Jordan über Schumacher: "Es ist enttäuschend"

Michael Schumacher musste den MGP-W02

in Ungarn frühzeitig abstellen

Die Formel 1 geht in die Sommerpause und mittlerweile sind 30 Rennen vergangen, seitdem im Winter 2009/2010 unter grosser Beachtung der Weltöffentlichkeit das Comeback von Michael Schumacher verkündet wurde.

Bis dato wartet der Mercedes-Pilot allerdings nach wie vor vergeblich auf den ersten Podestplatz seiner zweiten Karriere - von einem Ausbau seiner Siegesliste ganz zu schweigen. Dies sei nach Ansicht von Schumachers Ex-Formel-1-Teamchef Eddie Jordan allerdings nicht der entscheidende Punkt für das Comeback des Kerpeners vor eineinhalb Jahren gewesen. "Michael ist aus persönlichen Gründen in die Formel 1 zurückgekehrt", ist sich Jordan sicher. "Er hat sein Comeback nicht gestartet, weil er Geld brauchte oder weil er noch weitere Pokale hätte gewinnen müssen." Der einzige Grund für die Rückkehr des Rekordweltmeisters in die Königsklasse zu Beginn der Saison 2010 sei nach Aussage seines ersten Formel-1-Teamchefs "der Spass am Fahrern und die Interaktion mit den Ingenieuren" gewesen. Die Tatsache, dass der Arbeitgeber beim Comeback derselbe war, der Schumacher einst in den Reihen des Juniorenprogramms wusste, spielte dabei ebenso eine Rolle wie der Wille "gemeinsam mit Ross Brawn wieder auf die oberste Stufe des Treppchens klettern zu wollen", ist Jordan überzeugt. Die Kombination Schumacher/Brawn lehrte dem Rest der Formel-1-Welt über Jahre das Fürchten.

Als eine der aktuellen Schwachstellen macht der Ire den Mercedes MGP-W02 aus. "Langsam aber sicher beginnt das Ganze zu einer Enttäuschung zu werden, das hat Michael selbst gesagt", hält Jordan fest und fügt an: "Ich sehe das genauso. Ich hätte auch erwartet, das all diese grossartigen Leute im Team in Kombination mit der Fahrerpaarung im Stande wären, einen Boliden zu entwickeln, der es mit Red Bull und den anderen Teams an der Spitze aufnehmen kann." Dem ist bei Halbzeit der zweiten Saison seit Beginn der Formel-1-Partnerschaft Schumacher/Mercedes bekanntlich nicht so. Derzeit rangiert der siebenfache Weltmeister auf Rang zehn der Fahrerwertung. Teamkollege Nico Rosberg ist Siebter. Bei den Konstrukteuren belegt Mercedes abgeschlagen den vierten Platz hinter den drei Top-Teams Red Bull, McLaren und Ferrari. "Es ist noch nicht zu spät", gibt Jordan Entwarnung, ist sich gleichzeitig jedoch sicher, dass man "im Team inzwischen mehr an das nächstjährige als an das aktuelle Auto denkt".

3.8.2011