Head: Renault eliminiert Fragezeichen

Patrick Head (rechts)

freut sich über die Neuauflage der Kooperation mit Renault

Neben HRT und Marussia-Virgin ist Williams derzeit das einzige etablierte Team, das Motoren von Cosworth bezieht. Da fällt es natürlich schwer, die Performance des aktuellen FW33 richtig einzuschätzen, schliesslich weiss niemand genau, wie schlecht HRT und Marussia-Virgin wirklich sind und wie viel Cosworth zur derzeitigen Williams-Krise beiträgt.

Doch auch wenn sich das britische Team vom Wechsel zu Renault einen Leistungssprung erhofft, rechnet man nicht mit einem Wunder: "Das Team Lotus hat auch von Cosworth zu Renault gewechselt, aber das hat ihre Performance nicht plötzlich explodieren lassen", erklärt Williams-Ingenieursdirektor Patrick Head. "Die meisten Motoren liegen in ihrer Leistung eng beisammen, auch wenn sich ihre Eigenschaften zum Teil stark unterscheiden. Wir sind kein Team, das nach Entschuldigungen sucht", fährt er fort, "aber wenn jemand sagt, wie sehr es am Auto liegt und wie sehr am Motor, dann ist die Schwierigkeit mit dem aktuellen Motor und mit den anderen Teams, die ihn verwenden... Beim Renault-Motor, der im Heck eines Autos aus Milton Keynes steckt, kommt niemand auf die Idee, ihn als schlechten Motor zu bezeichnen. Der Renault-Motor scheint in allen Bereichen sehr gut zu sein."

Während Cosworth nach Anfangsschwierigkeiten innerhalb des erlaubten FIA-Rahmens angeblich schon nachgezogen hat, was die Entfaltung der Leistung angeht, sagt man den britischen Triebwerken in den Bereichen Fahrbarkeit und Benzinverbrauch noch Defizite nach. Darüber kann jedoch nur spekuliert werden. Genau das ist das Problem: Niemand weiß, wie schnell Williams diese Saison wäre, wenn schon jetzt ein Renault-V8-Motor im FW33 stecken würde. Zudem bietet die neue Partnerschaft weitere Vorteile: "Renault hat Ressourcen, was Prüfstände und andere technische Bereiche angeht, die für uns sonst nicht verfügbar wären. Und sie beseitigen auf unserem Weg zurück nach oben ein Fragezeichen", erklärt Head. "Wir haben uns entschieden, diesen Weg einzuschlagen, geführt von Adam (Parr, Vorstandsvorsitzender), und wir haben gesagt: 'Tun wir es, das ist die richtige Richtung für Williams!'"

5.7.2011