Renault-Team: Über 39 Millionen Euro Verlust

Lotus gilt als heisser Kandidat

auf eine Übernahme des Teams

Die Veröffentlichung des Geschäftsabschlusses aus dem Jahr 2010 zeigt, dass das Renault-Team vergangenenes Jahr 34,3 Millionen Pfund (rund 39,5 Millionen Euro) Verlust eingefahren hat. Einem Bericht des 'Guardian' zufolge hatte der Formel-1-Rennstall im Jahr zuvor noch umgerechnet rund 5,5 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet.

Doch der Weggang von Fernando Alonso und der "Crashgate-Skandal" von Singapur verbunden mit dem Verlust einiger Sponsoren drückten 2010 schwer auf das Ergebnis des Teams. Nicht zuletzt durch den Verlust des Sponsors 'ING' ging der Umsatz im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um satte 49 Prozent auf umgerechnet 95,3 Millionen Euro zurück. Der Weggang von Alonso zu Ferrari hatte aber auch noch andere Folgen. Renault verkaufte im Dezember 2009 zunächst 75 Prozent des Teams an das Investmentunternehmen Genii Capital, ein Jahr später die verbleibenden 25 Prozent. Die Franzosen sind nun noch als Motorenausrüster in der Formel 1 aktiv.

Gleichzeitig reduzierte das Team seine Kosten um 18 Prozent auf 140,66 Millionen Euro - nicht zuletzt, da man an Alonso nicht mehr geschätzte 14,4 Millionen Euro Jahressalär überweisen muss. Dennoch ist zu befürchten, dass die Zukunft des Teams derzeit nicht gesichert ist, da Genii Capital mit dem Team Gewinn machen möchte - was durch einen Verkauf machbar wäre. Der Sportwagenbauer Lotus wäre ein Kaufkandidat. Im Dezember unterzeichnete man mit Lotus einen auf 28,8 Millionen Euro geschätzten Sponsoring-Deal. Angeblich ist damit auch eine Option verbunden, die es Lotus ermöglicht, mit 50 Prozent im Team einzusteigen. Noch wurde diese Option nicht gezogen, aber Lotus-Geschäftsführer Dany Bahar und Syed Zainal Abidin Tahir, Geschäftsführer des Besitzers Proton sind mittlerweile bereits im Vorstand des Teams. Vielleicht ein Vorbote für einen grösseren Deal.

11.9.2011