Koba erwartet in Istanbul viele Überholmanöver

Magic Kobayashi

hofft in Istanbul auf weitere Fortschritte

Für Sauber-Pilot Kamui Kobayashi markierte der Grand Prix der Türkei in Istanbul im vergangenen Jahr den Wendepunkt zum Besseren. Vor dem diesjährigen Auftritt der Formel 1 am Bosporus blickt der Japaner auf das Rennen voraus und wagt zudem eine Vorausschau auf die anstehenden Rennen in Barcelona und Monte Carlo.

Frage: Kamui, was erwartest du dir von diesem Wochenende?

Kamui Kobayashi: Wir sollten wieder ganz gut dabei sein. Wir haben ein paar Updates am Auto, von denen wir uns eine Verbesserung versprechen. Im vergangenen Jahr war dieses Rennen der Wendepunkt in unserer Saison. Das Potenzial ist also vorhanden, dass wir auch in diesem Jahr eine gute Leistung zeigen können.

Während der Wintertestfahrten gab es einige Probleme mit den Reifen. Erwartest du ähnliches auch in Istanbul, vor allem in Kurve acht?

Um ehrlich zu sein, kommt es mir beinahe so vor, als wären wir noch bei den Wintertestfahrten, so kalt es im Moment. Ich erwarte in Kurve acht keine speziellen Probleme. Wenn es welche geben sollte, dann überall.

Ihr wart an den vergangenen Wochenenden im Qualifying jeweils sehr stark. Erwartest du eine ähnliche Leistung auch für den Samstag in Istanbul?

Ich fürchte, dazu brauchen wir einen extragrossen Reifen, sagen wir einen aus der IndyCar-Serie (lacht).

Wie hast du die Zeit seit dem Rennen in China verbracht?

Ich habe ein paar Wohltätigkeitstermine in Japan wahrgenommen. Für die Menschen in meiner Heimat ist es momentan sehr schwer. Für sie muss es ein Gefühl wie an Weihnachten gewesen sein.

Wie schätzt du deinen Teamkollegen Sergio Perez nach drei Rennen ein?

Er ist ein starker Fahrer, der natürlich noch einiges lernen muss. Es überrascht mich allerdings nicht, dass er so schnell ist. Es ist immer gut, einen schnellen Teamkollegen neben sich zu haben. Das ist unterm Strich der Performance des gesamten Teams zuträglich.

Sprechen wir über die neuen Regeln. Allgemein wird vermutet, dass das kommende Rennen in Barcelona der erste richtige Test in puncto Überholmanöver sein wird. Wie siehst du das?

Ich bin mir nicht sicher, da müssen wir abwarten. Ich bin erst seit zwei Jahren in der Formel 1 dabei und kann demzufolge kein wirkliches Urteil darüber abgeben, inwiefern sich die Rennen verändert haben. Meiner Meinung nach funktionieren die neuen Regeln bisher gut.

Blicken wir schon einmal etwas voraus auf das Rennen in Monaco. Wann bist du dort zum ersten Mal gefahren und hast du dich irgendwie speziell auf diese Strecke vorbereitet?

Erstmals bin ich dort vor drei Jahren in der GP2-Serie gefahren. Monaco ist eine ganz spezielle Strecke. Sie ist sehr schmal und völlig anders, als jede andere, auf der wir sonst in der Saison fahren. Erstaunlicherweise machen mir die Bodenwellen in Monaco nicht so sehr zu schaffen, wie beispielsweise in Singapur. Speziell vorbereitet habe ich mich vor meinem ersten GP2-Start nicht.

Hältst du es für eine gute Idee, den verstellbaren Heckflügel in Monaco nicht einzusetzen?

Ich denke, wir können das System einsetzen, es ist aber mit einem gewissen Risiko verbunden. Wenn wir es im Auto haben, werden wir es auch einsetzen.

Was sind für dich - ganz generell gesprochen - die Voraussetzungen, um gut überholen zu können?

Zunächst einmal brauchst du eine lange Gerade und einen lang übersetzten, hohen Gang. Hier in Istanbul sollte es sehr leicht sein, zu überholen. Auf einer Strecke, wo es nur kurze Geraden gibt, brauchst du in erster Linie ein gutes Auto mit einer Menge Grip.

6.5.2011