Lotus: Ohne Fernandes nach Südkorea

Lotus möchte beim Rennen in Korea

die Lücke zum Mittelfeld weiter verkleinern

Dieses Jahr gastiert die Formel 1 zum zweiten Mal in Südkorea. Vor einem Jahr wurde bei starkem Regen der 17. WM-Lauf ausgetragen. Damals war der Kampf um den Titel aber noch nicht vorzeitig entschieden. In etwa gleich geblieben sind die Verhältnisse im hinteren Feld. Lotus qualifizierte sich 2010 auf den Positionen 19 und 21 und fuhr am Ende einen 13. Platz ein.

In diese Regionen möchte Heikki Kovalainen auch 2011 kommen. Es gilt, den zehnten Platz bei den Konstrukteuren zu sichern und bestes der drei "neueren" Teams zu werden. "Im Vorjahr waren wir das erste Mal in Südkorea. Der Sonntag war recht interessant für uns", erinnert sich der Finne. "Es war wichtig, in einem neuen Land zu fahren und unseren Sport an neue Veranstaltungsorte zu bringen. Ich bin mir sicher, dass die gesamte Veranstaltung in diesem Jahr auf einem anderen Level stattfinden wird. Ich freue mich, wieder dorthin zu kommen und zu beobachten, wie sich die Strecke entwickelt hat. Nun haben wir ein Auto, mit dem wir im Rennen angreifen können", erklärt er optimistisch. "Der Kurs ist interessant. Er verfügt über eine lange Gerade mit einer engen Kurve am Ende. Das ist eine gute Überholmöglichkeit. Pirelli bringt die weichen und die superweichen Reifen mit. Durch den hohen Verschleiß, den wir zu erwarten haben, wird die Strategie noch wichtiger."

Stressiger Zeitplan

Teamkollege Jarno Trulli
schied im Vorjahr aus und kommt mit einem 19. Platz aus Suzuka. "Japan und Südkorea direkt hintereinander zu haben, ist für das gesamte Team sehr anstrengend", schildert er und fügt an: "Wir Fahrer haben den Umgang mit solch einem Zeitplan trainiert. Deshalb ist es physisch nicht zu schwierig. Korea ist eine der wenigen Strecken, die gegen den Uhrzeigersinn befahren wird. Das hat keinen grossen Effekt auf das Setup. Aber es kann einen Effekt im Cockpit haben, weil Muskeln gefordert werden, die bei anderen Rennen weniger Beanspruchung erfahren. Aber wie ich bereits sagte, kommen wir damit zurecht und gewöhnen uns schnell daran", so der Italiener. "Es ist ein Stop-&-Go-Kurs, weshalb man keine Chance hat, in einen richtigen Rhythmus zu kommen. Es ist anders, als bei einem Kurs wie Suzuka. Dennoch hatte ich vor einem Jahr Spass, auch wenn mein Rennen ziemlich schnell zu Ende war. Für dieses Jahr möchte ich sicherstellen, dass wir ins Ziel kommen und bin zum Ende der Saison weiter hart arbeiten", erläutert Trulli.

Zahlreiche Simulationen

Wenn sich Mike Gascoyne an 2010 erinnert, denkt er in erster Linie an den vielen Regen vom Sonntag. "Wir besuchen Südkorea zum zweiten Mal. Doch wenn es Sonntag trocken bleibt, wird es ein bisschen wie ein Sprung ins Ungewisse, weil es vor einem Jahr unter sehr nassen Bedingungen gefahren sind. Die Reifenwahl und die Strategien, die wir entwickeln müssen, um mit dem Abbau der Reifen - besonders mit den superweichen - umzugehen, wird bestimmen, wie wir uns im Qualifiying und im Rennen schlagen werden. Wir haben im Werk aber schon viel Arbeit geleistet und Simulationen gemacht, weshalb wir eine gute Vorahnung für Sonntag haben", bemerkt der Technische Direktor von Lotus. "Der Kurs zählt zu den typischen modernen Strecken. Es gibt einen Mix aus langsamen und mittelschnellen Kurven. Nach der zweiten Kurve folgt eine lange Gerade. Danach kommt eine sehr scharfe Rechtskurve, die eine gute Chance zum überholen darstellt", analysiert Gascoyne. "Wir müssen die Autos so abstimmen, dass die optimale Balance aus den Bedürfnissen jedes Sektors gewährleistet ist." "Durch die lange Gerade ist die Höchstgeschwindigkeit wichtig. Auch wenn sich die Strecke übers Wochenende verbessert, hat sie immer noch recht wenig Grip", erkennt er und merkt an: "Deshalb müssen die Autos mehr in Richtung Untersteuern eingestellt werden, damit man den Fahrern den Umgang mit dem mangelnden Grip erleichtert."

Fernandes will Platz zehn

Teamchef Tony Fernandes
ist bekennender Fan von Rennen in Asien und blickt der Veranstaltung deshalb freudig entgegen: "Das gesamte Team freut sich auf Südkorea. Auch wenn ich dieses Jahr nicht beim Rennen dabei sein kann, werde ich jede Sitzung von Europa aus ansehen. Ich bin mir sicher, dass das Team kämpfen wird, um den sehr wichtigen zehnten Platz in der diesjährigen Meisterschaft sicherzustellen. Abgesehen vom Wetter wurden wir im Vorjahr sehr herzlich begrüsst. Ich bin mir sicher, dass die Formel 1 auch weiterhin neuen Boden erschliessen wird, besonders in Teilen wie Asien. Hier gibt es sehr viel Leidenschaft für unseren Sport und Talent ans Licht zu bringen", so Fernandes.

11.10.2011