Boullier: Zurück in die Top 10?

Eric Boullier hofft, dass sich das Wochenende

von Singapur nicht wiederholt

Renault erlebte in Singapur den Tiefpunkt der Saison. Weder Bruno Senna noch Witali Petrow konnten ernsthaft mit den gewohnten Gegnern kämpfen. Eric Boullier hakt die Enttäuschung ab und erklärt, warum ihm das so einfach fällt. Ausserdem geht er im Interview auf das anstehende Rennen in Suzuka ein und berichtet von den jüngsten Veränderungen im Team.

Frage: Singapur war eine schmerzhafte Erfahrung, oder?

Eric Boullier: Ja, aber um ehrlich zu sein, haben wir diese Erfahrung hinter uns gelassen. Wir haben vollkommen verstanden, warum wir so schlecht waren. Die Erklärung ist einfach: In langsamen Kurven im Bereich zwischen 60 und 100 Kilometern pro Stunde funktioniert der R31 einfach nicht. Das steht so in seiner DNA. Wir hätten drei Wochen am Setup arbeiten können und wären trotzdem nicht eine Sekunde schneller pro Runde. Das wissen wir und unser mittelfristiges Ziel besteht darin, dass wir diese Probleme beim R32 lösen, was nicht schwierig sein sollte.

Was sind die Ziele für die nahe Zukunft?

Es sollte auf schnelleren Strecken besser für uns laufen. Suzuka ist eine davon. Wir erwarten, dass wir an das Niveau von Belgien und Italien anknüpfen können. Unser Ziel ist es, beide Autos ins Q3 zu bringen. Von da an sollte das Wochenende unkompliziert werden.

Bist du mit den bisherigen Leistungen von Senna und Petrow zufrieden?

Ja. Keiner von beiden hatte in Singapur ein problemloses Rennen. Aber das war nicht unser Hauptproblem. Das Auto war die grössere Sorge. Bruno lernt schnell. Er fragt immer seine Ingenieure um voranzukommen. Er möchte sein Wissen vergrössern und besser werden. Er mag den technischen Teil des Jobs sehr gern. Das ist der richtige Ansatz. Er ist eine sehr freundliche Person und jeder im Team mag ihn. Witali hat seit Saisonbeginn 34 Punkte eingefahren. Wir konnten alle beobachten, wie er sich seit dem Vorjahr verbessern konnte und noch besser wird. Als Fahrer kann man hier und da immer ein bisschen lernen. Er kommt mit Bruno sehr gut zurecht. Beide waren nach Singapur im Werk und haben ihre Ingenieure getroffen. Die Art und Weise, wie sie zusammenarbeiten, um das gesamte Team voranzubringen, ist sehr gut.

Es gab einige Änderungen im Team und der Position von Steve Nielson. Wie sieht die aktuelle Struktur aus?

Es ist ganz einfach: Ein Teil von Steves Verantwortungsbereich wird von Alan Permane übernommen, der nun Operativer Direktor an der Strecke ist. Zusätzlich ist John Wickham Teil unseres Teams und wir werden weitere Änderungen in Kürze bekannt geben. Ich rechne mit einem reibungslosen Übergang.

Suzuka ist bei den Fahrern eine der Lieblingsstrecken. Ist es dadurch etwas Besonderes?

Suzuka ist einer der grossen Namen in der Formel 1 und mit Monaco, Silverstone, Spa und Monza zu vergleichen. Man konnte viele beeindruckende Rennen sehen. Ich erinnere mich immer noch daran, wie ich als Teenager zeitig aufgestanden bin, um den Kampf zwischen Prost und Senna Ende der 1980er im Fernseher zu verfolgen. Die Fans in Suzuka sind zudem unglaublich. Bruno ist hier sehr populär, weshalb er sicher viele Autogramme unterzeichnen darf.

1.10.2011