Pressekonferenz am Hungaroring

Die fünf Fahrer sprachen

über ihre jeweiligen Erinnerungen an Ungarn

Zur offiziellen Pressekonferenz am Donnerstag wurden fünf Fahrer geladen, die alle eine besondere Verbindung mit dem Hungaroring haben. Jaime Alguersuari (Toro Rosso) feierte vor zwei Jahren sein Formel-1-Debüt in Ungarn. Ferrari-Pilot Felipe Massa überlebte im gleichen Jahr einen schweren Unfall, als ihn eine Feder am Helm traf. Mark Webber (Red Bull) ist der Vorjahressieger, während Heikki Kovalainen (Lotus) und Jenson Button (McLaren) ihren jeweils ersten Grand-Prix-Triumph in Ungarn gefeiert haben.

Frage: Heikki, ich schätze, du hast gute Erinnerungen an Ungarn. Du hast hier im Jahr 2008 deinen ersten und bislang einzigen Sieg gefeiert.

Heikki Kovalainen: Ja natürlich sind das tolle Erinnerungen für mich. Es war bisher der beste Tag in meiner Rennfahrerkarriere. Ich bin zu 110 Prozent bereit für den nächsten Sieg.

Ist dieses Rennen immer noch so populär unter deinen Landsleuten?

Kovalainen: Ja absolut. Es kommen viele Finnen hierher und verfolgen den Grand Prix. Ich glaube, es ist sehr leicht von Finnland hierher zu kommen. Die Finnen mögen auch die Stadt. Sie verbringen auch ihren Urlaub hier. Es ist immer toll, so viele finnische Fahnen zu sehen.

Das kommt deinem Heimrennen also sehr nahe?

Kovalainen: Auf eine Art, ja. Bei einem richtigen Heimrennen wären vermutlich noch mehr finnische Flaggen und Unterstützer vor Ort, als bei jedem anderen Grand Prix.

Was setzt du dir bei den Rennen für Ziele?

Kovalainen: Das Ziel muss immer die Pole und der Sieg sein, aber im Moment ist das nicht realistisch. Wir wollen zurzeit vor den anderen neuen Teams sein und die Lücke zu den Autos vor uns schliessen. Es wartet weiterhin noch viel Arbeit auf uns. Wir müssen uns als Team verbessern, und wir arbeiten kontinuierlich daran. Darauf liegt im Moment unser Fokus.

Siehst du, dass das passiert? Könnt ihr zum Beispiel Toro Rosso bis zum Jahresende überholen?

Kovalainen: Ob wir es bis zum Ende des Jahres schaffen weiß ich nicht. Wir versuchen die Lücke an jedem Wochenende zu schliessen, aber die Formel 1 ist sehr konkurrenzfähig. Die Teams vor uns sind grösser und besser. Es ist nicht leicht, aber egal ob wir es bis zum Jahresende oder in der kommenden Saison schaffen, oder egal wann, es ist das Ziel, die Lücke zu schließen. Wir glauben daran. Deswegen machen wir das auch.

Eine ähnliche Frage für dich Jaime. Diese Strecke ist auch für dich mit Erinnerungen verbunden. Du bist hier deinen ersten Grand Prix gefahren.

Jaime Alguersuari.: Ja, es ist schön wieder hier zu sein. Mir gefällt dieser Ort und die Strecke ist auch sehr schön. Hoffentlich haben wir ein gutes Rennen und holen am Sonntag Punkte.

Deine Resultate waren zuletzt gut. Bist du zufrieden damit?

Alguersuari: Ja. Ich glaube, wir haben in den vergangenen Rennen das Maximum aus unseren Möglichkeiten gemacht. Es ist schwierig zu sagen wo wir genau sind, denn ich glaube, dass Force India einen grossen Schritt vorwärts gemacht hat. Vor ihnen zu bleiben ist im Moment schwierig, aber wir werden sehen, wie wir angreifen können, und wo wir im Vergleich mit dem vorangegangenen Wochenende ins Ziel kommen.

Du sprichst immer über den Lernprozess. Jeder lernt ständig dazu. Fühlst du, dass du Fortschritte machst?

Alguersuari: Ich glaube, in diesem Jahr läuft es ziemlich gut. Es ist das beste Beispiel, weil sich in dieser Saison viel in der Formel 1 verändert hat. Es war mit den Reifen zu Beginn schwierig, das Beste aus dem Auto zu holen, und für das Qualifying und das Rennen zu arbeiten. Jetzt kommt alles zusammen. Es kommt ein bisschen spät, weil andere Teams einen großen Schritt vorwärts gemacht haben, speziell Force India. Deshalb können wir uns im Moment nur schwer vor ihnen halten. Wir holen aber das Maximum aus dem Auto heraus. Auf dem Nürburgring konnten wir nicht mehr tun. Es war ein gutes Rennen, in dem wir das Maximum gegeben haben. Paul di Resta kam hinter mir ins Ziel. Er war klar schneller als sich, also haben wir das Beste herausgeholt. Bei der Abstimmung kann von unserer Seite noch etwas kommen. Ich denke, unser Ziel muss es sein, in der WM nahe an Force India zu bleiben und klarerweise vor Williams zu sein.

Mark, du hast im Vorjahr hier gewonnen und bist in deinen neun Rennen nur einmal ausgeschieden. Das ist keine schlechte Statistik, oder?

Mark Webber: Das wusste ich gar nicht, aber es ist gut. Hoffentlich setzt sich das fort. Das Rennen im Vorjahr war toll. Ich versuche es diesmal wieder.. Das Auto sollte hier ziemlich gut sein. Ich war zuletzt sehr schnell, also werde ich sehen, was ich tun kann.

Alle sagen, dass Red Bull auf dem Hungaroring sehr schnell sein wird, aber wo siehst du euch?

Webber: Die Leistung im Vorjahr war wie eine Visitenkarte. Seither haben sich die Regeln stark geändert. Wir werden sehen, wie es wird. McLaren und Ferrari ruhen sich nicht aus. In den letzten Qualifyings und den Rennen ist es sehr eng zugegangen. Silverstone war eine Strecke, auf der man damit gerechnet hat, dass wir konkurrenzfähiger, oder dominanter hätten sein sollen, wenn man unsere Standards auf einigen der Strecken ansieht. Diesen Kurs würde man auch dazunehmen. Wir werden es am Sonntag herausfinden.

Du bist in den letzten vier Rennen jeweils Dritter geworden. Wird das nicht langweilig?

Webber: Ja, ich war recht konstant. Ich denke, dass wir alle hier bessere Resultate wollen. So ist das menschliche Wesen eben. Ich hatte gute Kämpfe. Das letzte Rennen war für uns alle an der Spitze ein sehr guter Grand Prix. Am Ende lief es für Lewis. Es ist natürlich besser, als fünfmal hintereinander Fünfter zu werden. Um zu gewinnen, muss alles perfekt laufen, auch für den zweiten Platz. Um mehrmals in Folge auf dem Podium zu stehen, muss man auch viel richtig machen. Ich werde mich jetzt nicht von meinem guten Lauf mitreißen lassen, aber für den nächsten Schritt muss man die nächsten Kreuze abhaken und es erledigen.

Du hast in jüngster Zeit auch zweimal die Pole-Position erobert. Musst du an deinen Starts arbeiten? Hast du in diesem Bereich Probleme?

Webber: Ich glaube, das gesamte Team muss das. Beim letzten Rennen hatte wahrscheinlich Felipe den besten Start. Sebastian Stand unter Druck, weshalb wir beide nicht den leichtesten Weg zur ersten Kurve hatten. In Silverstone war die Strecke trocken, aber wir hatten Intermediates montiert. Es war also ein interessanter Start. Sebastian hat am Start das Gleiche mit mir gemacht, wie ich mit ihm im Vorjahr. Ein bisschen mehr Grip auf der einen Seite und du startest durch. So sind eben die Starts. Jenson kam ein paar Mal gut weg, aber der letzte Start war ein Schock für ihn. Das liegt am Auto. Viele Dinge beeinflussen den Start. Wir müssen uns weiter darauf konzentrieren, aber auch auf die Boxenstopps. Das ist die Formel 1. Viele Dinge müssen passen, damit das richtige Resultat herauskommt.

Felipe, wie war das bei deinem Boxenstopp auf dem Nürburgring in der letzten Runde?

Felipe Massa: Wir verloren dabei eine Position. Wir arbeiten sehr hart in verschiedene Richtungen und manchmal passiert so etwas eben.

Reden wir über diese Strecke. Hier hattest du deinen schweren Unfall. Was denkst du, wenn du hierher zurückkommst?

Massa: Mir macht es Spass hier zu fahren, aber ich hatte hier immer kleine Probleme. 2007 hatte ich ein Problem im Qualifying und musste von hinten starten. 2006 habe ich geführt, aber drei Runden vor dem Ziel ist der Motor hochgegangen. 2009 passierte der Unfall. In jedem Jahr ist etwas passiert. Im Vorjahr wurde ich Vierter. Hoffentlich läuft es diesmal gut und ich komme auf das Podium und kann um den Sieg kämpfen. Wie auch immer, ich komme gerne hierher, speziell nach meinem Unfall. Ich habe hier viele Fans. Ich habe gestern den Arzt getroffen, der mich damals operiert hat. Es ist also immer eine Freude. Man vergiesst das nie. Hoffentlich kann ich diese positive Energie in ein gutes Wochenende stecken.

Du hast zuletzt zwei kampfstarke Rennen gezeigt. Das war der alte Felipe Massa, den jeder gerne sieht. Bist du zufrieden mit den letzten beiden Rennen?

Massa: Es war okay. Man ist immer zufrieden, wenn man weit vorne landet. Es waren zwei gute Rennen in Bezug auf die Zweikämpfe, speziell auf dem Nürburgring. Das größte Problem war nicht der Boxenstopp, sondern die Zeit, die ich im ersten Abschnitt hinter Rosberg verloren habe. Dort habe ich die Möglichkeit verloren, mit der Spitze zu kämpfen. Ich möchte mich in diesem Rennen und nach der Sommerpause weiter verbessern.

Jenson, dich verbindet diese Strecke auch mit Erinnerungen. Im Jahr 2006 hast du von Startplatz 14 deinen ersten Sieg gefeiert.

Jenson Button: An 2006 habe ich gute Erinnerungen. Es ist nun schon eine Weile her, aber es ist der beste Ort, um mein 200. Rennen zu fahren. Die letzten paar Rennen waren für mich etwas schwierig, weil ich nicht ins Ziel gekommen bin, also hole ich hoffentlich hier ein gutes Resultat an diesem speziellen Wochenende.

Auf dieser Strecke kann man gewöhnlich kaum überholen, aber du hast von Startplatz 14 gewonnen. Du musstest einige Leute überholen, oder?

Button: Bei gemischten Verhältnissen ist es immer etwas leichter, weil man versucht Grip zu finden, die Verhältnisse sich aber ständig ändern. Man kann hier überholen. Es gibt hier ein paar Stellen dafür. Mit den Reifen, KERS und DRS haben wir bei den Überholvorgängen einige Verbesserungen gesehen. Ich glaube nicht, dass es hier anders sein wird. Das Ziel lautet natürlich, sich so weit vorne wie möglich zu qualifizieren, damit man niemanden überholen muss. Sollte man das aber müssen, dann gibt es die Möglichkeiten dazu.

Die Tour de France ist zwar schon eine Woche vorbei, aber McLaren war involviert in das Fahrrad von Mark Cavendish. Du bist auf diesem Rennrad auch viel gefahren. Warst du in die Entwicklung involviert?

Button: Nicht wirklich. Es müsste ein Motor montiert sein, damit ich bei der Entwicklung helfen könnte. Ich hatte damit viel Spassß, aber es ist ganz anders zu dem, was diese Jungs machen. Es ist toll, so viele Siege von Cav zu sehen. Wir haben viele Siege in diesem Jahr gefeiert. Ich glaube, es waren insgesamt sieben.
Mark, Felipe und Jenson, ihr wurdet in diesem Jahr oft von eueren Teamkollegen im Qualifying geschlagen. Was waren die Gründe dafür und wie wird sich das über die restliche Saison entwickeln?


Webber: Ja, das ist ein wichtiger Teil des Wochenendes. Wir drei haben starke Teamkollegen. Genau das willst du haben. Wir sind alle ziemlich gute Fahrer und treten für die drei besten Teams an. Man kann darüber diskutieren, ob die
Top sechs oder acht die besten Fahrer in der Stellung sind, aber das Pendel kann in alle Richtungen ausschlagen. Für mich kann ich sagen, dass Seb im Qualifying einen sehr guten Job gemacht hat, speziell zu Beginn der Saison. In den letzten Rennen ist es enger geworden und im Vorjahr gab es keinen großen Unterschied. Wir werden sehen, wie es in der zweiten Saisonhälfte läuft.

Massa: Ich denke genauso. Das Qualifying ist ein wichtiger Teil des Rennens. Deine Startposition ist immer wichtig. Fernando hat im Qualifying einen besseren Job gemacht, weshalb ich mich etwas verbessern muss, damit ich an der Spitze mitkämpfen kann. Es ist ein wichtiger Teil. Ich muss weiter pushen und mich ständig verbessern.

Button: Wir fahren gegen die besten Fahrer der Welt und manchmal läuft es in die falsche Richtung. Lewis war in diesem Jahr im Qualifying schneller als ich. Das ist etwas, bei dem ich mich natürlich verbessern will. Man möchte in der Qualifikation immer so schnell wie nur möglich sein, denn es geht um eine bessere Startposition für den Sonntag. Das macht dein Rennen viel einfacher. In diesem Jahr ist es aber etwas anders. Wenn man ein paar Plätze zurückliegt, kann immer noch ein sehr gutes Rennen haben und um den Sieg kämpfen. Die Samstage sind wichtig, aber am Sonntag werden die Punkte verteilt.

Felipe, Fernando ist oft schneller als du. Glaubst du, du kannst das konstant ändern? Wo musst du dich verbessern, damit du ihn schlagen kannst?

Massa: Ich kann das sicher, indem wir hart arbeiten und unsere Richtung verbessern. Er hat einen besseren Job gemacht. Ich habe kein Problem das zu sagen. Ich muss in allen Rennen hart arbeiten, in alle Richtungen, am Auto und bei der Abstimmung. Hoffentlich komme ich dann hin. Wir arbeiten daran, um das zu erreichen.

Jenson, hoffst du wieder auf Regen, so wie damals 2006?

Button: Regen würde hier viel Spass machen. Wir sind hier schon im Regen gefahren. Für mich war es damals eines meiner besten Rennen. Es gab damals viele Überholmanöver und Zweikämpfe. Regen bringt eine zusätzliche Würze in die Rennen, aber egal ob im Trockenen, im Nassen oder bei gemischten Verhältnissen müssen wir klarstellen, dass wir schnell sind. Lewis hat beim letzten Rennen bewiesen, dass das Auto bei trockenen und kühlen Bedingungen schnell ist. Ich glaube, wir sind auch bei heißen Bedingungen mit dabei. Egal wie das Wetter wird, wir müssen bereit sein. Wenn es gemischte Verhältnisse gibt, dann wird das Rennen unterhaltsam.

Jenson, hast du schon die Overalls für Samstag gesehen? Die Version für Ungarn? Weisst du, wo Kollotschau liegt?" (Dabei handelt es sich um eine ungarische Stadt. Ihr Wappen wird auf dem Rücken der McLaren-Rennanzüge zu sehen sein)

Jenson: Da gibt es eine kurze Antwort von mir: Nein, ich habe sie nicht gesehen - und nein, ich weiss nicht, wo die Stadt liegt. Mit hat es aber gefallen, all die verschiedenen Rennanzüge in diesem Jahr zu tragen. Einige waren sehr cool, andere sehr interessant. Es ist eine nette Abwechslung und schön, dass Interesse daran besteht. Ich finde, dass ist tolles Marketing von Hugo Boss. Es ist gut, dass verschiedene Leute in das Team involviert werden - Fans unseres Sports und Fans von McLaren.

Mark, Felipe und Jenson, in den letzten drei Rennen haben wir Siege eurer Teamkollegen gesehen. Werden wieder eure drei Teams den Sieg untereinander ausmachen?

Webber: Es wird wieder eng werden. Alle drei Teams haben eine gute Form gezeigt. Sie haben alle gewonnen, so einfach ist das. Sie sind hinausgefahren und haben Grands Prix gewonnen. Keiner dieser Siege bekam man von einem Gegner, der weit in Führung lag und dann mit technischem Defekt ausgefallen ist, geschenkt. Alle Rennen wurden fair und verdient gewonnen. Man muss abwarten, ob an diesem Wochenende wieder drei Teams um den Sieg kämpfen, aber zwei werden es definitiv sein. Für die neutralen Beobachter sind drei Teams ein Bonus. Ich glaube nicht, dass vier Teams um den Sieg kämpfen werden, aber drei würde bedeuten, dass einer von sechs Piloten gewinnen kann.

Massa: Ich denke genauso. Wir haben in den vergangenen Rennen Verbesserungen von unserem Auto gesehen, auch von McLaren beim letzten Grand Prix. Red Bull war immer stark, selbst als sie nicht gewonnen haben. Ich denke, wir werden hier wieder einen Kampf zwischen uns sehen. Manchmal gibt es Strecken, die besser für ein Auto geeignet sind. Wir müssen abwarten, wie es hier läuft, aber es wird sicher wieder ein grosser Kampf werden.

Button: Ich glaube, es ist eine tolle Zeit für die Formel 1, denn die drei Topteams kämpfen an der Spitze. In den letzten vier Rennen gab es vier verschiedene Sieger. Hoffentlich sehen wir auch hier ein tolles Rennen. Wir wissen noch nicht, wer hier das konkurrenzfähigste Team ist. Es war super, drei Teams im Kampf um den Sieg zu sehen. Hoffentlich ist es hier genauso. Hoffentlich kämpfen sechs Leute um den Sieg. Wir lieben das, wir lieben die Herausforderung.

Werden wir diesen Dreikampf in der gesamten zweiten Saisonhälfte sehen?

Button: Ich weiss es nicht. Wenn man sich die letzten drei Rennen ansieht, dann haben wir uns in verschiedenen Bereichen verbessert. Die Rennen waren sehr eng, obwohl es unterschiedliche Sieger gab. Es gab tolle Kämpfe und es waren keine leichten Siege. Ich hoffe natürlich, dass wir das schnellste Auto haben und jedes Rennen gewinnen. Es macht aber auch Spass, wenn man mit den anderen Teams kämpfen muss. So muss es auch sein, wenn man in der Königsklasse dabei ist. Es gibt einen großen Wettbewerb. Nicht nur ein Team pusht, sondern alle geben soviel sie können. Wir sehen uns jeden Bereich an und machen alle einen tollen Job.

Mark, du hast gesagt, dass es im Qualifying enger geworden ist. Du hast nach dem Nürburgring nach einer Reaktion vom Team verlangt. Du hast auch der Fabrik einen Besuch abgestattet. Hast du neue Teile in der Pipeline gesehen? Was denkst du vor dem Beginn der zweiten Saisonhälfte?

Webber: Ja, ich war in der Fabrik, aber es gibt keine Kurzschlussreaktionen. Wir planen keine Meetings, oder andere Dinge, damit wir schneller entwickeln, als wir es ohnehin vorgehabt hätten. Wir wissen, dass wir nichts als garantiert ansehen dürfen. Wir haben das die vergangenen 18 Monate nicht getan. Wir wissen, dass andere Teams schnell den Anschluss schaffen können, aber hoffentlich können wir genauso schnell wieder davonziehen. Adrian (Newey) und sein Team arbeitet sehr hart. Rob Marshall (der Chefdesigner), alle, arbeiten sehr hart. Wie JB bereits gesagt hat, fahren wir alle nicht spazieren, sondern wir tun konzeptionell alles was wir können, damit das Auto bei den verbleibenden Rennen funktioniert. Man kann das Auto natürlich nicht in drei Tagen neu designen. Uns hat am Nürburgring etwas Tempo gefehlt, aber nicht viel. Wir haben um den Sieg gekämpft, aber wir müssen wieder schneller werden. Daran müssen wir arbeiten. Bei jedem Rennen lernt man etwas über sich. Wir lernen nichts in der Fabrik, sondern bei den Rennen. Das Wichtigste ist, dass wir positiv und konstruktiv reagieren, nachdem wir fair geschlagen wurden.

Die Hälfte der Saison ist erreicht. Was denkt ihr über die neuen Reifen und DRS?

Button: Die Reifen und KERS haben eine grosse Rolle gespielt. Wir dürfen KERS nicht vergessen. Das hat eine grosse Rolle bei den Überholmanövern gespielt. Wir haben es natürlich alle, aber es geht darum, wie man es auf der Strecke einsetzt. Das DRS hat für einige langweilige Manöver gesorgt, aber es hat trotzdem sehr geholfen. Ich denke, bei DRS wiegt das Positive das Negative auf. Beim letzten Rennen war es für mich sehr schwierig mit DRS zu überholen. Es bringt dich aber in eine bessere Situation für die folgende Runde. Ich finde die Änderungen gut. Wir gehen in diesem Jahr grössere Risiken ein. Es ist eine andere Situation als vorher. Es gibt viele tolle Überholmanöver und ich finde, die Formel 1 befindet sich in einer guten Position. Ich wiederhole mich, aber es ist wahr.

Das Rennen findet unmittelbar in der Woche nach dem Nürburgring statt. Ist das für euch Fahrer sehr anstrengend?

Webber: Eigentlich keine schlechte Frage. Für uns ist das nicht neu. Die routinierten Fahrer haben das schon oft erlebt. Man weiss, dass es auf dich zukommt, also bereitest du dich darauf vor. Die Teams bereiten sich logistisch natürlich auch darauf vor. Normalerweise stehen zwei Rennen in Europa direkt hintereinander auf dem Programm. Manchmal kommt das auch später im Jahr vor, wie Japan und Korea zum Beispiel. Hätte man zwei Singapur-Rennen hintereinander, dann wäre es etwas anstrengender. Wenn man zwei kühle Rennen hat, dann ist es nicht so schlimm. Die Autos sind körperlich auch viel leichter zu fahren, also sind die Kräfte auf uns nicht zu schlimm. Man wird natürlich krank, weil man ständig die gleichen Mechaniker und Ingenieure sieht. Man verbringt zehn Tage am Stück mit ihnen und hat nur zwei Tage frei. Aber wir lieben uns alle, also ist das okay. Ich bin mir sicher, dass wir uns alle nach den beiden Rennen auf eine Pause freuen.

Massa: Diese Rennen sind für das Team nicht so einfach. Manchmal ist es nicht so schwierig, aber manche Rennen sind komplizierter. Dann muss man noch Reisen. Hier ist es okay. Vom Team ist es sicherlich ein großer Aufwand. Dieses Doppelpack ist der beste, weil man anschliessend eine kleine Erholungspause hat.

Alguersuari: Ich finde den Kalender gut. Für uns Fahrer ist es kein grosses Problem. Der Rennsport ist körperlich nicht mehr so anstrengend wie er einmal war. Solange die Doppelpacks in Europa sind, ist es für niemanden ein Problem. Im Moment ist es in Ordnung.

28.7.2011