Massa: Fragezeichen bezüglich der Reifen

Felipe Massa wartet noch

auf seinen ersten Podestplatz des Jahres 2011

Felipe Massa will Wiedergutmachung. Der Brasilianer erwartet beim Grand Prix von Europa in Valencia endlich ein Resultat, das der Leistung von Auto und Pilot angemessen ist. Nach einer Woche in der Heimat hat Massa seine Enttäuschung nach dem Grand Prix in Kanada, "der so viel versprochen hatte, bei dem ich aber nicht das Resultat einfahren konnte, das möglich gewesen wäre" abgehakt.

"In der Formel 1 hat man nicht viel Zeit, sich mit so etwas zu beschäftigen. Man probiert es eben sofort noch einmal. So ist mein Plan", sagt der Alonso-Teamkollege vor dem Valencia-Wochenende. "Die erste Auflage 2008 habe ich gewonnen, stand damals auf der Pole-Position. 2009 musste ich dort aussetzen, im vergangenen Jahr war ich erneut sehr konkurrenzfähig, bis dieser bekannte Zwischenfall mit dem Safety-Car passierte."

2010 hatten beide Ferrari-Piloten Pech. Das Safety-Car versammelte das Feld nach einem Crash, unter anderem Massa war in jenem Moment gerade an der Boxeneinfahrt vorbei, musste sich später hinten anstellen. "Es gibt genügend Gründe zu glauben, dass es an diesem Wochenende wieder gut laufen wird. Es sind heiße Temperaturen angesagt. Darum sollten wir die Reifen am 150° Italia gut zum Arbeiten bringen können. Bisher galt Valencia immer als eine Strecke, auf welcher Überholen so gut wie unmöglich ist. Aber in diesem Jahr haben wir die verstellbaren Heckflügel. Wie in Kanada werden wir sogar zwei DRS-Zonen haben", erklärt Massa, der im vergangenen Jahr im Mittelfeld hängen blieb. DRS werde die Charakteristik des Rennens prägen: "Das wird einige Veränderungen bringen, Überholen wird viel einfacher sein. Man muss sich so vorbereiten, sodass das Auto im gesamten Rennen konkurrenzfähig ist. Wie die bisherigen Rennen des Jahres gezeigt haben, wirst du sonst ganz schnell mal durchgereicht. Ohne DRS konntest du deine Position in Valencia auch mit einem langsameren Auto verteidigen", erklärt der Brasilianer. Nun habe man im schnelleren Auto jederzeit die Chance für einen Angriff.

"Die Reifentaktik wird interessant. Erstmals ist der Mediumreifen als Prime angegeben, die weiche Mischung - die wir schon sehr gut kennen - als Option. Die mittlere Mischung habe ich bei Tests probiert, aber dort war es deutlich kühler. In Montreal haben wir im Freien Training einen kurzen Eindruck gewinnen können, aber der Asphalt in Kanada ist ganz anders als jener in Valencia", so der Ferrari-Pilot. "Mein Eindruck ist, dass der Mediumreifen dem harten Pneu recht ähnlich ist. Die harte Mischung haben sie noch härter gemacht, sodass die mittlere Mischung nun eher so ist, wie die harten Reifen zu Beginn waren. Unsere Ferrari-Ingenieure haben hart daran gearbeitet, das Auto für die Reifen zu optimieren. Wir werden eine veränderte Aufhängung ausprobieren, damit die Reifen besser funktionieren", sagt Massa, der zuletzt oft keine passende Temperatur in seine Pneus brachte.

"Es beginnt nun eine intensive Phase der Saison mit vier Rennen innerhalb von nur fünf Wochen. In den vergangenen Rennen waren wir konkurrenzfähig, aber schon bald kommt Silverstone. Das ist eine Strecke, die unseren Konkurrenten vielleicht mehr liegen wird, weil sie eher viel Abtrieb verlangt. Wir haben allerdings einige Fortschritte gemacht", meint der ehemalige Formel-1-Vizechampion. "Auch wenn Valencia ein Strassenkurs ist, so ist sie bezüglich der Charakteristik irgendwo zwischen Monaco und Montreal", beschreibt Massa. "Es gibt den schnellen letzten Sektor. Das wird ein wichtiger Indikator für unsere Fortschritte sein. Im Freien Training am Freitag werden wir einen ersten Eindruck bekommen können."

23.6.2011