Die Hafenkämpfer von Valencia

Sebastian Vettel hat beim Qualifying zum Grossen Preis von Europa die deutsche Fahne hochgehalten. Der Red-Bull-Pilot holte sich nach einer nahezu perfekten Runde mit einer Bestzeit von 1:37,587 Minuten die Pole Position vor seinem Teamkollegen Mark Webber und Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes. "Ich bin sehr erleichtert, heute hat es endlich geklappt", freute sich der 22-Jährige. Auch Nico Hülkenberg lieferte ein starkes Qualifying ab. Der Williams-Pilot schaffte es zum zweiten Mal in diesem Jahr in die Top 10 und startet von Rang 8 in das Rennen in Valencia. Für die übrigen Deutschen lief die Quali jedoch katastrophal. Nico Rosberg, Michael Schumacher und Adrian Sutil schieden allesamt in Q2 aus.

Mercedes-Pilot Rosberg fuhr mit Rang 12 sein schlechtestes Quali-Ergebnis in dieser Saison ein. Damit hatte man bei Mercedes wohl nicht gerechnet. "Das ist wirklich ein ganz schlechter Tag für uns. Wir konnten nicht das Beste aus dem neuen Aero-Paket rausholen, es funktioniert nicht so, wie wir es wollten", sagte der 24-Jährige. Bei Rosbergs Teamkollege Schumacher hingegen bewahrheitete sich, was sich nach den schwachen Trainingsleistungen andeutete. In Q1 wendete er das Aus noch in letzter Sekunde ab. Doch im 2. Quali-Abschnitt erwischte es den Rekord-Weltmeister. Der Mercedes-Fahrer kam mit den Reifen nicht zurecht und wurde nur 15.: Nach Startplatz 13 in Kanada die nächste herbe Enttäuschung für den 41-Jährigen.

Sehr enttäuscht war auch Sutil. Der Force-India-Pilot hatte im 3. Freien Training noch mit Rang 4 geglänzt und auf ein starkes Qualifying gehofft. Mit Startplatz 13 blieb der 27-Jährige jedoch weit hinter den eigenen und den Erwartungen des aufstrebenden Force-India-Teams zurück.

Timo Glock schied erwartungsgemäss nach dem ersten Teil der Qualifikation raus. Daran hat sich der 28-jährige Virgin-Pilot schon gewöhnt. Nicht jedoch daran, das teaminterne Quali-Duell gegen seinen Kollegen Lucas di Grassi zu verlieren. Glock, der als 22. einen Rang hinter dem Brasilianer landete, ist seine weisse Weste los: di Grassi verkürzte auf 1:8. Ein Fehler war schuld: “ Ich bin in der letzten Ecke auf den Kerbs gekommen und das hat viel Zeit gekostet“, gab Glock nach dem Qualifying zu.

Lokalmatador Fernando Alonso gelang es nicht, seine Landsleute mit einer Pole Position zu erfreuen. Mit Startplatz 4 hat der spanische Ferrari-Pilot jedoch noch alle Möglichkeiten. Dahinter folgten Felipe Massa im zweiten Ferrari, der starke Renault-Mann Robert Kubica und McLaren-Mercedes-Pilot Jenson Button, der auf Startplatz 7 kam.

27.6.2010