Red Bull hat KERS unterschätzt

Red Bull

möchte die wenigen Schwachstellen am RB7 rasch ausradieren

Für Red Bull läuft dieses Jahr alles am Schnürchen: Sebastian Vettel triumphierte bei fünf von sieben Rennen und führt überlegen die WM-Wertung an. Dennoch gibt es zwei Dinge, die den Red-Bull-Technikern Kopfzerbrechen bereiten: Auch beim siebenten Rennen funktionierte das Energierückgewinnungs-System nicht einwandfrei; Die FIA plant das Verbot der abgasangeblasenen Diffusoren, wodurch die "Bullen" ihren enormen Qualifying-Vorteil verlieren könnten.

Chefdesigner Rob Marshall zeigt sich mit der bisherigen Saison gegenüber 'The Sun' grundsätzlich zufrieden: "Wir haben jetzt seit Jahren das stärkste Auto, wir sind also ganz klar in die richtige Richtung gegangen. Wir waren sehr ehrlich zu uns selbst, wenn es darum geht, was an unserem Auto gut und was schlecht ist. Es geht darum, die Schwachstellen loszuwerden."

Wieso KERS immer noch spukt

Apropos - KERS erwies sich bisher als grosse Achillesferse von Red Bull. Marshall greift das Thema sofort auf: "Wir haben mit KERS Probleme, weil wir uns selbst in kurzer Zeit zu viel Arbeit aufgebürdet haben, dazu haben wir uns beim Einbau von KERS ins Auto vor eine ziemliche Herausforderung gestellt." Damit gibt Marshall zu, dass die Probleme hausgemacht sind: Red Bull fehlt im Gegensatz zu den anderen Topteams schlicht die Erfahrung mit dem Hybridantrieb, da man auf das System im Jahr 2009 gänzlich verzichtet. Nun dürfte man die Herausforderung etwas unterschätzt haben. Dazu kommt, dass Technikchef Adrian Newey die volle Konzentration auf die Aerodynamik fordert. Aus diesem Grund baute man die KERS-Batterien im Bereich des Getriebes ein, wo sie zwar die Aerodynamik nicht stören, aber hohen Temperaturen und Vibrationen ausgesetzt sind.

Red Bull wartet gespannt auf Diffusor-Entscheidung

Marshall bereut die Entscheidungen allerdings nicht: "Ich bin immer noch sicher, dass wir das Richtige getan haben. Wenn wir es einmal hinkriegen, dann werden wir froh sein, dass wir die richtige Wahl getroffen haben. Wir haben keine falschen Entscheidungen getroffen." Beim Diffusor sind Red Bull derzeit ohnehin die Hände gebunden: Derzeit wartet man gespannt die Entscheidung der FIA ab, ob oder bis zu welchem Grad die vom Auspuff angeblasenen Diffusoren nach dem Rennen in Silverstone tatsächlich verboten werden.

"Alles hängt davon ab, wie die endgültige Entscheidung aussehen wird", bestätigt Marshall. Bis zu welchen Grad ein Team betroffen sein wird, hängt davon ab, wie weit es sich diese Technologie zunutze macht. Es gibt sicher einige Teams, die es sehr stark nutzen und andere, die es gar nicht nutzen. Manche werden mehr darunter leiden, als andere."

17.6.2011