Vettes Ratschlag an Hamilton

Guter Rat? Weltmeister Sebastian Vettel

mit Lewis Hamilton

Lewis Hamilton stand diese Saison immer wieder im Kreuzfeuer der Kritik - teils durch übermotivierte, aggressive Manöver auf der Strecke, aber auch durch umstrittene Aussagen bei Interviews. Zudem liessen seine Resultate im Vergleich zu Teamkollegen Jenson Button zu wünschen übrig.

Eine Dynamik, die dem Briten schwer zu schaffen machte, wie man während des Südkorea-Wochenendes merkte - selten machte der McLaren-Star einen so ernsten Eindruck. "Lewis hatte eine harte Zeit mit der Presse", meint Weltmeister Sebastian Vettel. "Wir alle machen sowas von Zeit zu Zeit durch."

Die Schadenfreude der Medien

Der Red-Bull-Pilot erlebte im Vorjahr nach der Stallkollision mit Mark Webber in Istanbul ebenfalls eine schwierige Zeit und wurde ungewohnt hart von der Presse angefasst. Ihm wurde vorgeworfen, als Liebkind von Teambesitzer Red Bull hofiert zu werden, während seinem australischen Teamkollegen Prügel in den Weg gelegt werden. Vettel beschreibt, wie das enorme öffentliche Interesse bei den Piloten für einen Zweispalt sorgt und in so einer Situation zu einer grossen Belastung werden kann. "Wir alle lieben den Rennsport und es ist für uns etwas ganz besonders, dass uns so viele Menschen zuschauen", stellt er klar. "Bevor man ins Auto springt, schaut man sich noch einmal um - es sind so viele Leute auf der Tribüne. Man kann es sich gar nicht vorstellen, wie viele Leute vor den Bildschirmen sitzen. Es ist ein grossartiges Gefühl, ein Teil davon zu sein, Formel-1-Fahrer zu sein. Aber natürlich sind auch die Erwartungen und der Druck sehr gross. Die Leute warten manchmal darauf, dass man einen Fehler macht. Es taugt ihnen, weil es eine gute Geschichte ist."

Wie sich Hamilton befreien kann

Dennoch glaubt Vettel, dass es nur eine Frage Zeit ist, bis Hamilton wieder befreit an den Rennsport herangehen wird können: "Lewis ist ein sehr guter Fahrer und ich respektiere ihn dafür sehr. Wenn er bessere Resultate einfährt, werden die Leute wieder ruhig sein und ihn hoffentlich alleine lassen." Bereits in Südkorea machte er möglicherweise bereits den Anfang: Als erster Pilot in dieser Saison besiegte er Red Bull im Qualifying. Trotz Problemen mit der Vorderachse gelang es ihm, Webber im Rennen hinter sich zu halten, und Platz zwei einzufahren. Ob Vettel das Comeback Hamiltons überrasche? Der Weltmeister wundert sich: "Er war ja nie weg."

21.10.2011