Alonso rätselt über fehlende Geschwindigkeit

Alonso sieht Ferrari vom zweiten Heimsieg

in Folge noch ein gutes Stück weg

Ferrari-Pilot Fernando Alonso schloss den ersten Trainingstag in Monza mit vier Zehntelsekunden Rückstand auf die Bestzeit von WM-Leader Sebastian Vettel als Fünftschnellster ab. Beim Heimspiel der Scuderia will der Spanier am Sonntag seinen Vorjahressieg wiederholen, sieht für die Erreichung dieses Ziels aber noch eine Menge Arbeit vor sich.

Mit dem Verlauf des Freitags zeigt sich Alonso zwar grundsätzlich zufrieden, findet aber auch Punkte, an denen es noch Nachholbedarf gibt. "Es gab wie üblich am Freitag eine Menge Dinge zu erproben, allen voran das Verhalten des Autos mit den beiden Reifenmischungen", sagt der Spanier und fügt an: "Es gibt in Monza nicht gerade viele Kurven, du hast also nicht viel Zeit, die Reifen wirklich intensiv zu probieren. Um wirklich einschätzen zu können, wie wettbewerbsfähig wir hier sind, müssen wir den morgigen Tag abwarten. Es sieht ganz so aus, als wären Red Bull, McLaren und Mercedes sehr schnell, was mich nicht überrascht." Alonso zeigt sich vor allem angesichts der veränderten Vorzeichen im Vergleich zur vorigen Saison überrascht. "Es sieht beinahe so aus, als müssten wir warten, bis es wieder auf Strecken geht, die mehr Abtrieb verlangen. Es ist seltsam, wie sich die Dinge im Verlauf der Saison verändert haben und auch wie sich die Charakteristik unseres Autos verändert hat. Auf Strecken, auf denen wir noch im Vorjahr gut aussahen, haben wir in diesem Jahr plötzlich zu kämpfen."

Im Gegensatz dazu konnte Ferrari vor zwei Monaten beim Grand Prix von Grossbritannien auf einer Strecke triumphieren, die den Roten in den vergangenen Jahren stets schwer zu schaffen gemacht hatte. "Anders beispielswiese Silverstone, wo wir in der Vergangenheit oft große Probleme hatten, in diesem Jahr aber gewinnen konnten", rätselt Alonso und zieht für den weiteren Verlauf des Monza-Wochenendes folgenden Schluss: "Unterm Strich müssen wir für morgen noch etwas Geschwindigkeit zulegen." Die Erwartungshaltung der Tifosi ist naturgemäss nirgendwo so gross wie im Königlichen Park von Monza. "Das Heimspiel von Ferrari bedeutet für uns natürlich immer zusätzlichen Druck", sagt Alonso. "Andererseits muss man auch sagen, dass es im Grunde egal ist, wo auf der Welt wir ein Rennen fahren, die Leute wollen Ferrari siegen sehen."

Das Besondere an Monza ist für den Spanier, "dass die Leute mit vollem Herzen hinter dem Sport und hinter der Geschichte der Formel 1 in Italien stehen". "Du fühlst diese Tradition an jeder Ecke", versichert der zweimalige Weltmeister, der Seit Beginn der Saison 2010 für die Scuderia aus Maranello ins Lenkrad greift. Doch der Kurs in Monza hat für Alonso neben dem Heimspielcharakter für Ferrari noch einen anderen Reiz. "Auf keiner anderen Strecke im Jahr erreichen wir an drei oder vier Stellen einer Runde 340 km/h. Diesen Adrenalinschub erlebst du nur in Monza", zeigt sich der Spanier begeistert.

10.9.2011