Webber: "Vettels Siegesserie ist beendet"

Der Australier Mark Webber hat in dieser Saison

noch kein Rennen gewonnen

Red Bull hat seit Ende Juni nicht mehr gewonnen. Im Juli gingen die Siege an McLaren und Ferrari und mit der Sommerpause ist der letzte Jubeltag von Sebastian Vettel mittlerweile zwei Monate her. Sein Teamkollege Mark Webber geht davon aus, dass es auch im letzten Saisondrittel eng zugehen wird, und wir keine Vettel-Siegesserie sehen werden. "Das ist vorbei. Ich glaube, dass fünf, sechs Siege in Serie vorbei sind. Ich glaube nicht, dass das passieren wird. Es wird ausgeglichener sein."

"Die gleichen Autos und die üblichen Verdächtigen werden gewinnen", schätzt Webber. "Ich möchte da natürlich auch dabei sein." Ein Blick auf den WM-Stand zeigt, dass der Australier hinter Vettel Zweiter ist. Der Rückstand beträgt 85 Punkte. Aufgegeben hat Webber noch nicht. "Nein, wenn Seb zwei Rennen nicht beendet... Es sind noch acht Rennen zu fahren. Seb ist ein einer guten Position, aber er darf sich noch nicht komplett sicher fühlen."

Nach der Sommerpause stehen mit Spa-Francorchamps und Monza zwei Strecken im Kalender, die Red Bull traditionell nicht sehr gut gelegen sind. "Ich erwarte ein enges Wochenende. Ich glaube nicht, dass Ferrari, McLaren oder Red Bull einen klaren Vorteil haben werden", schätzt der Routinier. "Es wird genau so eng sein, wie bei den letzten drei Rennen. Es geht in diesem Jahr überall enger zu. Man muss sich nur Barcelona und Silverstone ansehen. Auf diesen beiden Strecken waren wir in der Vergangenheit sehr stark. In Barcelona wurde Seb von Lewis (Hamilton) über die Ziellinie geschoben. Es ist also auch auf Strecken, auf denen wir in der Vergangenheit einen Vorteil hatten, enger geworden. Wir werden sehen, wie es auf Kursen läuft, die für uns in der Vergangenheit eine Herausforderung waren. Wir werden es in den nächsten drei Wochen wissen. Hier in Spa und dann in Monza. In Kanada war unser Auto nicht so schlecht. Wir waren dort recht konkurrenzfähig und haben viel über die Situation mit wenig Abtrieb gelernt."

Speziell der Umgang mit den Reifen war bei Red Bull in den vergangenen Rennen nicht ganz optimal. Der Verschleiss war bei kühlen Rennbedingungen hoch. "Wir tun alles, damit wir das verstehen. Du weisst natürlich, dass ich jetzt hier nicht sitze und dir genau erkläre, was wir alles tun. So ist es eben im Rennsport. McLaren macht das, was sie tun und wir tun das, was wir machen. Unser Rezept ist jetzt für eine lange Zeit sehr erfolgreich. Adrian (Newey) blickt nicht auf Resultate, sondern die Performance. Er will sie verbessern, egal ob uns die Konkurrenz näher rückt. Es gibt nicht die Reaktion nach dem Motto, 'Wir müssen jetzt dies oder jenes versuchen'. Wir wollen uns weiter verbessern, aber wenn man fair geschlagen wird, dann nährt das vielleicht etwas den Fokus, dass man sich ansieht, was die Gegner machen. Man wird jetzt nicht die Welt auf den Kopf stellen, aber man muss sich heutzutage viele Dinge ansehen. Die Autos sind sehr, sehr technisch."

26.8.2011