Keine Strafe für Webbers Taxifahrt

Mark Webbers und Fernando Alonsos Fahrgemeinschaft

blieb unbestraft

Mark Webber beschloss den Grossen Preis von Deutschland 2011 auf dem dritten Rang hinter Lewis Hamilton (McLaren) und Fernando Alonso (Ferrari) - und das war vermutlich auch das Glück des Zweitplatzierten: Alonso stellte sein Fahrzeug in der Ehrenrunde am Streckenrand ab und durfte bei Webber zusteigen. So erhielt der zweimalige Weltmeister eine "Taxifahrt" zurück zur Boxengasse.

Wie Webber in seiner Kolumne bei der 'BBC' berichtet, habe er sich und seinen Red Bull RB7 spontan als Mitfahr-Gelegenheit angeboten. "Ich spielte das Taxi für Fernando und brachte ihn zurück in die Boxengasse. Viele Leute sagten hinterher, diese Szene erinnerte sie daran, wie Ayrton Senna bei Nigel Mansell mitfuhr, als dieser gerade den Grossen Preis von Grossbritannien 1991 gewonnen hatte. Mir war das zu diesem Zeitpunkt gar nicht bewusst", gesteht der Australier und schildert die Situation aus seiner Sicht: "Ich hatte Fernando am Streckenrand gesehen und fuhr zur Seite. Ich deutete auf meinen Seitenkasten, um zu erfahren, ob er eine Mitfahr-Gelegenheit bräuchte. Ich bekam ein 'Daumen hoch' von ihm" - und Alonso machte sich sofort daran, in sein Taxi "einzusteigen".

"Mir konnte es nicht schnell genug gehen, dass er aus seinem Fahrzeug kletterte und bei mir zustieg, denn ich behielt die Temperaturen meines Autos im Auge", meint Webber. "All dies kommunizierten wir in Zeichensprache, verstanden uns aber ohne Probleme. Als er einen guten Halt hatte, fuhren wir los." Alonso hielt sich mit einer Hand an der Airbox fest und hatte ein Bein im Cockpit des RB7. So meisterte das australisch-spanische Duo die Rückfahrt zur Boxengasse. "Wie ich höre, waren David Coulthard und Martin Brundle beim 'BBC'-Kommentar nicht ganz sicher, ob wir dadurch einen Regelbruch begingen oder nicht. Alle werteten diese Geste jedoch so, wie sie gedacht war", gibt Webber abschliessend zu Protokoll. Weder für Alonso noch für Webber gab es eine Strafe.

27.7.2011