Sauber: Pflicht für 2011 erfüllt

Kobayashi im Gespräch mit Monisha Kaltenborn

Sie feiern hinter den Boxen, als wären sie Weltmeister geworden. Mit Rauch, Bier und Umarmungen. Dafür rettet das Sauber-Team nur den 7. WM-Platz ins Ziel.

Pflicht erfüllt. Kobayashi (der wie in Abu Dhabi wieder stark fuhr) macht mit Platz 9 alles klar – 44:41. Bei Toro Rosso bleibt man chancenlos. Buemi, der Zwölfter wurde, zu BLICK: «Den 7. Platz haben wir in den vier Rennen vor Brasilien verschenkt, als alles schief ging!» Und beim eher glanzlosen Duell-Sieger sagt Peter Sauber zu BLICK: «Zufrieden sind wir natürlich nicht, weil der 6. WM-Rang auf unserem Programm 2011 stand!» Und den hatte Force India nach der Saison-Halbzeit mit guten Resultaten (gestern 6. Sutil, 8. Di Resta) klar im Griff. Aber die Erleichterung, dass man nicht noch auf den 8. Vorjahresrang abstürzte, ist dem Hinwiler Teambesitzer anzusehen: «Es tut jetzt gut, dass wir das Duell gegen Toro Rosso hier nicht mit Glück oder dank des Pechs unseres Gegners gewonnen haben!»

Schon beim Start hatte Sauber trotz der schlechteren Startpositionen einen Vorteil: Buemi musste sich am Samstag dem Teamentscheid beugen, dass man wegen der nassen Wetterprognosen ein Auto voll auf Regen und das andere (Alguersuari) für eine trockene Piste abstimmte. «Ich kann das Team verstehen, aber wie auf dem Nürburgring zog ich beim Pokern die schlechteren Karten», so Buemi. Am Ende gibts für den tapfer kämpfenden Waadtländer Rang 12 – zehn Sekunden hinter Alguersuari. Vor allem auf den Geraden verlor er wegen der weicheren Abstimmung fast bis zu 10 km/h auf seinen spanischen Teamkollegen. Buemi: «Ich habe mit diesem Auto alles gegeben. Am Ende kann ich nur Sauber gratulieren! Sie haben als Team den besseren Job gemacht als wir.»

Was für eine faire Einstellung! Sauber nimmt es zur Kenntnis. Das Verhältnis des ganzen Schweizer Teams zu Toro Rosso ist noch nie gut gewesen.

Hat Peter Sauber während des Rennens einmal um Platz 7 gezittert? «Nein, je spannender es wird, desto ruhiger werde ich!» Dann sagt er weiter: «Es ging bei diesem Duell nicht nur um die Millionen. Der 7. Platz ist weltweit auch optisch sehr wichtig, weil die Formel 1 ja ein Showsport ist.» Und die cleverste Show gab gestern Kobayashi: Platz 9. «Am Ende habe ich nur noch die Reifen geschont.» Pérez (13.) verschenkte eine bessere Position mit seinem Dreher bei Halbzeit.

28.11.2011