Williams: Zuversichtlich mit Updates nach Montreal

Williams

wähnt nach den ersten WM-Punkten Licht am Ende des Tunnels

Beim siebten von 20 Saisonrennen in Montreal erwartet die Formel-1-Teams mit dem Circuit Gilles Villeneuve im Vergleich zu den bisherigen Strecken eine völlig neue Herausforderung. Der 4,361 Kilometer lange Kurs, der auf einer Insel inmitten des Sankt-Lorenz-Stroms gelegen ist, wartet mit einer Kombination aus langen Geraden, Schikanen und Haarnadelkurven auf. Topspeed, Stabilität auf der Bremse und Traktion sind daher die Schlüssel für eine gute Rundenzeit.

"Montreal bietet ein grossartiges Layout zum Überholen und liefert jedesmal spannende Rennen", blickt Technikchef Sam Michael vorfreudig auf das Rennen am kommenden Wochenende voraus. Angesichts der Pirelli-Reifen und der Tatsache, dass es in Kanada erstmals zwei DRS-Zonen geben wird, dürfte die diesjährige Ausgabe des Grand Prix keine Ausnahme darstellen. In puncto Updates für den FW33 bringt Williams nach Aussage Michaels "einen neuen Frontflügel, neue Bremsbelüftungen, neue Windabweiser an den Seiten des Fahrzeugs sowie einen überarbeiteten Diffusor" mit an die Strecke. Komplettiert wird das Aero-Update durch einen neuen, speziell für Montreal entwickelten Heckflügel. All diese Teile werden im Freien Training am Freitag erstmals an den Wagen von Rubens Barrichello und Pastor Maldonado verbaut sein.

Hoher Topspeed und gute Traktion das A und O

Was die Beanspruchung für die Motoren betrifft, gehört der Kurs in Montreal zu den herausforderndsten im gesamten Grand-Prix-Kalender. Obwohl der Vollgasanteil mit 60 Prozent niedriger ist als auf den klassischen Highspeed-Strecken in Monza oder Spa-Francorchamps, so ist eine hohe Endgeschwindigkeit auf den langen Geraden dennoch von entscheidender Bedeutung.

Barrichello freut sich neben der nach dem kanadischen Rennsport-Idol Gilles Villeneuve benannten Strecke zudem auf die alljährlich gute Stimmung auf den Rängen. "Die Atmosphäre in Montreal ist jedesmal etwas ganz Besonderes, sehr entspannt", sagt der Brasilianer. Mit Blick auf den arbeitsreichen Teil des Wochenendes sieht der Routinier vor allem die erste Haarnadel nach Start/Ziel als eine der Schlüsselstellen an. "Die Geschwindigkeit ist dort sehr niedrig und beim Beschleunigen werden die Reifen stark beansprucht", weiss Barrichello. "Zudem gibt es im Verlauf der Runde einige harte Bremszonen, die du mit hoher Geschwindigkeit anfährst. Kurve eins mit der anschließenden Haarnadel gehört da ebenfalls dazu." Nachdem er in Monte Carlo seine ersten WM-Punkte des Jahres einfahren konnte, will der Brasilianer diesen Trend in Montreal bestätigen.

Montreal-Premiere für Maldonado

Für Teamkollege Maldonado, der zuletzt im Jahr 1998 anlässlich eines Kart-Rennens nach Kanada reiste, wird es die Premiere auf dem Circuit Gilles Villeneuve werden. "Das macht es für mich speziell zu Beginn des Wochenendes etwas schwieriger, da ich die Strecke nicht kenne", blickt der Rookie voraus. "Ich werde mich Schritt für Schritt ans Limit herantasten, um für das Qualifying am Samstag gerüstet zu sein", so der Plan des Venezolaners, der trotz seines Erfahrungsrückstands in Montreal ebenfalls um WM-Punkte kämpfen möchte, wie er betont.

Aus Sicht des Reifenherstellers Pirelli kommen in Montreal genau wie beim vorangegangenen Rennen in Monte Carlo wiederum die superweiche und die weiche Mischung zum Einsatz. Mit dieser Kombination hat das Williams-Team im Fürstentum gute Erfahrungen gemacht, als nach Fallen der Karierten Flagge die ersten WM-Punkte des Jahres dank Barrichello zu Buche standen.

Teamchef Frank Williams jedenfalls hat an die Metropole in der kanadischen Provinz Quebec gute Erinnerungen. "Es ist ein toller Ort, um Party zu machen", erinnert sich der seit dem Frühjahr 1986 an den Rollstuhl gefesselte Boss an den ersten Titelgewinn des Teams durch Alan Jones in Montreal 1980.

7.6.2011