PDVSA-Williams-Sponsoring auf dem Prüfstand

Der Mineralölkonzern PDVSA ist einer der

finanzstärksten Williams-Sponsoren

Dank Pastor Maldonado hat sich das Williams-Team ein grosses Sponsoring durch die venezolanische Mineralölgesellschaft PDVSA gesichert. Das bringt dem Rennstall angeblich rund 25 Millionen Euro pro Jahr ein. Doch nun steht das Sponsoring in Venezuela auf dem Prüfstand.

Denn es ist kein Geheimnis, dass Maldonado in Staatspräsident Hugo Chavez einen grossen Fan hat - und PDVSA ist ein staatliches Unternehmen. Die Gewinne in Milliardenhöhe sind bisher unter anderem in soziale Entwicklungsprogramme geflossen. Nun scheint die Opposition anzunehmen, dass bei der finanziellen Unterstützung für Maldonado nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist und Chavez ungenehmigte Geldflüsse angeordnet hat. Denn in einem auf 14. November datierten Brief an Claire Williams, die im Team ihres Vaters für Investorenbeziehungen verantwortlich ist, schreibt der venezolanische Abgeordnete Carlos Ramos unter anderem: "Wie Ihnen vielleicht bewusst ist, müssen Ausgaben dieser Grössenordnung nach venezolanischem Gesetz vom Kongress abgesegnet werden. Wie Ihnen vielleicht ebenfalls bewusst ist, hat unser Kongress dem Sponsorenvertrag zwischen Williams und PDVSA nicht zugestimmt."

Ausserdem fordert er von Williams Informationen und Unterlagen über bisherige Sponsorenzahlungen an, um Material für eine parlamentarische Untersuchung zu sammeln. Laut südamerikanischen Medienberichten sollen der Vertrag zwischen PDVSA und Williams zumindest auf venezolanischer Seite so intransparent sein, dass nur wenige Leute den Inhalt kennen. Daher regt sich nun politisches Interesse an den genauen Hintergründen. Das Williams-Team möchte Ramos keine zusätzliche Plattform bieten, indem man das Thema in die Medien trägt, und ist daher zu keiner offiziellen Aussage bereit. Allerdings hört man, dass man sich keine Sorgen macht, dass der Vertrag mit PDVSA durch die politische Untersuchung gekündigt werden und damit ein erheblicher Teil des für 2012 schon eingeplanten Budgets wegbrechen könnte.

19.11.2011