Ecclestone kritisiert Indy-Cars

Bernie Ecclestone ist beruhigt,

dass der neue Kurs in Indien die Sicherheit erfüllt

Vor einer Woche verunglückte Dan Wheldon in Las Vegas schwer und verlor bei einem Massencrash sein Leben. Sofort kamen die Erinnerungen an das tragische Formel-1-Wochenende in Imola vor 17 Jahren hoch. Seitdem blieb die Formel 1 von weiteren ähnlich schweren Vorfällen verschont, nicht zuletzt, dank der zahlreichen Sicherheitsverbesserungen. "In der Formel 1 machen wir alles, um die Sicherheit der Fahrer und Zuschauer sicherzustellen. Ich bin sehr froh darüber, dass der neue Kurs in Indien unseren Sicherheitsanforderungen entspricht", schildert Bernie Ecclestone der 'Daily Mail' und kritisiert gleichzeitig die amerikanische Indy-Car-Serie: "Wir hätten so ein Rennen wie in Las Vegas vergangene Woche nie stattfinden lassen. Mit 34 Autos auf einem eineinhalb Meilen langen Oval haben sie eine Katastrophe provoziert. Dadurch wurde das Rennen zu einem Wrestling mit vollem Einsatz und einem hohen Risiko", bemerkt der Formel-1-Chef. "Unsere Gedanken sind bei Dans Familie. Dieser Vorfall war für den gesamten Motorsport nicht gut."

Ecclestone würde Rückkehr von Mosley begrüssen

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone würde ein Comeback des früheren FIA-Präsidenten Max Mosley an der Spitze des Automobil-Weltverbandes begrüßen. In einem Interview mit der 'Welt am Sonntag' bezeichnete der 80 Jahre alte Brite es als einen Fehler, seinen Freund in dessen von der inzwischen eingestellten Boulevard-Zeitung 'News of the World' publizierten Affäre nicht genügend unterstützt zu haben. "Eines der schlimmsten Dinge, die ich in meinem Leben gemacht habe, war - und für die schäme ich mich -, Max Mosley nicht zu verteidigen, als er vor einiger Zeit seine grossen Probleme hatte. Dafür gibt es keine Entschuldigung", erklärt Ecclestone. "Aber der Fehler ist mir passiert, weil so viele Menschen, Vorstände und Entscheidungsträger von grossen Unternehmen oder Geldgebern auf mich eingeredet haben, dass Max unter allen Umständen seinen Stuhl räumen muss."
Ecclestone bekräftigte, dass damals seine persönliche Meinung gewesen sei, "dass dies seine rein persönliche Angelegenheit gewesen ist. Es hatte nichts mit der Formel 1 zu tun. Aber ich wurde sehr heftig und schlecht beeinflusst, ihn nicht zu unterstützen. Ich habe mich bei Max dafür entschuldigt, persönlich und öffentlich vor dem FIA World Council." Mosley, der auch mit den in der Formel 1 involvierten Herstellern im Clinch lag, hatte in der Affäre 2008 zunächst Rückendeckung von der FIA-Generalversammlung erhalten, sich dann ein Jahr später vom Amt des FIA-Präsidenten zurückgezogen. Danach war der studierte Jurist vor Gericht erfolgreich in mehreren Ländern gegen zahlreiche Berichterstattungen vorgegangen. Inzwischen könnte sich Ecclestone ein Mosley-Comeback vorstellen. "Ich habe nichts gegen den jetzigen Amtsinhaber Jean Todt, aber ich würde eine Rückkehr von Max begrüssen."

Ecclestones Traum: Formel 1 in New York

Kommendes Jahr kehrt die Formel 1 nach einer vierjährigen Unterbrechung wieder nach Amerika zurück. Austin in Texas hat einen Vertrag bis 2021 und ist nach Indianapolis ein weiterer Versuch, die Königsklasse in den USA zu etablieren. Ein Grossteil des Fahrerlagers begrüsst die Rückkehr nach Amerika, auch wenn es Zweifel gibt, dass der neue Kurs in Austin die optimale Heimat für die Formel 1 ist. Martin Whitmarsh ist der Meinung, dass die Formel 1 "an der Ost- und Westküste fahren" sollten und begründet: "Der Markt ist gross und wichtig genug für zwei Rennen." Die Vorstellung von zwei USA-Rennen könnte schon ab 2013 Realität werden. Bereits vor einem Jahr führte Bernie Ecclestone Gespräche, die Formel 1 nach New York zu bringen. "Wir führen Gespräche und versuchen unser Bestes. Wir werden sehen, was passiert", wurde er von 'Autosport' zitiert. Aktuell verdichten sich die Gerüchte, dass New Jersey für den Juni 2013 eine Veranstaltung auf einem Straßenkurs plant. Erste Wahl wäre das Bankenviertel, das lediglich durch den Hudson von New York getrennt ist. Die Vorstellung, vor der beeindruckenden Skyline von Manhattan zu fahren, bringt sicher nicht nur Formel-1-Fans ins Schwärmen. Ecclestone hatte immer von einem Grand Prix in New York geträumt.

23.10.2011