Roger Benoit: Warum Kimi zurück will

«Iceman» Kimi Räikkönen will zurück

in den Formel-1-Zirkus

Der Expertenmeinungen gibt es viele. Warum will Kimi Räikkönen ausgerechnet in die Formel zurück, die ihn rausgeworfen hat? Gloorracing präsentiert hier die Meinung von BLICK-Formel1-Experte Roger Benoit, der das Innenleben der Formel 1 wie kaum ein anderer seit Jahrzehnten verfolgt.

Formel-1-Experte Roger Benoit: Ein Artist will zurück. In den Zirkus, der ihn Ende 2009 stillos rausgeworfen hat. Weil Ferrari den Spanier Alonso in die Manege stellen wollte.

Kimi Räikkönen, vielleicht der schnellste GP-Pilot aller Zeiten, hat diese Schmach nach 156 Rennen und 18 Siegen bei Sauber, McLaren und Ferrari nie überwunden. Der nach aussen stille Finne, der es oft bei Partys krachen lässt, suchte in der Rallye-WM einen Ersatz – und wurde in den Wäldern oder auf dem Schotter nie glücklich.

Jetzt würde sich die Formel 1 über ein Comeback des letzten Ferrari-Weltmeisters von 2007 freuen. Aber der Superstar aus Baar ZG erlebte schon die erste Enttäuschung, weil Renault seine Verhandlungen ausplauderte.

Auch Peter Sauber würde ein Comeback seines Piloten von 2001 begrüssen: «Doch Kimi muss motiviert sein, sonst funktioniert seine Rückkehr nicht. Und motiviert ist Kimi sicher nur in einem Top-Auto!»

Und genau das ist die grosse Frage: Wird Williams 2012 mit der Rückkehr zu Renault-Power nach rund 15 Jahren wieder ein Top-Team? Damals holten Mansell, Prost, Hill und Villeneuve für Williams-Renault vier WM-Titel.

Kimi Räikkönen muss jetzt die Antwort darauf selber finden. Die Formel 1 hat die Arme offen für ihren verlorenen Sohn. Aber sie will ihn fröhlich sehen. Und nicht leidend.

15.11.2011