Als Jordan die Formel 1 auf den Kopf stellte

Einstiges Erfolgsduo:

Teamchef Eddie Jordan und Fahrer Heinz-Harald Frentzen

1999 nahm eine Erfolgsgeschichte mit bittersüssem Ausgang in Magny Cours ihren Anfang. Heinz-Harald Frentzen feierte bei einem verregneten Rennen seinen ersten Jordan-Sieg und hätte sich beinahe sensationell zum Weltmeister gekrönt, wäre er am Nürburgring nicht Opfer eines Defektes geworden.

In Singapur fungierte der Mönchengladbacher als Rennkommissar. Die Formel-1-Rückkehr erweckte auch Erinnerungen an sein Sommermärchen, das an jenem verregneten Sonntag-Nachmittag in Frankreich 1999 seinen Anfang nahm. "Da fing alles an", blickt Frentzen gegenüber der 'BBC' zurück. "Ich habe diese Saison wirklich genossen, weil wir plötzliche eine Chance auf den Titel hatten. Es war wie ein Traum, denn wir hatten es nicht erwartet. Es wurde bei jedem Rennen immer besser." Noch heute vermisst der damalige Jordan-Pilot die Momente des Triumphes. Auch bei seinem damaligen Teamchef Eddie Jordan, der ihn 2001 unsanft abservierte, sind die Erinnerungen an Magny Cours 1999 noch frisch: "Das war wirklich ein bemerkenswertes Rennen, denn uns wurde gesagt, dass es ein paar Regenschauer geben könnte", so der Ire gegenüber der 'BBC'. "Die grossen Teams hatten alle ihre Meteorologen, aber wir sendeten einen unserer Truckfahrer in ein Feld, weil wir ja wussten, in welche Richtung der Wind bläst." Eine Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Während des Rennens läutete plötzlich Teammanager Andy Stevensons Handy. "Er rief an und sagte: 'Dieser Regen ist stark und er wird nicht aufhören'", erzählt Jordan. "Daher holten wir das Auto rein, tankten es voll, nahmen ein Risiko und er fuhr brillant", spricht Jordan seinem Ex-Piloten ein Lob aus. "Alle anderen mussten noch einmal stoppen und wir gewannen das Rennen. Das war ein sehr strategischer Sieg - nicht nur für Heinz, sondern für das Team, das toll arbeitete. Es war ein grossartiger Sieg."

30.9.2011