Force India: Mit breiter Brust nach Ungarn

Adrian Sutil:

In Deutschland lag einer der Force India im Rennen vor beiden Mercedes

Das Team um Vijay Mallya konnte in Deutschland mit Platz sechs von Adrian Sutil erstmals ein Ausrufezeichen setzen und Mercedes hinter sich lassen. Nun reist der Formel-1-Zirkus ohne Pause zum letzten Rennen vor der Sommerpause. Im Vorjahr ging Force India in Budapest leer aus, möchte das aber für 2011 korrigieren.

"Das Rennen in Budapest ist immer ein sehr schöner Event", erkennt Sutil, der nach den zwei kalten Rennen in Silverstone und am Nürburgring ein wärmeres Rennen erwartet: "Das Wetter ist normalerweise großartig. Dadurch, dass es das letzte Rennen vor der Sommerpause ist, herrscht eine entspannte Stimmung. Die Strecke ist sehr klein, eng und kurvig. Es gibt nicht viele Stellen zum überholen. Man befindet sich fast immer in einer Kurve, beinahe wie in Monaco und erhält keine Möglichkeit zum entspannen, die Gerade einmal ausgenommen. Wir fahren mit maximalem Abtrieb, weil es nach Monaco die langsamste Strecke im Kalender ist", analysiert der Deutsche.

Starke Gripentwicklung

Wie so oft nimmt die Haftung übers Wochenende zu. In Budapest ist dieser Effekt stärker als sonst, weil hier zum einen wenig gefahren wird und zum anderen sehr viel Staub auf den Asphalt geweht wird. Sutil schildert die Entwicklung des Grips: "Sobald wir anfangen, wird die Strecke sauberer, aber das Freitagstraining ist recht harte Arbeit. Mit dem Beginn des Qualifiyings hat sich der Kurs in der Regel verbessert und der Grip nimmt immer weiter zu. Wenn die Strecke Grip erhalten hat, macht es viel Spaß, dort zu fahren."

Teamkollege Paul di Resta hatte bei den letzten beiden Rennen viel Pech und hofft in Budapest auf seine ersten Punkte seit Malaysia. "Der Hungaroring ist eine sehr kurze Strecke, die den Fahrer physisch und mental sehr fordert. Ich nehme an, dass die Strecke hinsichtlich des Layouts und der Anzahl der Kurven wie ein Straßenkurs ist. Dadurch wird die Aerodynamik wichtig sein. Alle Kurven scheinen ineinander zu fließen und man muss einen guten Rhythmus finden", beschreibt der Schotte. "Ich hatte letztes Jahr im Freien Training meine ersten Erfahrungen auf der Strecke. Der Kurs ist durch ein paar Runden nicht gerade einfach zu erlernen, aber ich kenne das Layout und die Hauptanforderungen der Strecke", berichtet der Force-India-Pilot und weist auf die Überholproblematik hin: "Durch die geringe Breite gab es wenig Überholmanöver. Deshalb wird es ein weiterer Test für das DRS."

Mit Punkten in die Pause?

Bevor es in die Ferien geht, wünscht sich der Formel-1-Rookie ein gutes Ergebnis, am liebsten mit Punkten: "Es ist das letzte Rennen vor der Sommerpause, weshalb es schön wäre, mit einem starken Ergebnis abzureisen. Mit Saisonmitte fühle ich mich gut. Jedes Rennen macht es einfacher, vor allem im Umgang mit all den Abläufen in der Formel 1. Ich genieße mein erstes Jahr als Formel-1-Pilot und hoffe, dass es so weitergeht für den Rest der Saison.

Teamchef Mallya kommt mit breiter Brust nach Ungarn. Platz sechs hat dem Inder Mut gemacht: "Wir reisen mit Rückenwind von unserer stärksten Saisonleistung an und sind entschlossen, auf diesem Impuls aufzubauen. Wir haben unser Auto ständig weiterentwickelt und Adrians sechster Platz war die willkommene Belohnung für die ganze Arbeit. In Anbetracht unserer Wettbewerbsfähigkeit zum Saisonbeginn ist das eine Leistung, auf die das gesamte Team stolz sein kann. Wir wissen, dass wir weiterhin hart arbeiten müssen, weil nach wie vor in der zweiten Saisonhälfte eine große Aufgabe vor uns steht. Aber ich denke, dass wir eine solide Basis haben, auf der wir aufbauen können. Dieses Wochenende wollen wir um Punkte kämpfen", erklärt Mallya, der sehr gerne in Budapest ist: "Die Stadt ist voll mit Leben und hat eine wunderschöne Architektur. Die Fans begrüssen die Formel 1 immer sehr herzlich."

26.7.2011