Ferrari: Massa-Funkspruch keine böse Absicht

Ferrari redet sich mit Verweis auf Massas

Boxenstopp in Runde 11 heraus...

Das Duell Felipe Massa gegen Lewis Hamilton sorgte sowohl während als auch im Anschluss den Grand Prix von Singapur für Aufsehen. Im Kampf um Platz fünf waren der Ferrari-Pilot und der McLaren-Lenker in der zwölften Runde des Rennens kollidiert, wobei sowohl der rechte Hinterreifen von Massas 150° Italia als auch der Frontflügel von Hamiltons MP4-26 in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Wie am Dienstag bekannt wurde, gab es kurz zuvor einen ominösen Funkspruch von Massas Renningenieur Rob Smedley an den Brasilianer: "Halte ihn auf, so gut es geht. Zerstöre sein Rennen, so gut wir können! Komm schon, Junge!" Im Anschluss an das Rennen gerieten die beiden im Zuge eines TV-Interviews noch einmal aneinander, als Massa dem Briten zur "guten Arbeit" gratulierte. Über das Pseudonym der "Pferdeflüsterer"-Kolumne dementiert Ferrari nun, dass der Funkspruch Smedleys eine böse Absicht zum Ziel hatte. Immerhin sieht man im Lager der Roten ein, dass die Anweisung "nicht die politisch korrekteste" war. Mit der Kollision kurz darauf soll der Funkspruch allerdings in keinster Weise in Zusammenhang gestanden haben. "Es stimmt, dass Felipe Massas Renningenieur im Eifer des Gefechts das Verb 'zerstören' gebraucht hat", heisst es in der Kolumne der Scuderia. Und weiter: "Das war sicher nicht die politisch korrekteste Wortwahl, hatte aber keinerlei böse Absicht."

Laut dem "Pferdeflüsterer" soll sich der Funkspruch in Kurve fünf der elften Runde zugetragen haben. Am Ende jener Runde sollten beide Fahrer zum Reifenwechsel an die Box kommen, was sie auch taten. Hatte der Funkspruch also ein Aufhalten Hamiltons durch Massa in der Boxengasse zum Ziel? Glaubt man den Ausführungen der Italiener, so drängt sich dieser Verdacht auf. Zur vielzitierten Kollision kam es erst in der darauffolgenden Runde, weshalb sich Ferrari darauf beruft, der Funkspruch hätte mit dem Aneinandergeraten der beiden Piloten nichts zu tun. Vielmehr handele es sich bei der öffentlichen Meinung, wonach es doch einen Zusammenhang gab, um ein Missverständnis. "Es hätte nicht viel gebraucht, um dieses Missverständnis zu vermeiden. Solche Dinge passieren in der fanatischen Welt der Formel 1 allerdings immer wieder. Unterm Strich gab es viel Getue um nichts", so die Ansicht der Italiener.

5.10.2011