Brawn fordert Zusammenarbeit mit IndyCar-Serie

Ross Brawn findet es gut, dass die FIA

mit der IndyCar-Organisation kooperiert

Ross Brawn meint, dass die Formel 1 aus dem tödlichen IndyCar-Unfall von Dan Wheldon lernen muss. Der Brite war in einem Massencrash über das Heck eines anderen Piloten in die Luft katapultiert worden - sein Auto landete mit ihm kopfüber im Fangzaun. "Das Tolle am Motorsport ist, dass in diesem Bereich absolute Transparenz zwischen den unterschiedlichen Organisationen vorherrscht", sagt der Mercedes-Teamchef gegenüber 'Autosport'. "Wir versuchen immer, einander zu helfen."

Das sei vor allem nach der Tragödie in den USA von enormer Bedeutung: "Wenn wir etwas lernen können oder etwas zu dieser Sache beitragen können, dann rückt der Motorsport zusammen. Ich habe in der Formel 1 jedenfalls die Erfahrung gemacht, dann alle Teams offen, konstruktiv und objektiv zusammenarbeiten, wenn es nach einem Unfall gilt, Lösungen zu finden. Und das sogar, wenn es in manchen Fällen die Konkurrenzfähigkeit mancher Teams beeinträchtigt."

Diese Art der Zusammenarbeit soll nun auch Rennserien-übergreifend passieren, meint der Mercedes-Teamchef. "Ich weiss, dass die FIA mit der IndyCar-Organisation spricht - wir werden bald einen Bericht erhalten", gibt er Einblicke. "Wenn wir als Teams, als Organisation helfen können, die Geschehnisse zu verstehen und die Sicherheit in der Formel 1 zu verbessern, oder dazu beitragen können, die Sicherheit bei den IndyCars zu verbessern, dann werden wir es tun." Das liegt auch daran, dass es sich bei den IndyCars wie in der Formel 1 um Monoposto-Fahrzeuge handelt, die durch die freistehenden Räder grundsätzlich ähnliche Probleme haben. "Bei den IndyCars wird man die Sicherheit im Detail und das weite Themenfeld von offenen Rennwagen, die aufsteigen, ansehen, was natürlich in jeder Monoposto-Formel-Serie passieren kann. Daraus kann man viel lernen. Ich weiss, dass jeder im Motorsport hart daran arbeiten wird, bessere Lösungen zu finden." Noch will Brawn die Ergebnisse der Untersuchung abwarten und nicht vorschnell seine Meinung äussern: "Wenn der Zaun ein Faktor ist, dann kan die Formel 1 entspannt bleiben", glaubt der Brite. Der MotoGP-Todessturz von Marco Simoncelli sei laut dem Mercedes-Teamchef noch schwieriger zu beurteilen: "Da gab es viel extremere Umstände und man wird sich wahrscheinlich eher die Sicherheit im Detail ansehen, als im übergeordneten Sinn."

28.10.2011