antwort-Spiel. "Man muss sich doch nur die Situation anschauen und sich dann mal fragen, warum Sebastian uns verlassen sollte", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Man kann doch sehen, wie glücklich er ist. Er fühlt sich wohl und liefert entsprechend tolle Leistungen ab. Das ist am allerwichtigsten: Ein Fahrer muss sich wohlfühlen."

"Wenn er sich gut fühlt, er Leistung zeigen kann und Spass hat, dann wird unsere Beziehung wohl langfristig Bestand haben", meint der Teamchef der Weltmeistermannschaft. "Es liegt an uns. 2014 ist noch weit entfernt. Wir wollen Sebastian im Team behalten, er will bei Red Bull bleiben. Er ist seit langer Zeit Teil der Familie, hat alle Nachwuchstationen durchlaufen. Wenn die Zeit gekommen ist, dann reden wir über die weitere Zukunft."

20.5.2011

Fahrerkollegen wundern sich über Alonso-Vertrag

Fernando Alonso

sitzt für weitere fünf Jahre im Ferrari-Fahrzeug - noch bis 2016

Wenige Stunden vor dem Trainingsauftakt zum Großen Preis von Spanien gaben Fernando Alonso und das Ferrari-Team bekannt, dass sie auch in den kommenden Jahren an einem Strang ziehen werden. Der spanische Rennfahrer bleibt bis mindestens 2016 bei Rot und bindet sich somit recht langfristig an den italienischen Rennstall. Nicht alle Fahrerkollegen Alonsos sind davon begeistert.

"Das ist schon eine sehr lange Zeit", findet McLaren-Pilot Jenson Button. Der britische Ex-Champion ist skeptisch, was die Laufzeit des Kontrakts anbelangt. "Wie kann er jetzt wissen, was er in fünf Jahren tun will? Das ist, was ich nicht glauben kann. Warum sollte er einen Fünfjahres-Vertrag unterschreiben? Fünf Jahre sind lange. Was in dieser Zeit alles passiert, können wir nicht absehen. Ich bin nicht gut darin, so lange vorauszuplanen. Anscheinend ist es aber das, was er will. Ferrari ist wohl auch eine gute Adresse, um fünf weitere Jahre zu verbringen", meint Button. In den Augen von Michael Schumacher (Mercedes) ist diese langfristige Bindung "ein Schlüssel zum Erfolg", denn er glaube an Kontinuität. "Das überrascht mich ganz und gar nicht", sagt Schumacher zum neuen Deal.

"Ich bin ziemlich sicher: Fernando fühlt sich wohl, wo er ist. Ansonsten hätten sie sich nicht zu einem solchen Schritt entschlossen", erklärt der ehemalige Ferrari-Fahrer. Sebastian Vettel (Red Bull) hält die Vertragsverlängerung seines Titelkonkurrenten 2010 für einen "wichtigen Schritt" und merkt an: "Damit ist seine Zukunft erst einmal abgesteckt." Der WM-Spitzenreiter bringt viel Verständnis auf. "Wenn er eine solche Möglichkeit hat und sich wohlfühlt, warum nicht? Meiner Meinung nach denken wir Fahrer da ähnlich. Bist du in einer Umgebung, in der du dich zuhause fühlst, dann ist das prima für dich und das Team. Ich mache mir über dergleichen aber nicht zu viele Gedanken. Ich denke nicht darüber nach, wo ich 2016 sein werde. Das ist zu weit weg", gibt Vettel in Barcelona zu Protokoll.

"Ich gehe die Dinge lieber Schritt für Schritt an. Selbst die kommende Saison ist noch weit entfernt. Über 2013 braucht man gar nicht erst zu reden, denn angesichts der neuen Regeln können so viele Dinge passieren", erläutert der amtierende Weltmeister. Angesprochen auf einen möglichen Wechsel zu Ferrari, antwortet Vettel schlicht und einmal mehr: "Ich bin sehr zufrieden damit, wo ich bin."

20.5.2011

Auftakt in Barcelona: Perez Fünfter !

Sauber-Pilot Sergio Perez:

Nicht nur am Mikrophon schnell

Der 4,655 Kilometer Circuit de Catalunya in der Nähe von Barcelona gilt seit Jahren als Red-Bull-Terrain, weil die vielen schnellen und mittelschnellen Kurven die Aerodynamik besonders fordern - und das ist die grosse Stärke von Stardesigner Adrian Newey. Im ersten Freien Training zum Grand Prix von Spanien schien sich dieser Eindruck bei strahlendem Sonnenschein zu bestätigen.

Zwischen Mark Webber und Sebastian Vettel lag heute Morgen eine Sekunde, was möglicherweise durch unterschiedliche Trainingsprogramme (Webber fuhr mit, Vettel ohne KERS, was alleine im ersten Sektor einen Unterschied von einer halben Sekunde macht) erklärbar ist. Viel wichtiger aber, dass der schnellere Red Bull stattliche 1,237 Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger Nico Rosberg (Mercedes) hatte.

Vier Sekunden langsamer als im Winter

Allerdings darf den Zeiten von heute Morgen wohl nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden, wie zwei Vergleichszahlen beweisen. Denn Webber wurde in 1:25.142 Minuten gestoppt und war damit um knapp vier Sekunden langsamer als Michael Schumacher (Mercedes) bei seiner Testbestzeit am 11. März. Im Vorjahr hatte Vettel sogar eine Freitagsbestzeit von 1:19.965 Minuten erzielt. Das beweist: Es geht noch deutlich schneller.

Mit ein Grund dafür könnten die neuen Prime-Reifen von Pirelli sein, die an diesem Wochenende erstmals die bisher härteste Gummimischung ablösen und eine um bis zu 25 Prozent erhöhte Lebensdauer aufweisen sollen. Doch mit der verringerten Haftung kommen nicht alle zurecht - Witali Petrow fand die deutlichsten Worte für den neuen PZero Silver: "Es fühlt sich an wie auf Eis", funkte der Renault-Pilot (11./+2,099).

Auch Felipe Massa (16./+3,512) klagte über "sehr, sehr wenig Grip" und war zudem um über zwei Sekunden langsamer als sein Teamkollege Fernando Alonso (4./Ferrari). Doch auch dieser Zeitabstand ist schwierig zu bewerten, denn: "Felipe und Fernando haben zwei unterschiedliche technische Programme mit unterschiedlichen Lösungen an ihren Autos", liess das Ferrari-Team via Twitter ausrichten.

Neue Autos langsamer als die alten?

Ähnliches gilt auch für Force India und Marussia-Virgin, wo Adrian Sutil (15./+3,021) und Timo Glock (21./+6,093) langsamer waren als ihre Teamkollegen, obwohl ihre Autos jeweils schon exklusiv mit den allerneuesten Updates ausgestattet waren. "Adrians Auto ist praktisch neu", bestätigt Force-India-Teammanager Andy Stevenson. "Unser Ziel ist, damit mindestens in Q3 aufzusteigen." Das könnte nach den Erkenntnissen des ersten Trainings schwierig werden.

Mit Michael Schumacher (Mercedes/+1,874) und Nick Heidfeld (Renault/+1,990) landeten zwei Deutsche in den Top 8, noch vor den früheren Stallgefährten Jenson Button (McLaren/+1,996) und Rubens Barrichello (Williams/+2,070). Letzterer erlebte eine problemlose Session, ganz im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Pastor Maldonado, der mit einem Ausritt in der Links-Rechts-Kombination im letzten Sektor für die einzige gelbe Flagge (!) sorgte.

Wieder Fehler von Maldonado

Maldonado hielt den Motor zwar am Laufen, konnte sich aber nicht aus dem Kiesbett befreien und musste daher vorzeitig aufgeben. Mit elf Runden und 2,863 Sekunden Rückstand landete er unterm Strich auf Platz 13, aber 'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer nimmt den venezolanischen Paydriver trotz der sich häufenden Fahrfehler in Schutz: "Er ist jung, neu in der Formel 1 - da darf man auch Fehler machen. Schnell ist er ja."

Positiv die Leistung von Daniel Ricciardo (12./+2,329), der schneller war als Toro-Rosso-Stammfahrer Jaime Alguersuari (18./+3,853). Ebenfalls bemerkenswert, dass gleich vier (!) Autos an der 107-Prozent-Hürde gescheitert wären: Glock mit den Marussia-Virgin-Updates um gut eine Zehntelsekunde, zudem auch die beiden HRT-Piloten und Jarno Trulli (23./+6,276). Dessen Teamkollege Heikki Kovalainen (19.) war allerdings um mehr als zwei Sekunden schneller.

Die grosse Überraschung lieferte jedoch Sauber-Pilot Sergio Perez mit dem fünften Rang beim 1. Freien Training. Das lässt für die Sauber-Crew hoffen...

20.5.2011

Ergebnis 1. Freies Traing

  • 1 M. Webber Red Bull 1:25.142 27 Runden
  • 2 S. Vettel Red Bull 1:26.149 20 Runden
  • 3 N. Rosberg Mercedes 1:26.379 29 Runden
  • 4 F. Alonso Ferrari 1:26.480 27 Runden
  • 5 S. Perez Sauber 1:26.738 26 Runden
  • 6 L. Hamilton McLaren 1:26.988 19 Runden
  • 7 M. Schumacher Mercedes 1:27.016 32 Runden
  • 8 N. Heidfeld Renault 1:27.132 21 Runden
  • 9 J. Button McLaren 1:27.138 22 Runden
  • 10 R. Barrichello Williams 1:27.212 20 Runden
  • 11 W. Petrow Renault 1:27.241 22 Runden
  • 12 D. Ricciardo Toro Rosso 1:27.471 23 Runden
  • 13 P. Maldonado Williams 1:28.005 11 Runden
  • 14 N. Hülkenberg Force India 1:28.027 26 Runden
  • 15 A. Sutil Force India 1:28.163 22 Runden
  • 16 F. Massa Ferrari 1:28.654 28 Runden
  • 17 K. Kobayashi Sauber 1:28.819 23 Runden
  • 18 J. Alguersuari Toro Rosso 1:28.995 9 Runden
  • 19 H. Kovalainen Lotus 1:29.231 21 Runden
  • 20 J. D'Ambrosio Marussia-Virgin 1:30.896 18 Runden
  • 21 T. Glock Marussia-Virgin 1:31.235 24 Runden
  • 22 V. Liuzzi HRT 1:31.268 23 Runden
  • 23 J. Trulli Lotus 1:31.418 12 Runden
  • 24 N. Karthikeyan HRT 1:32.106 25 Runden

Todt: Formel 1 darf sich nicht verschliessen

FIA-Präsident Jean Todt

ist entschlossen, die Formel 1 grüner zu machen

Ab dem Jahr 2013 soll die Formel 1 deutlich grüner auftreten. Hauptgrund hierfür ist ein neues Motorenreglement, welches vorsieht, dass die aktuellen V8-Motoren der Vergangenheit angehören. Vor allem Bernie Ecclestone und Ferrari wehren sich vehement gegen diese Idee. FIA-Präsident Jean Todt gilt als Sympathisant dieser Änderung.

"Zuerst einmal muss ich festhalten, dass ich keine Probleme mit Jean habe. Uns verbindet eine sehr gute Freundschaft. Ich habe ihn damals von Peugeot in die Formel 1 geholt", erklärt Ecclestone gegenüber 'Formula1.com', bevor er seinen Standpunkt zum Theama Motoren klar kommentiert: "Ich bin nicht zufrieden mit den neuen Motoren. Man nehme ein GP3-Auto - so wird die Formel 1 in Zukunft klingen! Die Leute kommen wegen dem Sound und der Geschwindigkeit zu den Rennen", bemerkt das Formel-1-Urgestein. "Jean folgt dem, was einst Max Mosley angefangen hat. Ich weiß nicht, warum er die Idee des 'Grünen Rennsport' gestartet hat. Wenn man darüber nachdenkt, dass wir mehr Benzin verbrauchen als die Tour de France, sollte man eine andere Diskussion starten."

Ecclestone hat nur begrenzte Macht

Ecclestone kann sich mit den geplanten Lösungen für eine effizientere Formel 1 nicht anfreunden und regt zum Überlegen an: "Wenn man ernsthaft Emissionen einsparen will, müsste man die Promoter auffordern, die Zuschauerkapazitäten um zehn oder 15 Prozent zu verringern. 15 Prozent weniger Menschen, die zu den Rennen fahren, das würde etwas bringen. Das kann man dann auch für Fußball-Spiele anwenden.

FIA-Präsident Todt entschärft die Contra-Haltung des charismatischen Engländers: "Bernie Ecclestone ist lediglich der Halter der kommerziellen Rechte." Damit macht der ehemalige Ferrari-Rennleiter klar, dass Ecclestones Meinung offensichtlich weniger Macht hat, als man von aussen vermuten mag. "Die aktuellen 2,4-Liter-V8 einzufrieren wurde bereits zu einer Zeit entschieden, in der ich noch nicht FIA-Präsident war", stellt Todt fest. Danach folgte eine Initiative, die hauptsächlich durch die Hersteller hervorging: "Die Motoren-Arbeitsgruppe, einige FIA-Techniker, jeweils ein Vertreter eines aktuell vertretenen Herstellers sowie potentielle zukünftige Teilnehmer kamen mit dem Vorschlag für die 2013er Motoren zu mir."

Hersteller wollen neue Motoren

"Ich habe einige Bemerkungen dazu gegeben und dann wurde die Idee ohne Gegenstimmen gewählt", erklärt der Franzose und beschreibt den Werdegang weiter: "Der nächste Schritt war, die Idee beim Motorsport-Weltrat der FIA durchzubringen. Es wurde einstimmig gewählt. Es gibt 26 Mitglieder und zwei Vertreter der Formel 1. Das sind Ferrari und der Vertreter der kommerziellen Rechte, Bernie Ecclestone. Und ich wiederhole: Es wurde einstimmig gewählt", hält Todt fest. Die Konsequenz daraus: "Somit haben wir 2013 eine neue Motorenregel." Im Rahmen des Spanien Grand Prix folgt die nächste Runde, bei der die Für- und Widersacher ihre Standpunkte einbringen können: "Ich bin gespannt auf die Stimmen bei unserem Treffen am 21. Mai. Da kommen in Barcelona alle Betroffenen zusammen. Ich werde mein Bestes geben um herauszufinden, wie der Entwicklungsstand ist."

Einstimmige Wahl

"Zudem bin ich froh, einen neuen Motorenlieferanten begrüßen zu dürfen. Die Firma PURE kommt neu hinzu", gibt Todt freudig bekannt. Er ist davon überzeugt, dass die Formel 1 keinen Schaden durch den tiefen Reglementeinschnitt nimmt und lässt festhalten: "Wir leben in einer Welt, in der sich die Dinge schnell ändern können."

Gemeint ist der allgemeine Ruf, nach effizienteren Lösungen. "Downsizing" ist das Thema und deshalb betrachtet der Mosley-Nachfolger die kommenden Änderungen positiv: "Im Moment gibt es keinen Grund, die Meinung zu ändern. Der Vorschlag wurde nach vielen langen Diskussionen und Treffen einstimmig gewählt."

"Die Welt verändert sich. Die Gesellschaft verändert sich", so Todt. "Beim Genfer Autosalon, der IAA in Frankfurt oder auch der Messe in China hat man gesehen, dass sich die Welt ändert. China gehört mittlerweile zu den größten Automobilmärkten der Welt. Das war vor einigen Jahren noch nicht so", bemerkt er. "Bei einem Treffen mit Dieter Zetsche, dem Daimler-Vorstand, wurde klar, dass die Hersteller das Thema Elektroautos brennend interessiert", erklärt der 65-Jährige. "Nissan, Honda und Toyota konzentrieren sich auf Elektronik. Doch deren Hauptaugenmerk liegt auf der Wasserstoff und Hybridtechnik."

Neue Herausforderung

Man erkennt, dass sich Todt nicht an festen Traditionen orientiert und sehr modern denkt: "Man redet über das Zusammenspiel von Sport und Mobilität. Für mich ist es entscheidend, das alles mitzubedenken. Sicher ist es wahr, zu sagen, dass mehr Kraftstoff durch ein Fußballspiel oder ein Konzert verbraucht wird. Genauso sieht es auch mit dem Kerosinverbrauch aus, um zu den Rennen zu fliegen. Aber wir können der öffentlichen Meinung gegenüber nicht so verschlossen sein", mahnt er. "Und wenn zeigen können, dass die Formel 1 innerhalb der Boxengasse auch elektrisch funktionieren kann, wäre das ökologisch sympathisch."

Der Technologierträger Formel 1 könnte davon profitieren: "Für die Konstrukteure wäre das eine großartige Herausforderung", gibt Todt zu bedenken. "Man könnte am Start damit sicher 35 Prozent Treibstoff sparen. Für 2013 sollte man diese Idee sicher mit an Bord nehmen. Jedes Mal, wenn wir etwas ändern, müssen vier Parameter beachtet werden", erklärt der seit 2009 aktive FIA-Präsident. "Reduzieren wir Kosten? Das ist wichtig. Verbessern wir die Show? Das ist wichtig. Bedienen wir uns neuer Technologien? Das ist wichtig. Und verbinden wir damit die Sicherheit im Straßenverkehr? Für mich sind das die vier entscheidenden Faktoren."

Die Kritik von seinem früheren Arbeitgeber aus Maranello kommentiert Todt kurz und entschlossen: "Diese Welt habe ich vor ein paar Jahren verlassen. Ich weiss nicht, wie sie das intern kommunizieren. Aber wie ich bereits erwähnt hatte: Ferrari repräsentiert die Formel 1."

16.5.2011

Barcelona: Endlich Überholmanöver durch DRS?

Durch den verstellbaren Heckflügel

kam es bisher zu spannenden Rennen

Der Kurs in Barcelona war bisher nicht gerade bekannt dafür, spannende Rennen zu verursachen. Das Überholen galt als schwierig. Mit der Einführung von DRS könnte sich das ändern. Der verstellbare Heckflügel ermöglicht es dem Verfolger im Rennen, seinen Luftwiderstand signifikant zu verringern und begünstigt dadurch das Überholen. "Wir haben in China und der Türkei zwei spannende Rennen gesehen", berichtet McLaren-Pilot Lewis Hamilton. "Ich bin gespannt, wie sich DRS in Spanien bemerkbar machen wird."

Mit 830 Metern wird die DRS-Zone die bisher längste sein. "Ich denke, dadurch werden wir einen spannenden Grand Prix sehen", ist sich Kamui Kobayashi sicher. Gegenüber 'ITV' erklärt der Sauber-Pilot: "Ich mag dieses System und bin mir sicher, dass die Zuschauer dadurch profitieren werden."

"Es gibt nicht viele Überholmöglichkeiten auf dieser Strecke. Wir werden sehen, ob der verstellbare Heckflügel einen ähnlichen Effekt wie in der Türkei haben wird", rätselt Lotus-Pilot Jarno Trulli. "Wenn ja, dann bieten Strecken wie Barcelona plötzlich gute Überholmöglichkeiten. Und das ist gut für die Fans."

15.5.2011

Kehm: "Die Jungs sollten Michael besser kennen"

Hält sich Schumi die Ohren zu?

Mit über einer Sekunde Rückstand in der Qualifikation und fast 40 Sekunden Rückstand im Rennen hatte Michael Schumacher in der Türkei klar das Nachsehen hinter seinem Teamkollegen Nico Rosberg. Zudem ist Rosberg Wiederholungstäter. Im teaminternen Qualifikations-Duell steht es 0:4 für Schumacher. Auch der WM-Stand spricht eine klare Sprache: Hier führt Rosberg 20:4.

Mit seiner Aussage, dass er keinen Spass mehr habe, sorgte Michael Schumacher nach dem Rennen für reichlich Wirbel. Trotz der schwachen Ergebnisse seit dem Comeback sah es von aussen bisher zumindest so aus, als ob der Rekordweltmeister nach wie vor Freude am Wettbewerb hat. Doch nach dem frustrierenden Abschlusstraining und dem verkorksten Rennen, merkte man Schumacher davon nichts mehr an.

Es dauerte nicht lange, bis sich die Schumacher-Kritiker zu Wort meldeten. Allen voran Johnny Herbert, David Coulthard und Eddie Jordan zweifelten in erster Linie daran, dass Schumacher noch längere Zeit im Cockpit sitzt. Sein Vertrag bei Mercedes geht bis Einschließlich 2012.

"Die Jungs sollten Michael alle besser kennen. Er zeigt doch immer wieder, dass er ein Fighter ist", erklärt Sabine Kehm, seine Pressesprecherin, gegenüber der 'Bild'. "Dass er nach einem Rennen wie in Istanbul erst mal enttäuscht ist, zeugt doch im Gegenteil für den Biss, den er hat."

12.5.2011

Alonso rechnet: Der Titel ist noch möglich

Fernando Alonso

sieht gute Chancen, in den Titelkampf eingreifen zu können

Beim Grossen Preis der Türkei am Sonntag in Istanbul stand mit Fernando Alonso zum ersten Mal in dieser Saison ein Ferrari-Pilot auf dem Podium. "Der dritte Platz war gut. Es war an der Zeit, denn wir hatten es zu lange nicht geschafft, ein Rennen in den Top 3 zu beenden", sagt der Spanier.

Vor allem sei aber wichtig gewesen, dass Ferrari bis zum Schluss an der Spitze mitgekämpft hat: "Das gelang Felipe bereits in China, und in den beiden Rennen davor waren wir ebenfalls nah am Podium. Endlich haben wir das erreicht, wozu wir in der Lage sind. Der dritte Platz war auch wichtig für die Moral im Team", räumt Alonso ein. Mit dem Saisonstart, der so gar nicht den Erwartungen entsprochen hat, seien alle bei Ferrari unzufrieden gewesen. "Und wir wissen, wie gut es tut, dass sich die täglichen Anstrengungen bezahlt machen", sagt er.

Doch Ferrari könne sich mit einem dritten Platz nicht zufrieden geben: "Wir müssen vor allem im Qualifying wesentlich konkurrenzfähiger werden. Wenn wir immer aus der dritten Reihe oder von noch weiter hinten starten, dann wird es schwierig, mit um das Podium zu kämpfen. Wir haben viele Eisen im Feuer, und wir hoffen, dass wir schon nächste Woche in Barcelona neue Teile haben werden, mit denen wir auch im Qualifying einen wichtigen Schritt nach vorn machen können."

Auf seinen Reisen zwischen seinem Zuhause in der Schweiz, dem Teamsitz in Maranello und Istanbul hat Alonso auch etwas herumgerechnet. "Ich spiele gern mit Zahlen", erklärt er. "Ich habe meine ersten vier Rennen des vergangenen Jahres mit denen dieser Saison verglichen und die Ergebnisse der einzelnen Rennen." Das Ergebnis: Nach vier Rennen 2011 hat er acht Punkte weniger als 2010. Damals waren es 49, nun sind es 41. Aber wenn er seine Ausbeute der Einzelrennen in Australien, Malaysia, China und der Türkei zusammenrechnet und vergleicht, sieht die Rechnung anders aus. Da hat Alonso 13 Punkte mehr geholt als im vergangenen Jahr (41 gegen 28). Der Grand Prix in Bahrain, bei dem der Spanier 2010 als Sieger gleich einmal 25 Punkte auf sein Konto holte, wurde ja in diesem Jahr noch nicht gefahren.

"Es stimmt, dass mein aktueller Rückstand an die WM-Spitze wesentlich grösser ist (52 Punkte) als der Rückstand, den ich 2010 nach Schanghai hatte (elf Punkte)", rechnet Alonso weiter. "Aber ich erinnere mich auch gut daran, dass wir nach Silverstone 47 Punkte zurückgelegen sind. Und da hatten wir nur noch acht Rennen vor uns. Heute stehen noch 15 Grands Prix aus." Das zeige, dass man alles von zwei verschiedenen, sogar vollkommen gegensätzlichen Seiten betrachten kann: "Was zählt, sind Ergebnisse, und wir haben damit begonnen, auf das Podium zu fahren. Das müssen wir nun regelmäßig tun. Und wenn uns das gelingt, dann bin ich überzeugt, dass wir wieder mit um den Titel kämpfen können."

Nun verbringt Alonso zuhause ein paar freie Tage und bereitet sich auf den Doppelpack aus seinem Heimrennen in Barcelona und dem Grand Prix von Monaco vor. "Nun hoffen wir, dass wir den Weg, den wir in der Türkei eingeschlagen haben, fortführen werden", sagt er im Blick voraus.

Gleichzeitig sind seine Gedanken aber auch beim Ferrari-Test- und Entwicklungsfahrer Davide Rigon. Der Italiener hatte im GP2-Sprintrennen am Sonntagmorgen in Istanbul einen schweren Unfall und zog sich zahlreiche Brüche im linken Bein zu. Rigon wurde dreieinhakb Stunden lang operiert, im droht nun eine Zwangspause von sechs Monaten. "Er tut mir sehr leid, da er nun eine Weile lang keine Rennen fahren kann. Wir hoffen, dass er schnell wieder gesund wird. Und das sage ich auch ganz eigennützig, denn er hat für uns wertvolle Arbeit im Simulator geleistet", so Alonso.

11.5.2011

Für Lauda ist Vettel schon fast Weltmeister

Niki Lauda (links)

im Gespräch mit Sebastian Vettels Vater Norbert

Vier Pole-Positions, drei Siege und ein zweiter Platz in vier Rennen - sehr viel besser hätte Sebastian Vettel gar nicht in die neue Saison starten können. Der Red-Bull-Pilot hat in der Weltmeisterschaft schon 34 Punkte Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Lewis Hamilton und wird damit auch den nächsten WM-Lauf in Barcelona auf jeden Fall als Gesamtführender überstehen.

Dann sind fünf von maximal 20 Rennen gefahren - und gerade auf der Red-Bull-Paradestrecke in Spanien ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Vorsprung eher noch grösser wird als schrumpft. Daher glaubt der ehemalige Weltmeister Niki Lauda "auf jeden Fall, überhaupt keine Frage", dass Vettel gerade auf WM-Kurs fährt.

Aber: "Die Saison ist noch lang und er muss jetzt wirklich mit Hirn weiterfahren. Rennen, die man nicht unbedingt gewinnen muss, braucht er nicht mehr zu gewinnen", analysiert Lauda im 'ORF'. "Wenn er auf dieser Spur bleibt und Red Bull auch, wovon wir ausgehen, dann bin ich mir sicher, dass er Weltmeister wird."

Dass Ferrari Red Bull schon bald gefährlich werden kann, glaubt er nicht: "Der Wahnsinn hier war ja, dass McLaren mit Hamilton das letzte Rennen gewonnen hat, aber heute waren sie als Vierter 40 Sekunden dahinter. Das ist das Interessante an dieser Saison: Die Reifen sind so sensibel, was das eine Auto mehr oder weniger braucht. Das verschiebt sich von Rennstrecke zu Rennstrecke. Ferrari war nirgends, hier sind sie Dritter. McLaren war schon an Red Bull dran, hier sind sie wieder nirgends. Dieses Verschiebepotenzial werden wir von Rennstrecke zu Rennstrecke immer wieder sehen", gibt der Österreicher zu Protokoll. "Aber eines ist klar: Red Bull - und in erster Linie Vettel - ist immer vorne. Es geht nur um Platz zwei oder drei."

Allerdings weißss Lauda genau, dass die Formel 1 ein schnelllebiges Geschäft ist: "Für Barcelona werden alle nachrüsten, müssen sie auch - auch Red Bull. Jetzt wird man sehen, ob die das Handicap haben, einmal geht's, einmal geht's nicht, oder ob die das stabiler hinkriegen, damit sie näher drankommen. Das bezweifle ich nach dem, was ich heute gesehen habe", sagt er.

9.5.2011

Pirelli-Experimentalreifen vor Rennpremiere

Pirelli

wird in Barcelona erstmals eine völlig neue Reifenmischung anbieten

Dank einer Ausnahmeregelung konnte Pirelli an den bisherigen Rennwochenenden neben den beiden Standard-Reifentypen (Prime für hart und Option für weich) an den Freitagen auch einen zusätzlichen Experimentalreifen zu Testzwecken anbieten. Dieser ist härter als die Gummimischungen der regulären Palette (Supersoft bis Hard) und könnte bereits ab dem nächsten Grand Prix in Barcelona auch im Rennen eingesetzt werden.

"Wir haben die Teams bereits informiert, dass wir diese Reifen nach Barcelona mitnehmen möchten", sagt Pirelli-Sportchef Paul Hembery über die superharten Pneus, für die es offiziell noch keine Bezeichnung gibt. Die Charakteristik sei anders als bei den vier anderen Spezifikationen: "Der Reifen kommt langsamer auf Temperatur und hat etwas weniger Peak-Performance, dafür verschleißt er aber weniger schnell. Auf einen Stint gesehen wird er erheblich schneller sein. Der Unterschied zwischen den beiden Reifentypen betrug bisher auf jeder Strecke etwa fünf Runden. In Sepang ist der Asphalt aber zum Beispiel sehr aggressiv und der Verschleiß wird neutralisiert, ohne dass der weichere Reifen spürbar mehr Grip liefert. Darum arbeiten wir an einem neuen harten Reifen", erklärt der Brite, ist sich aber einer Gefahr bewusst: "Wir müssen aufpassen, nicht zu weit zu gehen und übers Ziel hinauszuschiessen. Wir haben getestet und glauben, dass wir etwas gefunden haben", so Hembery. Gestern in Istanbul habe man aufgrund des Regens im Vormittagstraining nur "vielleicht zehn Runden" mit dem neuen Reifentypen gesehen, "denn die Teams wollten verständlicherweise mehr an ihrer Rennstrategie arbeiten". Aber: "Jeder ist heute damit gefahren und wir sind auch schon zweimal damit ausgerückt - in Istanbul und diese Woche in Barcelona. Wir vertrauen den Informationen, die wir haben."

7.5.2011