Button in Monza noch nicht zufrieden

Jenson Button zerknirscht: Im Freien Training war

der Brite noch nicht auf Tempo

Jenson Button drehte im Freien Training zum Grossen Preis von Italien zwar viele Runden, konnte im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Lewis Hamilton aber nicht ganz vorne mitmischen. In 1:24.508 Minuten reichte es für Button zum siebten Platz, wobei er sich 0,643 Sekunden hinter Hamilton ins Feld einsortiere. In seiner Medienrunde spricht der Ex-Champion, weshalb er nicht so gut in Fahrt kam und was er sich für das weitere Wochenende ausrechnet. Noch hat Button etwas Arbeit vor sich...

Frage: Jenson, sprechen wir über deinen Trainingstag in Monza. Wie lauten deine Eindrücke?

Jenson Button: Am Morgen probierten wir viele unterschiedliche Flügeleinstellungen aus und testeten auch ein paar Neuerungen, die wir für tauglich hielten. Das Meiste, was wir an meinem Auto zum Einsatz brachten, funktionierte aber nicht besonders gut. Manches ging, Anderes hingegen gar nicht. Wir mussten diese Elemente während der kompletten Session am Fahrzeug lassen, was daher recht frustrierend war. Am Nachmittag war es deutlich wärmer. Wir hatten mehr Sprit an Bord und absolvierten diverse Longruns. Die Reifen werden hier doch sehr rangenommen. Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Ausserdem wissen wir noch nicht, welches Abtriebsniveau bei uns zum Einsatz kommen soll. Wir verzettelten uns gewissermassen ein bisschen. Das dürfe aber auch Anderen passiert sein. Wir haben viele Daten, die wir uns über Nacht anschauen werden. Danach müssen wir eine Entscheidung treffen, in welche Richtung es für uns gehen soll.

Werden Lewis Hamilton und du mit der gleichen Strategie an den Start gehen? Lewis schien etwas besser zurechtzukommen als du...

Keine Ahnung, was Lewis machen wird. Wir wissen ja noch nicht einmal, wo wir uns einsortieren müssen.

Aktiviertest du deinen Heckflügel in der Parabolica?

Nein, nicht in der Kurve. Du musst an dieser Stelle vom Gas gehen und dieses System funktioniert nur bei Vollgas. Am Kurvenausgang kannst du DRS verwenden. Sobald du wieder voll auf dem Gas stehst, ist das möglich.

Wie rau ist die Strecke? Macht das die Reifen zu schaffen?

Wir rutschen hier mehr herum als sonst. Die Pneus werden hier speziell auf den Longruns sehr strapaziert. Wir sollten in dieser Hinsicht ganz gut aufgestellt sein. Wahrscheinlich ist unsere Form aber nicht ganz so gut, wie wir uns das erhofft hatten.

Hat die Sturz-Regelung etwas mit der Reifenleistung in Monza zu tun?

Nein. Ich weiss aber nicht sicher, ob es der Sturz ist, der die Reifen zum Blasenwerfen bringt. Warten wir einfach einmal ab, welche Entscheidung in dieser Hinsicht getroffen wird.

McLaren schien im Freien Training deutlich konkurrenzfähiger zu sein als Red Bull...

Ja, doch ich weiss nicht, ob Sebastian auch den verstellbaren Heckflügel nutzte. Seine Geschwindigkeit veränderte sich nicht, egal ob er viel oder wenig Sprit an Bord hatte. Das ist ziemlich ungewöhnlich. Mark büsste ungefähr 15 km/h ein, als er von wenig Benzin zu viel Benzin wechselte und auf den Einsatz von DRS verzichtete. Ihn muss man diesbezüglich im Auge behalten. Und er ist trotzdem noch schnell.

Machen Ferrari und McLaren auch in diesem Jahr den Sieg in Monza unter sich aus?

Red Bull wird schon auch ein Wörtchen mitreden. Sie sehen ziemlich stark aus.

Denkst du noch an den Titel oder gehst du die restliche Saison Rennen für Rennen an?

Ich mache mir lediglich Gedanken über die Strecke, an der wir gerade sind. Nicht mehr, nicht weniger.

10.9.2011