Teams einigen sich doch auf Zwischengas-Lösung

Laut Bernie Ecclestone

ist der Streit um die Zwischengas-Mappings beendet

Auf der Strecke fand das Rennwochenende in Silverstone mit einem unterhaltsamen Grand Prix einen würdigen Abschluss - und der ist den Teams nun offenbar auch am grünen Tisch gelungen. Denn nach einem tagelangen "Kasperltheater" (Niki Lauda: "So einen Blödsinn habe ich noch nie erlebt") um das von der FIA beschlossene Zwischengas-Verbot gibt es nun doch eine Einigung.

Aufgrund der fast schon lächerlichen Meinungsverschiedenheiten, die selbst laut Lotus-Teamchef Tony Fernandes kein normaler Mensch mehr nachvollziehen konnte, gab die FIA am Samstag klein bei und bot den Teams an, auf die Einführung des Zwischengas-Verbots zu verzichten und ab dem nächsten Rennen auf dem Nürburgring wieder den Regelstand von Valencia anzuerkennen. Voraussetzung dafür war jedoch Einstimmigkeit unter den Teams.

Ferrari und Sauber lenken doch ein

Williams und Sauber hatten am Samstag zunächst ihr Veto angedeutet, doch während es sich Williams bis zum entscheidenden Meeting am Sonntagvormittag anders überlegte, blieb Sauber beim ursprünglichen Standpunkt - und obendrein kam auch noch Ferrari als gewichtige Gegenstimme dazu. Die Italiener haben offenbar wenig Lust darauf, an einem Reglement etwas zu ändern, das ihnen ganz offensichtlich entgegenkommt.

Doch nun ist wieder alles anders, denn wie Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone gegenüber der 'BBC' bestätigt, haben sich die Teams vor ihrer Abreise aus Silverstone doch noch geeinigt und der leidigen Saga ein Ende gesetzt. Das bedeutet, dass ab sofort wieder mit speziellen Zwischengas-Motorenmappings gefahren werden darf, wie das schon die gesamte Saison (mit Ausnahme von Silverstone) der Fall war. "Wenn Bernie das sagt, wird es schon stimmen", sagt Peter Sauber gegenüber 'Autosport', ohne zu bestätigen, dass sein Team der auf dem Tisch liegenden Lösung zugestimmt hat. Stefano Domenicali von Ferrari wird da schon etwas konkreter: "Wir müssen einen Strich drunterziehen und nach vorne schauen, denn wohin geht die Reise sonst? Selbst wenn ich mit dem Prozess nicht einverstanden bin, sehe ich ein, dass wir im Interesse des Sports etwas tun mussten."

Keine Änderungen nach dem Qualifying

Allerdings bleibt die Technische Direktive bestehen, die besagt, dass die Mappings zwischen Qualifying und Rennen nicht verändert werden dürfen. Auf diese Weise soll unterbunden werden, dass Teams im Qualifying besonders extreme Motoreneinstellungen verwenden, die jedoch wegen der höheren Temperaturen und wegen des höheren Benzinverbrauchs nur für eine Runde und nicht für den Rennbetrieb geeignet sind.

Details zum Inhalt der Einigung sind nicht bekannt, zuletzt stand aber eine individuelle Einstufung der Motoren im Raum: "Der Vorschlag beinhaltet einen Ausgleich zwischen kaltem und heissem Anblasen", hatte 'auto motor und sport' FIA-Cheftechniker Charlie Whiting zitiert. "Es geht um die Frage, wie weit Drosselklappen oder Walzenschieber geöffnet werden dürfen, um mit beiden Techniken einen äquivalenten Luftdurchsatz und damit den gleichen Effekt am Auspuff zu erreichen."

10.7.2011