McLaren erwartet DRS-Festival in Monza

Kann sich das McLaren-Team in Italien

gegen Red Bull und Ferrari durchsetzen?

Das McLaren-Duo reist voller Vorfreude nach Italien. Das zentrale Thema wird der Einsatz des DRS sein. Durch die freie Verwendung im Training wird der Topspeed deutlich höher liegen als im Rennen, was die Getriebeabstimmung zum Kompromiss werden lässt. Genauso schwierig ist es auch dieses Jahr, die optimale Balance aus Abtrieb und Höchstgeschwindigkeit zu finden.

"Vergangenes Jahr konnte ich in Spa-Francorchamps gewinnen und schied in Monza aus", erinnert sich Lewis Hamilton. "Ich glaube, dieses Jahr sieht es so aus, als ob ich das umdrehen werde. Den Ausfall von Belgien habe ich verarbeitet und nun freue ich mich, nach Italien zurückzukommen. Dort habe ich sehr viel Zeit verbracht, als ich Kartrennen gefahren bin. Italien ist ein Land, das ich sehr mag."

Zentrales Thema: DRS

"Wir gehen recht optimistisch ins Wochenende. Ich habe noch nie in Monza gewinnen können und würde dieses Jahr gerne ein gutes Resultat holen. Ich werde dem Qualifiying besonders entgegenblicken, weil ich denke, dass DRS bei der Rundenzeit einen großen Unterschied ausmachen wird. Im Qualifiying möchte ich unbedingt das Maximum aus dem Auto herausholen, um dann einem starken Rennen entgegenzublicken", berichtet Hamilton. "Durch die unlimitierte Verwendung in der Qualifikation und die vier langen Geraden wird es sehr heftig. Wir werden an vier Schlüsselstellen der Strecke 20 Kilometer pro Stunde schneller sein", erkennt der Brite. "Deshalb werden die Zeiten im Qualifiying viel schneller sein als im Rennen. Das sollte recht interessant werden. Im Rennen benötigt man aber auch den Abtrieb, da man aus der zweiten Lesmo und der Prabolica heraus in der Lage sein will, auf der folgenden Geraden um eine Position zu kämpfen. Ich denke, dass die Vorzeichen gut stehen, dass es wieder ein sehr enges Rennen wird. Ich freue mich sehr darauf", so Hamilton. Im Vorjahr reiste McLaren mit zwei unterschiedlichen Konzepten an. Während Hamilton auf eine spezielle Spezifikation setzte, verwendete Teamkollege Jenson Button das F-Schacht-Auto.

Button ist gespannt

"Es wird wieder der typische Kompromiss zwischen Luftwiderstand und Abtrieb gesucht werden, um das ultimative Paket fürs Rennen zu finden", analysiert Button. "Vergangenes Jahr sind Lewis und ich zwei unterschiedliche Wege gegangen. Er hat sich für die Konfiguration mit wenig Abtrieb entschieden und ich habe mehr Grip gewählt, was auf Kosten der Höchstgeschwindigkeit ging. Das bedeutete, dass ich trotz der guten Rundenzeit nicht die Chance hatte, eine Attacke um die Führung zu starten, weil ich auf den Geraden nicht nah genug herankommen konnte, um in der Bremszone einen Versuch zu starten. Aber dieses Jahr wird es sicher etwas vermischter. Zum dritten Mal in diesem Jahr werden wir zwei DRS-Zonen haben, die zwei potenzielle Überholmöglichkeiten darstellen. Die erste Zone wird sicher interessant werden, weil es immer schon sehr schwierig war, auf der Bremse vor Ascari um eine Position zu kämpfen. Die Strecke ist da recht schmal und der Kurveneingang ist schnell. Deshalb bin ich wirklich gespannt zu sehen, wie DRS in dieser Kurve funktionieren wird. Wir werden sicher einige spektakuläre Manöver sehen!", prognostiziert der McLaren-Pilot. "Ich denke, dass die zweite DRS-Zone die gebräuchlichere Stelle sein wird, weil man dadurch an den Vordermann herankommt, in der Parabolica so nah wie möglich dranbleiben muss und dann auf der Start/Ziel-Geraden im Formationsflug zur ersten Kurve fährt und dort dann hoffentlich vorbeigeht. DRS wird das Rennen auf eine interessante Weise beeinflussen", so Button.

Whitmarsh schwärmt von Monza

Abgesehen vom Effekt auf die kommenden Rennen ist DRS auch für kommendes Jahr wichtig. Button erkennt: "DRS wird fürs kommende Auto ein wesentlicher Punkt sein." Teamchef Martin Whitmarsh teilt die Prognosen seiner Fahrer und erwartet ein anspruchsvolles Wochenende: "Das gesamte Team wird gespannt nach Italien kommen, um zu sehen, ob DRS die Spannung und Unvorhersehbarkeit kreieren wird, die wir von den Grand Prix' kennen, von denen wir gesehen und gelesen haben, als wir jünger waren. Zudem ist Monza, mehr als jede andere Strecke, immer ein sehr atmosphärischer und geschichtsträchtiger Anlass. Man kann die Vergangenheit des Sports hier richtig fühlen. Monza bietet die perfekte Stätte, um die Europasaison zu verabschieden und zu den finalen Überseerennen zu fliegen. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass die Formel 1 an solchen 'Klassikern', zu denen auch Spa, Silverstone und Monaco gehören, festhält und sich gleichzeitig um neue Schauplätze für die Zukunft kümmert", schildert Whtimarsh. "Ungeachtet von den vielen Jahren wird es in Monza nie einfach. Die Getriebeabstimmung wird durch die Bedürfnisse des DRS im Qualifiying und Rennen recht knifflig. Durch das DRS-Verbot in Eau Rouge war das Tempo auf dem Berg in Spa zwischen dem Qualifiying und Rennen recht gleich. Für Monza gibt es keine Limitierungen. Deshalb wird es deutlich schwieriger. Es wird viel zu überlegen und zu experimentieren sein, um es richtig zu machen", so der McLaren-Teamchef.

3.9.2011