Brawn: "Die Situation ist für Rosberg frustrierend

Ross Brawn weiss,

dass seine Fahrer im Moment vor allem eines brauchen: Geduld

Für Nico Rosberg verläuft die Formel-1-Saison 2011 bei weitem nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Nach den ersten sieben Rennen der Saison rangiert der Mercedes-Pilot mit 26 WM-Zählern auf dem zehnten Rang. Das Auto ist abermals nicht gut genug, um ganz vorne mitfahren zu können.

Aus diesem Grund muss sich der Wiesbadener wieder einmal gedulden und hoffen, dass er kommendes Jahr ein Arbeitsgerät hat, mit dem er seinen ersten Sieg in der Königsklasse einfahren kann. Michael Schumacher scheint etwas ruhiger zu sein, geht mit der aktuellen Situation gelassener um. Rosberg wird langsam ungeduldig, schliesslich hat er das Zeug dazu, am Ende eines Rennens ganz oben zu stehen, wartet darauf jedoch in der Formel 1 nun schon seit 2006.

"Die Formel 1 ist zyklisch", erklärte Teamchef Ross Brawn. "Wir haben diese Zyklen alle schon häufig durchgemacht. Man muss seinen Team und den Leuten um sich herum vertrauen, und dann kommt man aus diesem Zyklus heraus", wird der Brite von 'Formula1.com' zitiert. Im Gegensatz zu ihm sei Rosberg noch nicht oft durch diese Zyklen gegangen: "Man kommt nur aus dieser Situation heraus, wenn man intelligent und hart arbeitet. Wenn man aufgibt, dann kann man nichts ändern, und wir werden nicht aufgeben." Doch nur, weil es sich um einen dieser üblichen Zyklen handelt, sei man im Team "nicht entspannt": "Und wenn wir ruhig aussehen, dann teilweise deswegen, weil wir Pläne haben. Wir erhalten alle Unterstützung, die wir benötigen, um dieses Team aufzubauen. Ich bin im Hinblick auf die Zukunft sehr optimistisch." Er könne Nico Rosberg nur "um sein Vertrauen bitten": "Wir versuchen, ihn gut informiert über die Schlussfolgerungen zu halten, wo wir stehen, und was wir unternehmen, um uns zu verbessern."

Er sei sich sicher, dass sein Pilot im Moment frustriert ist: "Er ist ein sehr guter und schneller Fahrer. Er hat rund 100 Rennen ohne Sieg auf dem Buckel, und er ist definitiv ein ausreichend gute Fahrer, um Rennen zu gewinnen. Die Situation muss für ihn also natürlich sehr frustrierend sein." Es sei Aufgabe des Teams, ihm ein siegfähiges Auto hinzustellen: "Im Moment wird sehr intensiv über Nicos Zukunft diskutiert, aber wenn man wechselt, dann kann man zur falschen Zeit in das falsche Boot springen. Und selbst die Statistiken aus der Vergangenheit zeigen nicht, was in den kommenden paar Jahren passieren wird." Man müsse sich nur einmal anschauen, wo sich das ehemalige Team von Rosberg, Williams, im Moment befindet: "Und wir sind einen Schritt weiter, als er es damals war, oder wo er im Moment stehen würde. Aber mit Sicherheit stehen wir nicht dort, wo wir alle sein wollen. Ich hoffe, dass er bei uns an Bord bleibt, denn unser Boot wird bei der Musik sein!"

24.6.2011