Sauber-Sponsor fordert GP für Mexiko

Folgt auf den Aufkleber auf Perez' Heckflügel auch

ein eigener Grand Prix?

1992 ging der Grand Prix von Mexiko zum letzten Mal über die Bühne. Seitdem ist es auf der Rumpelpiste mit der dünnen Luft, dem Audodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko Stadt, ruhig geworden - zumindest, was die Formel 1 betrifft. Doch derzeit tut sich hinter den Kulissen einiges, damit der Grand Prix von Mexiko ein Comeback feiert.

Kürzlich hat sogar Formel-1-Boss Bernie Ecclestone angekündigt, dass in Zukunft nur noch fünf Rennen in Europa stattfinden werden, als neue Austragungsorte denke er neben den USA an Südafrika und Mexiko. Hinter dem Plan, die Nation in Mittelamerika wieder auf die Formel-1-Landkarte zurückzubringen, steckt niemand geringerer als der Sohn des reichsten Manns der Welt. Carlos Slim Domits Vater ist Telmex-Boss, Förderer von Sergio Perez und Sponsor bei Sauber. Slim Domit vermittelte einige mexikanische Geldgeber an den Rennstall. Jetzt möchte er gemeinsam mit dem im Unterhaltungsbereich tätigen Unternehmen CIE (Corporacion Interamericana de Entretenimiento, Anm.) die Formel 1 in seine Heimat zurückbringen.

Slim Domit rührt die Werbetrommel

"Ich unterstütze diese Idee und glaube, dass ein Rennen in Mexiko - wie man im Englischen sagt - ein No-Brainer ist", schreibt Slim Domit in seiner FIA-Kolumne im "Motion Magazine'. Seiner Meinung nach hat die Formel 1 also gar keine andere Wahl als nach Mexiko zurückzukehren. "Mexiko war der Formel 1 lange sehr nahe, näher als anderen Rennserien, die dieses Land besucht haben." Seit 2011 gibt es mit Perez sogar einen Lokalmatador: "Der Aufstieg einer neuen Generation mexikanischer Rennfahrer hat das Interesse an der Formel 1 zusätzlich gesteigert. Wir haben nicht nur Perez, der bei Sauber beeindruckt, sondern mit Esteban Gutierrez noch einen weiteren Star in der Warteschleife. Er ist ein Star der Zukunft." Slim Domit sieht auch die Begeisterung bei Perez' Showrun in Guadalajara als Indiz dafür, dass ein Formel-1-Comeback in Mexiko Sinn ergeben würde. "Das Potenzial dieser jungen Fahrer hat das Interesse an der Formel 1 über die Grenzen der Hardcore-Fans hinaus geweckt und die Menschenmassen, die bei Perez' Formel-1-Demonstration in seiner Heimatstadt waren, bestätigen die wiedergefundene Popularität des Sport, auf der man aufbauen sollte."

Zahlreiche mögliche Schauplätze

Seiner Meinung nach würde ein Rennen in Mexiko auch perfekt in den Kalender passen: "Wenn man die Rennen in Kanada und den USA mit Mexiko verbinden würde, dann würde die Formel 1 in Nord- und Mittelamerika einen ordentlichen Fußabdruck hinterlassen und zudem eine Brücke zum Rennen in Brasilien bauen." Doch welcher Schauplatz würde sich für einen Grand Prix eignen? Slim Domit spricht von zahlreichen Möglichkeiten: "Guadalajara, wo kürzlich die sehr erfolgreichen Pan-Amerika-Spiele stattgefunden haben, wäre eine sehr attraktive Option. Auch Cancun, mit seiner grossartigen Tourismus-Infrastruktur, bleibt eine Möglichkeit. Es gibt weder einen Mangel an brauchbaren Austragungsorten, noch an fähigen Promotern." Er bezeichnet das Formel-1-Aus 1992 als "unglückliche Begebenheit". Es wäre allerdings "mehr als unglücklich", wenn die Königsklasse jetzt nicht zurückkehren würde: "Wegen der hingebungsvollen, gebildeten Fanbasis, Lokalmatadoren unter den Piloten, einer erstklassigen Infrastruktur, Tourismus-Potenzial und soliden Marketingmöglichkeiten ist es eigentlich ein Wunder, dass Mexiko schon so lange nicht Teil des Kalenders ist."

2.12.2011