Buemis Vater über Webbers Vertragsgründe

Antoine und Sebastien Buemi

hätten sich eine Zukunft im A-Team gewünscht

Red Bulls Juniorpiloten hatten ein Auge auf das zweite Red-Bull-Cockpit geworfen, doch am Samstag, dem Geburtstag Mark Webbers, wurde der "Aussie" für ein weiteres Jahr als Teamkollege von Sebastian Vettel bestätigt. Vor allem bei Sebastien Buemi war die Enttäuschung groß - der Schweizer hatte auf eine Beförderung vom B-Team Toro Rosso zum A-Team gehofft, zumal es nicht ausgeschlossen ist, dass entweder HRT-Pilot und Red-Bull-Talent Daniel Ricciardo oder Renault-World-Series-Ass Jean Eric Vergne 2012 zu Toro Rosso aufrückt.

Dennoch glaubt Antoine Buemi - Vater des Formel-1-Piloten -, die Gründe zu kennen, warum der 35-jährige Webber einem Youngster vorgezogen wurde. "Wir waren nicht überrascht", meint er gegenüber der Schweizer Zeitung 'Le Nouvelliste'. "Webber und Red Bull sind zusammengewachsen und das Team ist ziemlich dankbar dafür. Der Australier ist der ideale Teamkollege für den Weltmeister. Er ist schnell genug, um dem Team zu beiden Titeln zu verhelfen, während er dem führenden Fahrer nicht weh tut."

Noch im Vorjahr hatte Webber gegen Vettel aufbegehrt, doch dieses Jahr sieht er gegen den WM-Leader blass aus - dementsprechend handzahm gibt er sich dieses Jahr. "Würden sie einen ambitionierten jungen Mann nehmen", spielt Buemis Vater auf seinen Sohn an, "dann könnte es zwischen den beiden Fahrern Krach geben."

Buemis Zukunft ist damit in Gefahr. Red-Bull-Motorsport-Berater und Juniorteam-Chef Helmut Marko ist mit der Entwicklung Jaime Alguersuaris bei den vergangenen Rennen zufriedener als mit der Buemis. "Derzeit sagt niemand, dass einer der beiden gehen muss", gibt sich Antoine Buemi dennoch zufrieden. "In Wahrheit könnten beide bleiben. Die Presse verstärkt diese Gerüchte gerne." Sollte die Tür bei Toro Rosso für Buemi aber tatsächlich zugehen, dann würde es für seine Formel-1-Zukunft düster aussehen. Das weiss auch sein Vater: "Es gibt nur wenige Teams, die sich auf Fahrer konzentrieren, die nicht direkt oder indirekt mit Geld verbunden sind. Das ist für uns ein Handicap. Dennoch ist der Druck nun geringer als zu Beginn der Saison. Sebastien hat sich daran gewöhnt. Er kennt die Spielregeln."

31.8.2011