Williams: Barrichello und Maldonado gesetzt

Adam Parr (rechts)

ist von den Leistungen von Pastor Maldonado nicht überrascht

Aller Voraussicht nach wird Williams auch in der kommenden Saison mit unveränderter Fahrerbesetzung an den Start gehen. Auf die konkrete Frage, ob Rubens Barrichello und Pastor Maldonado ihre Jobs behalten werden, antwortet Vorstandschef Adam Parr: "Ja. Ich glaube, das ist am wahrscheinlichsten."

Das bedeutet, dass Testfahrer Valtteri Bottas, derzeit Gesamtzehnter in der GP3-Meisterschaft, wohl weiterhin nicht zum Zug kommen wird. Rubens Barrichello ist über die Art und Weise dieser Mitteilung aber nicht erfreut: "Ich wünschte, er hätte mir das selbst gesagt. Ich habe das noch nicht gehört", kommentiert der 39-Jährige die Beinahe-Bestätigung durch Parr. "Wenn sie mit den Fahrern zufrieden sind, sollten sie mit den Fahrern reden, nicht mit der Presse."

Barrichello denkt nicht an Rücktritt

Grundsätzlich möchte er seine Karriere trotz des fortgeschrittenen Alters fortsetzen: "Ich will nächstes Jahr Rennen fahren und ich will ein konkurrenzfähiges Auto haben", erklärt der elffache Grand-Prix-Sieger. "Meine Planung ist darauf ausgerichtet, in der Formel 1 zu bleiben, daher hoffe ich, dass mir das Team bald ein Angebot macht. Ich würde gerne bei Williams bleiben, aber es würde mir gefallen, wenn sie offen mit mir reden würden."

Insider gehen davon aus, dass Stand jetzt weder Barrichello noch Maldonado einen festen Vertrag für die kommende Saison haben. Aber gerade Maldonado, der im Qualifying-Duell mit 5:4 führt, hat den Ruf des Bezahlfahrers gut abgeschüttelt und bisher alle Erwartungen übertroffen. Dem (angeblich rund zehn Millionen Euro schweren) Venezolaner gelingt es auch, Barrichello stärker unter Druck zu setzen als sein Vorgänger Nico Hülkenberg. Die anfangs scharf kritisierte Trennung vom jungen Deutschen hält Williams inzwischen kaum noch jemand vor: "Es war eine sehr schwierige Entscheidung, denn Nico ist ohne Zweifel ein enorm talentierter junger Mann. Es waren mehrere Faktoren in die Entscheidung involviert, über die wir natürlich nicht sprechen werden", sagt Parr und deutet an, dass es letztendlich wohl zehn Millionen Gründe waren, die für den Fahrerwechsel gesprochen haben...

Lob für Maldonado

"Ich habe immer geglaubt, dass Pastor ein sehr talentierter Fahrer ist", fühlt sich der Brite im Nachhinein bestätigt und fügt an: "Mit seinen Ergebnissen in der GP2 hatte er den Platz in der Formel 1 sicher verdient. Man kann seinen Speed sehen. Langsam entwickelt er auch eine Konstanz und eine Reife, die viele vielleicht nicht erwartet hatten. Wir waren diese Saison dreimal in Q3 und er hat es jedes Mal geschafft." Gerüchte über die Williams-Fahrerpaarung waren insbesondere nach der Bekanntgabe des künftigen Motorenpartners Renault aufgekommen. Da würde es sich anbieten, einen Franzosen in eines der Cockpits zu setzen: "Es gibt da einige sehr talentierte Jungs: Pic, Grosjean, Bianchi. Es wäre grossartig, wieder einen französischen Fahrer zu haben", meint Parr, bleibt aber bei seiner Aussage, dass ein Fahrerwechsel für 2012 unwahrscheinlich ist.

15.7.2011