Buemi: Horror-Unfall in China

Das hat selbst die Formel 1 in 60 Jahren noch nie gesehen. Als der Schweizer Sébastien Buemi im ersten Training Kurve 14 bei Tempo 320 anbremsen wollte, flogen ihm mit einem Schlag beide Vorderräder davon!

Es war genau 11.15 Uhr Ortszeit (05.15 MEZ), als dieser Horror-Unfall bei endlich besserem Wetter mit Sonnenschein passierte. Und in allen Garagen sah man entsetzte Gesichter von Buemis Fahrerkollegen, als sie die vielen Aufzeichnungen, die heute bestimmt um die Welt gehen, selbst gesehen haben.

Unheimlich, wie sich der Vorderteil eines Autos einfach so auflösen kann. Da müssen die Aufhängen gemeinsam mit den Radträgern gebrochen sein. Unheimlich auch, wie Buemi im Toro Rosso-Ferrari im Cockpit reagierte. Eiskalt versuchte er das natürlich unfahrbar gewordene Geschoss nach links in die Leitplanken zu setzen. Doch der Toro Rosso raste auch ohne Buemis Bemühungen in die Leitplanken. Aber bevor es krachte, hatten den Waadtländer noch beide Vorderreifen auf der Piste überholt.

In den Boxen von Toro Rosso blickte auch Buemis Teamkollege Jaime Alguersuari (9. Platz in Melbourne) entsetzt auf den TV-Monitor. Teamchef Franz Tost und Technikdirektor Giorgio Ascanelli verschwanden sofort in den Garagen. Für den Teamchef ist die Ursache ganz klar ein Materialfehler. Tost zu BLICK: «War waren mit neuen Radträgern unterwegs. Jetzt setzten wir die alten für den Rest des Wochenendes ein.»

Buemi, der zuerst einige Sekunden im Wagen blieb, kletterte selbst aus dem Wagen – und hatte keinen Kratzer. Danach begab sich der Romand kurz für eine normale Kontrolle ins Streckenspital. Seine Reaktionen wurden gecheckt und auch, ob Buemi unter Schock steht. Doch der Teufelskerl ist wohlauf.

16.4.2010