Kalender 2012: Ecclestone schiesst zurück

Bernie Ecclestone hat keine Lust auf Diskussionen

Der provisorische Rennkalender 2012 wurde am vergangenen Wochenende in Ungarn heiss diskutiert. Dieses Thema wird sich mindestens noch durch die Sommerpause ziehen. Das Problem: Im Entwurf von Bernie Ecclestone stehen zum Saisonende 2012 innerhalb von nur zehn Wochen sieben Rennen auf vier Kontinenten an - ein logistischer Albtraum für viele im Fahrerlager.

Die Teams wollen sich diesen "Horrortrip" zum Jahresende nicht bieten lassen. Vor allem Renault-Teamchef Eric Boullier und McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh fordern Änderungen. Der Brite ist gleichzeitig Vorsitzender der Teamvereinigung FOTA, seine Stimme hat also Gewicht. Er wolle derzeit aber nicht ausgiebig über einen provisorischen Kalender diskutieren, "der sowieso noch geändert wird", sagt Whitmarsh.

Der McLaren-Teamchef geht somit in die Offensive. "Nicht die Teams machen den Kalender, sondern ich", poltert Ecclestone auf 'pitpass.com'. Der Formel-1-Boss will sich das Vorgehen der Teams nicht bieten lassen. "Dass die nun mit irgendwelchen Vorschlägen kommen können, das ist nicht der Fall. Es ist meine Entscheidung. Wenn einer etwas ändert, dann bin ich das. Die Teams können mich nicht zwingen", meint Eccelstone. Allerdings da könnte sich der 80-Jährige gewaltig täuschen. Der Promoter hat in seinem Entwurf 20 Rennen für die kommende Saison geplant. Im Concorde-Agreement, das die Beziehungen zwischen FIA, Rechteinhaber FOM und den Teams regelt, ist jedoch definiert, dass Ecclestone die Zustimmung aller Teams benötigt, sobald es mehr als 17 Grands Prix sind.

Witmarsh muss nun die Teams um sich scharen. Ob ihm das gelingt, steht nicht fest. Bezügich des Kalenderentwurfs für 2012 hat sich beispielsweise Mercedes-Teamchef Ross Brawn sehr moderat geäußert. Auch einige Piloten hätten kein Problem. "Ich liebe es, denn ich bin ein Freund großer Herausforderungen. Es wird für uns Fahrer nicht leicht sein, uns dort mental und physisch entsprechend gut aufzustellen. Aber ich mag das", sagt Vitantonio Liuzzi. Mir wäre es sogar am liebsten, wenn wir jedes Wochenende ein Rennen hätten. Ich mag den Wettbewerb, liebe harte Herausforderungen. Speziell für die kleinen Teams wird es logistisch hart. Aber es ist eben die Formel 1. Du musst so etwas schaffen", erklärt der Italiener und bringt damit die Meinung einiger Piloten auf den Punkt.

1.8.2011