Sutil dementiert Besuch bei Williams

Adrian Sutil hat gut lachen:

Er ist Favorit auf eines der Force-India-Cockpits

Als "keine Neuentwicklung", sondern "lediglich Gerüchte" bezeichnet Adrian Sutil Medienberichte, wonach er kürzlich die Williams-Fabrik in Grove besucht haben soll: "Ich war nicht dort und habe keinen Kontakt mit ihnen", stellt der Force-India-Pilot klar, der noch nicht mit Sicherheit weiss, für welches Team er 2012 fahren wird.

Allerdings deutet vieles darauf hin, dass er bei Force India bleiben darf. So plant Fruchtsafthersteller Capri-Sonne die Markteinführung in Indien, der Heimat von Teameigentümer Vijay Mallya. Ausserdem ist eine Verhandlungsrunde zwischen Testfahrer Nico Hülkenberg und dessen Management mit den Teammanagern Robert Fearnley und Otmar Szafnauer in Monza ergebnislos verlaufen. Während Hülkenberg weiterhin bis zur von Mallya angekündigten Bekanntgabe im Dezember hingehalten werden könnte, rechnet das Sutil-Umfeld offenbar damit, schon früher informiert zu werden. Ausserdem deutet auf einen Verbleib hin, dass sich Sutil nicht auf Risiken einlassen möchte: "Die vier Topteams sind sowieso zu. Vielleicht gibt es keinen Grund zu wechseln. Ich konzentriere mich auf das Fahren und schaue, wohin das führt."

Der Dezember-Termin für die Bekanntgabe sei "ziemlich spät - das macht es nicht einfach", denn: "Vielleicht habe ich dann gar keine andere Chance mehr. Wir müssen warten. Ich muss schnell sein und Punkte holen, dann reicht das hoffentlich aus, damit das Team sagt, ich verdiene mir ein weiteres Jahr. Wenn ich Leistung bringe, werde ich mein Cockpit bekommen", ist Sutil zuversichtlich und hofft insgeheim darauf, schon vor Dezember Bescheid zu wissen. Im Moment fällt es ihm schwer, die Möglichkeiten für 2012 einzuschätzen, aber der 28-Jährige deutet an, dass er sich eine sechste Saison bei Force India durchaus vorstellen kann: "Das Team ist sehr gut, es bringt eine gute Leistung. Ich kenne es schon seit langer Zeit, daher müsste ich mir einen Wechsel bestimmt zweimal überlegen", meint Sutil, der neben Teamkollege Paul di Resta auf Favorit auf eines der beiden Force-India-Cockpits gilt.

In Singapur konzentriert er sich aber zunächst auf den Kampf in der Konstrukteurs-WM gegen das Sauber-Team: "Es ist eng, wir müssen pushen", so Sutil. "Ich weiss nicht, ob Sauber hier Updates hat und versucht, die Performance zu verbessern, aber ich denke, wir haben ein besseres Auto, vor allem im Qualifying. In den Rennen sind sie aber immer noch ziemlich stark, daher gleicht sich das ein bisschen aus. Wir können uns jedenfalls nicht zurücklehnen."

Sutil: Keine Angst vor Singapur

Den Ruf als reines Highspeed-Wunder hat Force India inzwischen abgeschüttelt, weshalb Adrian Sutil relativ guter Dinge zum Grand Prix von Singapur kommt, der am kommenden Wochenende auf einem kurvenreichen Stadtkurs ausgetragen wird: "Unser Auto sollte überall gut genug sein, um ein paar Punkte zu sammeln. Das wird wohl auch hier so sein", glaubt der WM-Zwölfte, der in fünf von 13 Rennen gepunktet hat und bei insgesamt 24 Zählern steht. Bisher funktionierte die Kombination aus Sutil und Force India in Singapur nicht: Ausfall nach Startplatz 19 2008, Ausfall nach Startplatz 15 2009, Neunter nach Startplatz 15 2010. "In den vergangenen Jahren waren es schwierige Rennen", räumt er ein. "Im Vorjahr war ich Achter und dann habe ich wegen einer Strafe noch einen Platz verloren. Das war immerhin noch in den Punkten, also gar nicht so schlecht. Ich glaube aber, dieses Jahr können wir besser sein." Generell empfindet er Singapur als "schönes Rennen - ganz anders natürlich, weil wir in der Nacht fahren und der ganze Zeitplan verschoben ist, wir lange schlafen und sehr spät ins Bett gehen, aber ich mag das. Die Strecke ist eine Herausforderung, sehr schwierig, mit vielen Kurven. Sie ist langsam, hat viele Bodenwellen. Das im Qualifying auf die Reihe zu bekommen, ist nicht einfach. Auch im Rennen passieren normalerweise viele Zwischenfälle."

23.9.2011