John und Jenson Button verstehen sich

Jenson Button gönnt seinem Vater John

dessen "Luxusleben"

Der Grosse Preis von Kanada 2011 wird ohne Zweifel als eines der spannendsten und verrücktesten Rennen in die Geschichte der Formel 1 eingehen. Jenson Button holte sich in einem chaotischen Rennen den Sieg, obwohl er in einen Unfall verwickelt war, zur Reparatur an die Box musste, eine Durchfahrstrafe zu absolvieren hatte und dem Feld zunächst hinterher gefahren war. Doch seine Aufholjagd in der Schlussphase trieb Sebastian Vettel in einen Fehler, sodass sich der McLaren-Mercedes-Pilot in der letzten Runde den Sieg sichern konnte. Dass der ehemalige Formel-1-Weltmeister einer der besten Regenfahrer im Feld ist, ist seiner Meinung nach kein Zufall.

Seine fahrerischen Qualitäten habe er bereits im Alter von acht Jahren im Kart geschult: "Mein Vater war zu geizig, mir Regenreifen zu kaufen, als ich trainierte", wird Button vom 'Daily Express' zitiert. "Also musste ich im Regen auf Slicks fahren." Vater John widerspricht: "Nein, ich wollte, dass du lernst, wie du mit diesen Bedingungen umgehst. Es war deinem Fahrstil zu verdanken, dass du das vergangene Rennen gewonnen hast." Button junior schiesst zurück: "Das sagst du jetzt! Wir hatten nicht einmal irgendwelche Regenreifen, wie kannst du das also sagen?", so der 31-Jährige, der es nicht so ganz auf sich sitzen lassen möchte, dass sein Vater immer wieder betont, wie positiv sein Einfluss auf die Karriere des Rennfahrers war.

Besonders eine Situation hat sich in das Gedächtnis des damals noch jungen Rennfahrers eingebrannt: "Wir fuhren damals von Larkhall nach Hause und du hast zu jemand anderem im Auto gesagt: 'Ich glaube nicht, dass er es drauf hat'." Nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft habe er seinen Vater noch einmal an diese Aussage erinnert: "Da bist du in Tränen ausgebrochen, das hat es natürlich etwas gutgemacht." Natürlich war dieser Dialog nicht ganz ernst gemeint, denn die beiden verstehen sich prächtig. Und so gönnt Jenson auch seinem Vater das aktuelle Leben: "Er lebt ein Luxusleben, wohnt in Monaco, reist zu allen Rennen, hat immer ein Glas Rotwein in der Hand, das nie leer ist. Es wird sich um ihn gekümmert, so sollte es auch sein!"

Auf das vergangene Rennen angesprochen hofft Jenson Button, dass Vettel mental einen kleinen Knacks bekommen hat: "Nicht, weil ich schneller war als er, sondern weil er den Fehler gemacht hat. Hoffentlich wird das in Sebastians Kopf eine Rolle spielen und uns bei diesem Rennen eine echte Chance verleihen." Natürlich kann sich Vater John da einen süffisanten Kommentar nicht verkneifen: "Bei seinem ersten Rennen gab ich Jense einen Satz Regenreifen und es regnete. Und wer gewann?". Button junior kontert: "Ja, und dann hast du sie für das zweite Rennen aufgezogen und es war trocken. Ich wurde beim Rennen um die britische Meisterschaft zerrissen und Letzter..."

25.6.2011