Lauda: Hamilton kann von Button lernen

Niki Lauda zweifelt nicht am Tempo des Briten,

fordert aber Jenson Buttons Coolness

Die Fahrerpaarung bei McLaren ist unterschiedlich und doch so ähnlich. Während Lewis Hamilton der Heißsporn ist und an Ayrton Senna erinnert, agiert Teamkollege Jenson Button stets überlegt und zeigt damit Parallelen zu Alain Prost auf. Trotz ihrer unterschiedlichen Herangehensweise trennt das ungleiche Duo lediglich drei WM-Zähler, zugunsten von Button. Die Anzahl der Siege ist ähnlich ausgeglichen: Beide haben 2011 bisher zwei Mal ganz oben gestanden.

Seit dem jüngsten Ausfall des aggressiven Hamilton in Spa-Francorchamps, wuchs erneut die Kritik am Briten, der ohne den Zwischenfall sicher aufs Podest gefahren wäre. "Lewis kann viel von Button lernen", ist sich Niki Lauda gegenüber dem 'Sunday Express' sicher. Es ist nicht das erste Mal, dass der Österreicher Kritik am Weltmeister von 2008 äußert. "Lewis schlägt Jenson im Qualifiying. Er ist der schnellere Fahrer. Aber in Belgien war es Jenson, der Dritter wurde, während Hamilton erneut ausschied. Man kann keine Meisterschaften gewinnen, wenn man ausfällt. Schaut euch Sebastian Vettel an. Er macht keine Fehler oder fällt aus. Deswegen wird er dieses Jahr erneut den Titel holen", erklärt Lauda und begründet seine Meinung: "Man kann argumentieren, dass er das schnellere Auto hat, aber schaut euch Jenson und Lewis an. Sie haben beide das gleiche Auto, aber es ist Button, der in der Meisterschaft vorne liegt. Das liegt daran, weil er mit dem Auto ins Ziel fährt und Punkte holt. Das ist sehr frustrierend, weil Lewis einer der drei besten Fahrer in der Formel 1 ist. Darüber gibt es keinen Zweifel. Aber er übertreibt es. Wenn man keine Punkte holt, gewinnt man keine Meisterschaften", so der dreimalige Weltmeister.

Hamilton, der sich in seiner fünften Formel-1-Saison befindet, lag zu Saisonende noch nie hinter seinem Teamkollegen. In seinem Debütjahr beendete er die Saison punktgleich mit Fernando Alonso. Im Jahr darauf wurde er knapp Weltmeister. In der schwierigen Saison 2009 lag Hamilton immerhin auf Position fünf, währen Heikki Kovalainen lediglich Elfter wurde. Im Vorjahr besiegte er Button um 26 Zähler. Jackie Stewart nimmt den umstrittenen McLaren-Piloten in Schutz, fordert aber mehr Konstanz und weniger Ausfälle: "Lewis ist ein Racer. Er war immer sehr aggressiv. Aber er hatte diese Saison mit Abstand zu viele Kollisionen. Wenn er kontinuierlich ausscheidet, hat das Auswirkungen auf seine Resultate. Das ist etwas, was er schnellstmöglich ändern sollte."

Auch McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh möchte das Wesen von Hamilton nicht ändern: "Lewis ist ein extrem wetteifernder und leidenschaftlicher Rennfahrer. Ich denke, er macht die Formel 1 zu einem unterhaltsameren Schauplatz. Wir sollten alle hoffen, dass Lewis weitermacht, einer der aufregendsten Rennfahrer zu sein, die wir je gesehen haben. Ich möchte nicht, dass er sich ändert."

5.9.2011