Michael Schumacher: Zu viele Baustellen

Michael Schumacher ist skeptisch

Unbestritten: Mercedes und Michael Schumacher konnten die bisherigen Erwartungen nicht erfüllen. Zwischen der Bestzeit bei den Wintertests und dem Hier und Jetzt liegen sieben Rennen, in denen Schumacher 26 WM-Punkte holen konnte. Das bedeutet in der WM-Tabelle einen bedeutungslosen neunten Rang.

"Alles in allem ist es klar, dass der bisherige Saisonverlauf nicht dem entspricht, was wir uns vorgestellt haben", gibt der Rekord-Weltmeister gegenüber 'Autosport' zu. "Auf Grund der guten Ergebnisse der Wintertests ist die Situation schlimmer, als wir sie erwartet haben." Seit dem verkorksten Saisonstart in Melbourne hat man bei den Silbernen das Wort "Weltmeistertitel" nicht wieder in den Mund genommen. Mittlerweile verstummen auch die Hoffnungen auf einen Sieg. Bereits ein mögliches Podium, wie zuletzt in Montreal, wäre für Mercedes ein absoluter Erfolg.

Das Problem steckt laut Schumacher darin, dass an zu vielen Bereichen des Autos gearbeitet wird: "Wir arbeiten an verschiedenen Teilen des Autos. So lange wir uns über die einzelnen Bereiche Gedanken machen, leidet die Entwicklung phasenweise. Das Gute daran ist, dass wir die Erfahrungen und das Wissen mit ins nächste Jahr nehmen können", erklärt der Vierte aus Kanada. "Ich bin zuversichtlich, dass wir während der nächsten Rennen einen guten Schritt vorwärts machen werden. Wir haben viel Arbeit zu tun, aber wir sind vorbereitet."

Gespannt sein darf man auf das Zwischengas-Verbot. Red Bull, McLaren und vor allem Renault dürften dadurch den größten Verlust seitens des Tempos haben. Welchen Einfluss diese Änderung auf Mercedes haben wird, ist aktuell noch unklar. Abgesehen davon möchte Schumacher bei Mercedes ein nachhaltiges Team aufbauen und erklärt: "Unsere gesamte Aufmerksamkeit ist auf den Aufbau des Teams gerichtet. Darauf sind wir im Moment fokussiert, ohne Ausnahme und Limitierung."

22.6.2011