Monza: Pirelli bringt die mittleren Reifenmischung

Pirelli setzt auf die Reifen mit der gelben

und der weissen Markierung in Monza

Nach den nasskalten Rennen im Hochsommer stehen die Zeichen gut, dass es in Italien erwartungsgemäss heiss werden könnte. Für den Rennsonntag sind bis zu 28 Grad Celsius angesagt, was die Reifen zusätzlich belasten könnte. Einerseits lassen sich die Reifen bei höheren Temperaturen besser aufwärmen, andererseits steigt der Verschleiss.

Pirelli entschloss sich daher, die beiden mittleren Reifenmischungen mit nach Monza zu nehmen. Sie liefern den Grip, der für die oft staubige Strecke nötig ist und halten dennoch länger als die superwiche Reifenmischung, die teilweise schon nach einigen Runden abbauen kann. Ein weiteres Thema, was Pirelli seit Spa beschäftigt, ist die Vorgabe für den Radsturz. Der Sturz gibt den Winkel zwischen der Radmittelebene und einer Senkrechten auf die Fahrbahn an. Bei negativem Sturz kommen die Reifen schneller auf Temperatur, jedoch steigt auch der Abrieb. Die Reifenhersteller in der Formel 1 geben seit Jahren eine Sicherheitsempfehlung für den maximal zu verwendenden Radsturz an.

Konservativere Radsturz-Empfehlungen von Pirelli

In Spa setzte sich Red Bull über diese Sicherheitsempfehlung hinweg und bekam trotz schneller Rundenzeiten, Probleme mit dem Verschleiß im Rennen. Dieses Vorgehen veranlasste Pirelli zu deutlicher Kritik an Red Bull, da Reifenschäden ein schlechtes Licht auf Pirelli werfen würden. Aus diesem Grund wird in Zukunft die Radsturz-Empfehlung deutlich konservativer ausfallen, damit dieses Ereignis nicht wieder stattfindet.

Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery freut sich auf Monza und hofft auf ein spannendes Rennen: "Monza ist ein sehr wichtiges Rennen für uns, sowohl von der technischen als auch von der unternehmerischen Seite. Wir wollen für das Heimspiel einen konkurrenzfähigen Reifen liefern, da die Saison sich in er entscheidenen Phase befindet. Auf einem schnellen Kurs wie Monza ist die Reifenstrategie wichtig, da es schwer ist, verlorene Zeit an den Boxen wieder gutzumachen. Wir erwarten einen Unterschied von einer Sekunde zwischen den Reifenmischungen, aber wir können uns erst nach den ersten Trainingssitzungen sicher sein", sagt der Brite. "Die Vielseitigkeit des Reifens wird ein Schlüsselelement sein, da der Gummi unter den verschiedensten Bedingungen arbeiten muss. Es wird wie immer eine Herausforderung, aber wir schauen sehr zuversichtlich nach vorne, um das Beste aus italienischer Technik und Wissen zeigen zu können."

6.9.2011