Warum McLaren keinen Formel-1-Motor baut

Martin Whitmarshs Team

geht nicht unter die Formel-1-Motorenhersteller

Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz schloss im Vorjahr nicht aus, dass Red Bull eines Tages sogar einen eigenen Formel-1-Motor bauen könnte. Bei McLaren wäre dies nach der Trennung von Mercedes sogar eine naheliegende Variante, da man mit dem Super-Sportwagen MP4-12C auch als Automobil-Hersteller reüssieren möchte. Das geplante Motorenreglement ab 2014 mit den V6-Turbo-Triebwerke wäre dafür prädestiniert, zumal sich auch die arrivierten Hersteller auf ein neue Motorenformel einstellen müssten.

Teamchef Martin Whitmarsh stellt klar, dass man für die Zukunft "nichts ausschliesst", ein Einstieg als Motorenhersteller im Jahr 2014 käme aber zu früh. "Die Formel 1 ist ein unglaublich mächtiges Marketinginstrument", weiss der Brite. "Aufgrund der Kosten müsste man dies aber mit Millionen von Autos pro Jahr amortisieren, nicht mit tausenden", verweist er darauf, dass ein derartiges Engagement bloß für einen großen Hersteller finanzierbar wäre.

Bei McLaren hegt man am Strassensektor laut Whitmarsh aber keine derartigen Pläne. "In der absehbaren Zukunft sollte unsere maximale Ausbringungsmenge nicht höher als 4.500 Einheiten pro Jahr sein", gibt Whitmarsh Einblicke. "Daher würde es keinen Sinn ergeben, die Formel 1 als Marketinginstrument für unseren Motor zu verwenden." Die Truppe aus Woking produzierte für den MP4-12C einen eigenen Twinturbo-V8-Motor mit 3,8 Litern Hubraum.

24.6.2011