Williams: Mit weiteren Updates nach Ungarn

Sam Michael und seine Mannschaft

wollen in Budapest einige Fortschritte machen

Für Williams war der Grosse Preis von Deutschland 2011 nur bedingt eine Reise wert. Der britische Traditionsrennstall kam am Nürburgring nämlich kaum auf einen grünen Zweig. Rubens Barrichello, der zu Testzwecken auf KERS verzichtete, schied mit einem technischen Defekt aus, Pastor Maldonado kam als 14. über die Linie. In Ungarn erhofft sich das Team etwas positivere Ergebnisse, wie Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams, in seiner Rückschau zu Protokoll gibt.

Frage: Sam, das Team hatte am Nürburgring einige Updates am Start. Worum handelte es sich dabei und wie gut schnitten die Teile ab?

Sam Michael: In Deutschland hatten wir einen neuen Frontflügel dabei, der bei Rubens' Auto zum Einsatz kam. Ein neuer Heckflügel war ebenfalls vor Ort, doch damit gab es strukturelle Probleme, als wir im Freien Training am Freitag damit testeten. Wir entschieden uns daher dagegen, dieses Element im Rennen zu verwenden. Wir werden diesen Flügel in Budapest aber erneut ausprobieren. Darüber hinaus hatten wir einige Upgrades bei der Aufhängung, welche jedoch ebenfalls nicht zum Einsatz kamen. Auch diese Dinge wollen wir in Ungarn noch einmal auf den Prüfstand stellen.

Für den Sonntag war Regen vorhergesagt. War der FW33 im Hinblick auf ein Regenrennen abgestimmt?

Nein. Dafür war die Regenwahrscheinlichkeit bei der Vorhersage nicht gross genug, als wir am Samstag das Setup festlegten.

Rubens fuhr sowohl in der Qualifikation als im Rennen ohne KERS. Weshalb?

Wir wollten ein Wochenende ohne KERS bestreiten, um zu sehen, welche Auswirkung dies auf den Reifenverschleiss hat. Hintergrund waren die Einstellungen der Motorbremse, die wir nutzen mussten. Mit KERS muss man einen Gewichtskompromiss eingehen. Wenn du es nicht im Auto hast, gewinnst du neue Möglichkeiten für Ballastgewichte.

Rubens schied im Rennen durch ein Ölleck aus. Ist schon klar, wie es so weit kommen konnte?

Ja. Es lag an einem der hinteren Hauptölsiegel. Wir mussten ihn aus dem Rennen nehmen, um den Motor nicht zu beschädigen.

Welchen Einfluss hatte das kühle Wetter auf die Reifenleistung im Rennen?


Wir hatten Probleme damit, die optimale Reifenleistung abzurufen - über das gesamte Wochenende hinweg, weil es so kühl war. Das war am Sonntag ebenfalls noch der Fall.

Pastor wechselte in Runde 35 als erster Fahrer auf die härtere Mischung. Weshalb wurde dieser Wechsel so früh vorgenommen?

Der Verschleiss der weichen Mischung war bei uns einfach zu gross. Wir hatten eigentlich geplant, mindestens 40 Umläufe mit dieser Variante zurückzulegen. Die härteren Pneus waren nicht ganz so gut, doch unsere Strategie war durch Verkehr und blaue Flaggen eh beeinträchtigt. Damit mussten wir uns nämlich während der entscheidenden Runden zwischen dem Boxenstopp von Pastor und den Boxenstopps seiner direkten Gegner auseinandersetzen.

Als nächstes Rennen steht der Grosse Preis von Ungarn auf dem Programm. Erwartest du bei wärmeren Bedingungen eine bessere Leistung vom FW33?

Ja. Wir werden dort ein paar Veränderungen am Bodywork einführen, welche die Kühlung drastisch verbessern sollten. Das und die kontinuierliche Arbeit am Diffusor dürfte uns gute Informationen für das Design des FW34 liefern.

26.7.2011