Sutil über die aktuelle Situation

Adrian Sutil und Force India

haben nur eine Mission: WM-Platz sechs absichern

Adrian Sutil und Force India werden sich im Endspurt der aktuellen Formel-1-Saison sicherlich nicht zurücklehnen. Für den deutschen Rennfahrer und das indisch-britische Team geht es in Indien, Abu Dhabi und Brasilien um den sechsten Rang in der Herstellerwertung, den Teamchef Vijay Mallya unbedingt halten will. Im Interview schildert Sutil die Situation seines Rennstalls und die Aussichten für die kommenden Wochen, die auch die Formel-1-Rennpremiere auf indischem Boden beinhaltet.

Frage: Adrian, du kamst in Südkorea als Elfter ins Ziel und damit nicht in die Punkteränge. Wie würdest du das vergangene Wochenende beschreiben?

Adrian Sutil: Natürlich ist der elfte Platz immer eine etwas unglückliche Position. Wir gaben unser Maximum, doch ich verpasste die Punkteränge. Rang zehn wäre aber eh nicht gut genug für uns. Wir müssen nämlich mehr Druck auf unsere Konkurrenten ausüben, um vor ihnen zu bleiben und die Saison als Sechster in der Herstellerwertung zu beschliessen. In den restlichen drei Rennen müssen wir uns also noch einmal ins Zeug legen.

Du gingst auf den weichen Reifen ins Rennen. War es schwierig, mit deinen Rivalen mitzuhalten, die auf die superweiche Mischung gesetzt hatten?


Ja. Die superweiche Variante arbeitete in den ersten Runden etwas besser. Ich konnte den anderen Autos aber gut folgen, was ziemlich ermutigend war. Es verbesserte sich im Verlauf des Rennens jedoch kaum. Was auch immer wir taten, ich hatte trotzdem viel Untersteuern im Auto. Durch eine schwache Front war ich vor allem in den Kurven im Hintertreffen. Ich konnte nicht viel nach vorne ausrichten, sondern musste mich die gesamte Zeit über nur verteidigen.

Unterm Strich mussten sich Paul di Resta und du Toro Rosso geschlagen geben...

Ja, sie waren sehr schnell. Einer von ihnen überholte mich auf der Strecke, der andere beim Boxenstopp, glaube ich. Wir waren einfach nicht schnell genug. Ich vermute, sie konnten ihre Reifen ein bisschen besser nutzen.

In Japan war ein Sauber vor Force India im Ziel, in Südkorea war Toro Rosso vor euch, wohingegen Sauber im Nirgendwo zu sein schien. Force India macht indes den Eindruck, mehr oder weniger konstant zu sein...

Wir sind sogar sehr konstant. Beim aktuellen Punktesystem bekommst du für den zehnten Platz aber nur einen Zähler. Wenn du aber ein gutes Rennen hast und Siebter werden kannst, ist die Ausbeute natürlich grösser. Damit machst du dann auch einen Unterschied aus. Manchmal wäre es mir lieber kein konstantes, dafür aber in gewissen Rennen ein sehr schnelles Auto zu haben. Derzeit liegen wir nämlich etwa auf den Positionen neun und zehn. Das macht es ein bisschen schwierig.

Das bevorstehende Rennen in Indien ist sehr wichtig für das Team. Wie sehr bist du gespannt darauf?

Wir freuen uns schon sehr darauf. Es ist ein ganz besonderer Event. Es ist das Heimrennen des Teams und der erste Grand Prix von Indien überhaupt. Es wird etwas Besonderes, aber sicher auch sehr stressig. Wir werden gut beschäftigt sein, auch mit PR-Aktivitäten. Ich werde bestimmt das gesamte Wochenende an der Strecke verbringen. Unser Fokus ändert sich aber nicht, denn wir werden einfach weiter unser Bestes geben - wie immer. Dann schauen wir einmal, was dabei herauskommt.

Du warst schon oft in Indien, um an PR-Events und dergleichen teilzunehmen. Wie gefällt es dir dort?

Ja, die Kultur ist eine ganz andere. Du kannst dort viel Spass haben. Es ist immer ein grosses Abenteuer, in Indien zu sein. Die Menschen dort sind sehr freundlich und das Essen ist klasse. Man kann dort eine tolle Zeit verbringen.

Erwartest du, viele Force-India-Fans zu sehen?

Ich denke, wir werden eine Menge Fans haben. Ich hoffe, es ist das einzige Rennen, an dem mehr Anhänger von uns als Ferrari-Fans vor Ort sind. Schauen wir einmal, wie es sein wird. Hoffentlich reisen viele Leute an die Strecke, sodass wir vor vollem Haus fahren können.

20.10.2011