Buemi: «Ich hätte weinen können»

Technikdirektor Ascanelli tröstet Buemi wie einen Sohn

Sébastien Buemi, der in 13 Tagen erst 23-jährig wird, rast weiter dem Glück nach. Wie beim tollen 9. Platz in Korea. Zwei Punkte, die Gold wert sind. Als der Schweizer aus dem Toro Rosso kletterte, wurde er wie sein spanischer Teamkollege Jaime Alguersuari (21) nach dessen 7. Platz von den Mechanikern wie ein Held empfangen. Tränen, Applaus.

Später wurde Buemi vom meist kritischen Teamchef Franz Tost und dem knallharten Technikdirektor Giorgio Ascanelli wie ein Sohn stürmisch umarmt. Buemi freute sich mit nassen Augen mit, haderte aber auch mit dem Schicksal: «Nach der ersten Kurve hätte ich wirklich weinen können.» Der Grund: Aus seinem guten 13. Startplatz wurde plötzlich Position 17. Buemi war einmal mehr mit Kobayashi (Sauber) kollidiert. Der Japaner hatte einen defekten Frontflügel.

Buemi wollte keine Polemik machen: «Einer ist in mich geknallt. So musste ich mein Rennen neu beginnen! Zudem bin ich noch an den Speedlimiter gekommen, worauf fast der Motor abgestorben ist!»

Viertschnellste Rennrunde – ein schwacher Trost

Und da war sein Teamkollege Alguersuari bereits auf der Fahrt zu seinem besten Rennen, das er am Ende mit dem souveränen Überholmanöver gegen Rosberg (Mercedes) krönte. Buemi dagegen musste sich durch das Mittelfeld prügeln, überholte alles, was ihm in den Weg kam. Beide Williams, beide Sauber, beide Force India. Am Ende hämmerte er hinter Vettel, Webber und Hamilton mit dem leicht lädierten Boliden die viertschnellste Rennrunde heraus – aber eben nur zwei Punkte. «Jetzt wollen wir mit diesem Superauto natürlich Sauber noch überholen», sagte Buemi.

Tost: «Toll, was meine zwei Jungs da hinter den drei Topteams aufgeführt haben. Unheimlich, wie sich Sébastien vom Startschock erholte und einen Kampfgeist zeigte, der grössten Respekt verdient. Ein grosser Tag für Toro Rosso.»

18.11.2011