Indische TV-Stationen drohen mit Formel-1-Boykott

Nicht jeder TV-Sender

darf bei einem Formel-1-Rennen filmen

Indien und die Formel 1 - das ist eher ein schrittweises aneinander Gewöhnen als wahre Harmonie. Die komplizierte Bürokratie stiess vielen Fahrerlager-Mitgliedern im Vorfeld sauer auf - Visa waren schwierig zu bekommen oder überteuert, zudem wollten die Behörden die Teams und Fahrer mit einer zusätzlichen Steuer zur Kasse bitten.

Doch auch umgekehrt läuft nicht alles reibungslos: Derzeit bahnt sich ein Streit zwischen indischen Fernsehstationen und Formula One Management an. Die TV-Anstalten reagierten auf die enormen Restriktionen bei der Berichterstattung verschnupft. In Indien besitzt der Sender 'Star Sports', der die Formel 1 in Asien übertragt, die Rechte an der Formel 1. Alle anderen lokalen Sender müssen für eine Schmalspur-Berichterstattung in den Nachrichtensendungen viel Geld ausgeben - ihnen ist es allerdings untersagt, im Fahrerlager selbst zu filmen und eigenes Material zu produzieren. Jetzt drohen sie mit einem Boykott des Rennens und wollen es in ihrer Berichterstattung komplett ignorieren.

Askari Zaidi, Vize-Kommunikationschef von Streckenbetreiber Jaypee, gibt sich dennoch zuversichtlich, dass der Streit mit den indischen TV-Stationen beigelegt werden kann. "Als sie das Akkreditierungsformular unterschrieben, stimmten sie den Bedingungen zu, also rechne ich damit, dass sie über die Veranstaltung berichten werden", sagt er gegenüber 'Hindustan Times'. Er erklärte, dass auch Jaypee selbst bei der Produktion eines Werbefilms über den Bau der Strecke von den Restriktionen betroffen war: "Wir hatten dafür angesucht, ein paar Kameras hereinzubringen, aber das wurde abgelehnt. Selbst, als wir sie baten, sich die Sache noch einmal anzuschauen, lehnten sie ab und sagten, dass wir nur einen einminütigen Ausschnitt des Rennens kaufen können."

26.10.2011