Horner bestätigt: Webber will weitermachen

Mark Webber

möchte seinen Vertrag angeblich bis Ende 2012 verlängern

Mit 34 Jahren zählt Mark Webber nicht mehr zu den Jüngsten im Formel-1-Feld, dennoch kann er sich vorstellen, seine Karriere um ein weiteres Jahr zu verlängern. Offenbar hat er Teamchef Christian Horner zwischen den Grands Prix in Monte Carlo und Montreal mitgeteilt, dass er seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr verlängern möchte.

"Mark hat klargemacht, dass er nächstes Jahr fahren will", bestätigt Horner und geht offenbar davon aus, dass man sich rasch einigen wird: "Verhandlungen mit Mark sind meistens sehr geradlinig." Allerdings werde man erst zu einem späteren Zeitpunkt in diese Gespräche eintreten: "Wir haben erst sechs von 19 Grands Prix absolviert. Ich denke, wir werden uns im Spätsommer zusammensetzen und über nächstes Jahr sprechen."

Mehr Punkte als 2010, aber andere Situation

Red Bull hatte Webbers Vertrag vor fast genau einem Jahr bis Ende 2011 verlängert. Damals wollte man nach den Unstimmigkeiten im Zuge der teaminternen Kollision in Istanbul offenbar ein Zeichen der Versöhnung setzen. Allerdings war die Situation 2010 völlig anders, denn der Australier lag damals nach sieben Rennen in der Fahrer-WM 15 Punkte vor Sebastian Vettel, während er im Moment stattliche 64 Zähler Rückstand hat.

"Was die Zukunft angeht, machen wir immer einen Schritt nach dem anderen. Zur richtigen Zeit werden wir uns hinsetzen und über die Zukunft reden", möchte sich Horner im Moment noch nicht auf einen konkreten Zeitpunkt für die Vertragsverlängerung festlegen. Allerdings deutet derzeit einiges darauf hin, dass Red Bull noch ein Jahr mit Webber weitermachen, Daniel Ricciardo parallel dazu bei Toro Rosso aufbauen und den jungen Australier dann 2013 ins A-Team holen wird.

Webbers Leistungen werden jedenfalls nicht kritisiert: "Nach Punkten hatte er den besten Saisonbeginn seiner Karriere", rechnet Horner vor - und liegt damit tatsächlich richtig: Webber hatte im Vorjahr nach sechs Rennen nur 78 statt derzeit 79 Zähler auf dem Konto, allerdings führte er damals die Weltmeisterschaft knapp an. Momentan liegt er meilenweit hinter Vettel und knapp hinter Lewis Hamilton an dritter Stelle.

Horner nimmt Webber in Schutz

"Er hat mit den Pirellis einfach mehr zu kämpfen als Seb", erklärt Horner. "Er arbeitet hart daran, das in den Griff zu bekommen, aber er ist immer noch ein harter Gegner, der sehr, sehr hart pusht, wie wir vor ein paar Wochen in Barcelona gesehen haben, als er seine erste Pole-Position erreicht hat." Was noch fehlt, ist der erste Sieg, aber der Teamchef unterstreicht, dass letztendlich "mehrere Faktoren" für die Entscheidung ausschlaggebend sein werden.

"Unterm Strich liegt es am Team und an Mark, zu entscheiden, ob sie mit ihrer Beziehung auch in Zukunft weitermachen wollen", gibt Horner zu Protokoll. "Wir wollten einfach sehen, ob er noch die gleiche Motivation und das gleiche Verlangen hat, was eindeutig der Fall zu sein scheint. Er hatte halt nur diese Probleme mit den Reifen, an denen er sehr hart arbeitet, aber wir sind mit ihm im Team sehr glücklich."

10.6.2011