Renault mit Optimismus nach Valencia

Witali Petrow plant,

den Schwung aus Montreal nach Valencia mitzunehmen

Nick Heidfeld will beim achten Saisonlauf in Valencia die Enttäuschung des Kanada-Grand-Prix, als er Sauber-Pilot Kamui Kobayashi ins Heck fuhr, so schnell wie möglich vergessen machen. "Diese Dinge passieren einfach von Zeit zu Zeit", so Heidfeld rückblickend. "Es war einfach Pech, dass die Kollision genau zu einem Zeitpunkt passierte, als wir auf Kurs zu einer Menge Punkte lagen."

Trotz der Enttäuschung gab es nach Ansicht des Deutschen in Montreal auch positive Aspekte zu verzeichnen, auf denen er am kommenden Wochenende aufbauen möchte. "Wir waren mit beiden Fahrzeugen im Qualifying in den Top-10. Zudem hat Witali im Rennen zehn WM-Punkte geholt. Im Vergleich zu Monaco war es ein deutlicher Schritt nach vorn", hält Heidfeld fest und merkt an, dass das Team nun wisse, in welche Richtung man sich in puncto Setup bewegen müsse. Für den bevorstehenden Stadtkurs in Valencia erwartet Heidfeld, "ein Setup mit etwas mehr Abtrieb als zuletzt in Montreal". Wenngleich die seit 2008 befahrene Strecke an der spanischen Mittelmeerküste genau wie der Kurs in Monte Carlo durch die Stadt führt, so verweist der Renault-Pilot auf die Tatsache, dass Valencia "wesentlich schneller ist als Monaco". Von der Charakteristik her stuft der Deutsche die Strecke zwischen den beiden vorangegangenen Austragungsorten ein.

Geheimwaffe neuer Heckflügel?

Teamkollege Petrow liegt nach Platz fünf in Montreal derzeit auf Rang sieben und damit eine Position vor Heidfeld in der WM-Gesamtwertung. Der Russe beendete den Grand Prix von Europa im Vorjahr als 14. und hat bereits drei GP2-Siege in Valencia zu Buche stehen. "In der Formel 1 konnte ich hier bisher nicht überzeugen. In diesem Jahr bin ich allerdings wesentlich besser vorbereitet", ist sich Petrow sicher.

Teamchef Eric Boullier weiss, wo das Team ansetzen muss, um in Zukunft regelmäßig vordere Punkteplatzierungen einfahren zu können. "Im Qualifying haben wir nach wie vor ein paar Probleme", nimmt der Franzose kein Blatt vor den Mund und fordert: "Wir müssen in der Startaufstellung künftig weiter vorn stehen. Derzeit kämpfen wir in den Rennen um die Top-6. Ich bin überzeugt, dass wir noch zulegen können."

In Vorbereitung auf den Europa-Grand-Prix wurde der R31 nach Aussage Boulliers "mit einigen Upgrades" versehen. Technikchef James Allison präzisiert: "Mit dem neuen Heckflügel sollten wir in Valencia noch besser aussehen." Dabei bezieht sich der Brite nicht allein auf die seit dieser Saison eingebaute Verstellmöglichkeit (DRS) zum besseren Überholen, sondern nicht zuletzt auf die Weiterentwicklungen im Hause Renault. "Unser neues oberes Flügelelement wird den Effekt von DRS noch verstärken", vermutet Allison und erhofft sich davon sowohl in puncto Rundenzeit, als auch beim Überholen Vorteile gegenüber der Konkurrenz.

Die eigentliche Herausforderung des spanischen Stadtkurses liegt nach Ansicht Allisons in den langsamen Kurven. "Obwohl die Strecke auch einige schnelle Ecken beherbergt, so gehen diese in der Regel problemlos voll. Es wird daher wichtig sein, das Fahrzeug für die langsamen Ecken optimal abzustimmen." Zudem kommt am kommenden Wochenende erstmals die Medium-Mischung der Pirelli-Reifen zum Einsatz, was für die Teams eine weitere Unbekannte darstellt.

17.6.2011