Auch "kastrierte" Bullen sind schnell

Mark Webber

hatte die Nase am Ende einen Tick vorne

Auch ohne den angeblasenen Diffusor ist das Red-Bull-Team die Nummer 1 - zumindest im Qualifying. Mark Webber sicherte sich am Samstag im Qualifying zum Grossen Preis von Grossbritannien mit 1:30.399 Minuten die Bestzeit. Teamkollege Sebastian Vettel hatte am Ende 0,032 Sekunden Rückstand - ein Schaltfehler kostete ihn höchstwahrscheinlich Startposition eins.

"Ich genieße es immer, hier zu fahren", so Webber. "Aber man muss es dennoch alles zusammen bekommen. Man bekommt diese Ergebnisse nicht, ohne sich selbst anzutreiben. Für uns alle war es eine sehr gemischte Einheit, selbst gestern im verregneten Training. Es war wichtig, sicherzustellen, dass jede Runde zählt, denn man weiss nie, ob es jene sein würde, die für deine Startposition zählt. Man muss dazu selbst im zweiten Qualifying-Durchgang sicherstellen, dass man nicht überrascht wird. Schlussendlich bin ich mit der geleisteten Arbeit glücklich. Es ist schnell passiert, dass man unter solchen Bedingungen ausrutscht, aber aus dem logistischen Standpunkt und auch aus der Perspektive des Fahrers gesehen hat das Team gute Arbeit geleistet. Wir befinden uns für das morgige Rennen in einer guten Position.

"Angesichts der wechselhaften Bedingungen war dies eine schwierige Einheit", so Vettel. "Wenn es hier zu regnen beginnt, so kann dies an anderen Stellen der Strecke anders sein. Es ist aus diesem Grund ziemlich schwierig zu sehen, wo es nass ist und wo es in Ordnung ist. Man verlässt sich also auf die Runde aus der Box oder die Runde zuvor. Wenn man voll fährt und auf eine feuchte Stelle kommt, so ist es schnell passiert, dass man von der Strecke fliegt. Es war meiner Meinung nach heute also nicht einfach. Aber schlussendlich war es mehrheitlich trocken. Es ist schade, dass wir im dritten Qualifying-Durchgang keinen zweiten Versuch bekommen haben. Ich hätte es geliebt, Mark wieder herauszufordern, aber er hat eine gute Runde hin bekommen. Für uns war dies ein sehr gutes Ergebnis, besonders angesichts der ganzen Gespräche, welche vor diesem Rennen stattgefunden haben. Es ist aus diesem Grund gut zu sehen, dass wir immer noch an der Spitze sind und schnelle Rundenzeiten produzieren können. Morgen kann alles passieren. Dieser Kurs ist hart zu den Reifen, wir werden sehen, wie das morgen abläuft."

"Nachdem der Fokus so sehr abseits der Rennstrecke gerichtet war, war es eine Erleichterung, dass wir uns heute schlussendlich unter sehr schwierigen Bedingungen in das Rennwochenende aufgemacht haben", so Teamchef Christian Horner. "Beide Fahrer leisteten grossartige Arbeit, navigierten sich durch den ersten und zweiten Qualifying-Durchgang. Wir haben die Wetterumschwünge gesehen - ein sehr englischer Sommertag hier! Der erste Versuch erwies sich im dritten Qualifying-Durchgang als der entscheidende Punkt es ging zwischen den Fahrern knapp zu, und Mark fuhr eine exzellente Runde, seine zweite Pole und die fünfte Pole der Saison für das Team. Wir können sehen, dass Ferrari ziemlich nah dran ist, aber das war heute vom Team eine gewaltige Leistung. Ein fantastischer Start ins Wochenende - selbst in der Motorenkonfiguration, mit der wir fahren."

Und warum lag dieses Mal Mark Webber vorne und nicht Sebastian Vettel? "In solchen Sessions geht es extrem eng zu. Es hat keinen zweiten Run gegeben, aber Mark hat grossartige Arbeit geleistet. Er hat die Pole abgeliefert, obwohl die Bedingungen für alle gleich waren. Er verdient diese Pole heute."

Im Rennen erwartet der Brite kein leichtes Spiel für sein Team: "Ich glaube, es wird schwierig, denn Fernando war schon das ganze Wochenende schnell. Es wird ein hartes Rennen, besonders wenn es Regenschauer gibt. Es wird ein interessanter Grand Prix."

"Zunächst einmal bin ich für alle in der Fabrik angesichts dieses Ergebnisses wirklich froh", so Cyril Dumont von Renault. "Ich denke, dass diese Einheit angesichts der ganzen klimatischen Veränderungen ziemlich schwierig war. Es ist aus diesem Grund großartig, dass wir wieder auf den Positionen eins und zwei sind. Im Hinblick auf den Motor war es ein schwieriges Wochenende, auch angesichts der sich verändernden technischen Richtlinien, die herausgegeben wurden. Mit dieser endgültigen Klarstellung der Regeln haben wir dieses gute Ergebnis erzielt. Lasst uns abwarten, wie es morgen läuft, dann wird es unser Ziel sein, diese Positionen in Punkte zu verwandeln."

9.7.2011