Boullier: "Grosjean ist bereit für die Formel 1"

Reanult-Teamchef Eric Boullier

sieht sich in seiner Fahrer-Entscheidung bestätigt

Über Renault wurde bei dem Wochenende in Spa viel berichtet, nachdem Nick Heidfeld durch Bruno Senna ersetzt wurde. Es gab nicht nur positive Stimmen über den Wechsel, doch durch die sensationelle Qualifikation konnte Senna alle Kritiker der Renault-Entscheidung verstummen lassen. Mit dem amtierenden GP2-Champion Romain Grosjean hat Renault einen weiteren Nachwuchsfahrer im Kader, der sich für weitere Aufgaben empfohlen hat.

Frage: Rückblickend gab es beim Grossen Preis von Belgien mehr Positives als Negatives, oder?

Eric Boullier: Sportlich hätte das Wochenende besser laufen können, denn ein Auto holte wenige Punkte, das andere gar keine - das reicht uns nicht. Insgesamt war es aber ein gutes Wochenende, wir hatten ein respektables Qualifying und Senna stieg erfolgreich ins Cockpit. Das war viel versprechend und ermutigend für das Team - die harte Arbeit zahlte sich aus.

Hat sich in Spa die Stimmung im Team merkbar verbessert?

Die positive Stimmung setzte nach dem Qualifying ein, denn jeder wusste, dass es für einen neuen Fahrer eine sehr grosse Herausforderung war. Es war ein gutes Zeichen, dass das Team nach dem Q2 und dem Q3 applaudierte - ich war sehr glücklich, das zu sehen. Das Lächeln auf den Gesichtern aller war sehr befriedigend.

Euer dritter Fahrer Grosjean hat die GP2 gewonnen - auch das muss sehr zufriedenstellend gewesen sein?

Ja, er hat es auf die richtige Art und Weise geschafft, was sehr wichtig ist. Jetzt spricht jeder im Fahrerlager über ihn, er hat drei Rennen vor dem Saisonende den Titel gewonnen - das ist beeindruckend. Er hat in dieser Hinsicht gute Arbeit abgeliefert und ich glaube, dass er jetzt bereit ist für den Sprung in die Formel 1.

Müssen Sie die Arbeitsweise im Team ändern, nachdem Sie einen neuen Einsatzfahrer haben?

Ja, denn jeder Fahrer ist anders. Alle haben verschiedene Charaktere mit anderen Eigenarten, man muss sich daran anpassen, je nachdem wer im Auto sitzt. Obwohl Senna schon seit einigen Monaten Teil der Renault-Familie ist, ist die Ausgangslage als Einsatzfahrer eine ganz andere.

Wird es in Monza eine grössere Auswirkung des "Senna-Effekts" geben?

Es ist schwierig, nach nur einem Rennen zu sagen, ob es am Fahrer oder dem Upgrade-Paket gelegen hat. Monza sollte uns da klarere Anhaltspunkte verschaffen. Die Strecke ist schwierig, weil sie ein Setup mit wenig Abtrieb verlangt, es gibt schnelle Kurven und hohe Topspeeds. Nach den Fortschritten aus Spa bin ich aber optimistisch, dass wir auch in Italien ein gutes Wochenende haben werden.

6.9.2011