Mallya: Immer noch keine Fahrer-Bekanntgabe

Zumindest offiziell hat sich Vijay Mallya

noch immer nicht entschieden...

Obwohl er in Indien bekannt gegeben hat, dass er die Fahrerentscheidung für 2012 vor dem Grand Prix von Abu Dhabi fällen wird, hält Vijay Mallya Adrian Sutil, Paul di Resta und Testpilot Nico Hülkenberg weiter hin. Zwar steht die Paarung di Resta/Hülkenberg laut Informationen bereits fest, aber die offizielle Verlautbarung lässt weiter auf sich warten.

"Alle Fahrer haben mich gebeten, mich früher zu entscheiden, und das respektiere ich. Ich muss eine wichtige Entscheidung treffen! Sie ist aber noch nicht getroffen", beteuert Mallya am Tag vor der Abreise des Teams nach Abu Dhabi. "Ich bin keiner, der eine Entscheidung trifft und sich dann mit den Leuten spielt. Wenn ich mich entschieden habe, werde ich die Entscheidung bekannt geben, ganz einfach." Zuletzt waren Gerüchte aufgekommen, dass di Resta trotz des bereits fixierten Vertrags zu Mercedes wechseln könnte - dann nämlich, wenn Ferrari Felipe Massa feuert und als Ersatz Nico Rosberg verpflichtet. Doch laut Teamchef Stefano Domenicali wird Massa auch nächstes Jahr bleiben, sodass diese Kettenreaktion wohl nicht stattfinden wird.

Das bedeutet, dass Force India 2012 mit di Resta und Hülkenberg an den Start gehen wird. Sutil wird von den Medien seit einiger Zeit mit Williams in Verbindung gebracht. Neuer Testfahrer könnte Ferrari-Junior Jules Bianchi werden.

Mallya: "Es hätte nicht besser sein können"


Die langersehnte Premiere in Indien war für Force-India-Teamchef Vijay Mallya die Erfüllung eines Traumes. Am Ende holte Adrian Sutil Platz neun und krönte das Heimrennen mit einem zwei wichtigen Punkten, während Paul di Restas Strategie nicht aufging. Nach dem turbulenten Wochenende kam das Team etwas zur Ruhe. Vor den übrigen zwei Rennen kümmerte sich Mallya um den Nachwuchs und sichtete einige indische Talente. Wann sitzt endlich ein Inder im Auto?

Frage: Der Indien Grand Prix war ein wichtiges Wochenende für dich. Wie würdest du es zusammenfassen?

Vijay Mallya: Es war beeindruckend. Es war emotional und ich hatte ein stolzes Gefühl. Ein Traum wurde wahr. Als Force India 2008 das erste und einzige indische Team im Feld wurde, war es ebenfalls ein toller Moment für mich. Aber zu dem Zeitpunkt dachte ich noch nicht, dass Indien einen Grand Prix veranstalten würde. Es hätte nicht besser sein können. Es war wie eine Vereinigung von zwei Träumen: ein Formel-1-Team besitzen und auf heimischem Boden Rennen fahren. Das Sahnehäubchen war es, das Auto in die Top 10 zu bringen und Punkte zu holen.

Hat dich der Kurs beeindruckt?

Die Fahrer, nicht nur unsere, haben gemeint, dass er zu den besten Kursen der Welt gehört. Er hat die Infrastruktur und die Einrichtungen, die man benötigt. Die Leute bemerken, dass die Abschlussarbeiten noch ein bisschen Aufmerksamkeit benötigen. Das liegt aber daran, dass alles in Eile fertig gestellt wurde. Ansonsten sind alle Grundlagen vorhanden."

Was sagst du zur Leistung des Teams?

Adrian hat einen fantastischen Job gemacht. Er war sehr konzentriert und fuhr sehr gut. Er stellte sicher, dass er den neunten Platz nicht abgeben muss. Bei Paul wussten wir, was wir machen. Wir sind auf harten Reifen gestartet und zeitig in reingekommen. Wenn es zum Safety Car gekommen wäre, hätte Pauls Rennergebnis ganz anders ausgesehen. Wir mussten das Risiko eingehen. Kein Mut - kein Ruhm, vermute ich. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit unserer Performance und denke nicht, dass es einen Grund gibt, warum wir nicht stolz auf uns sein können.

Der Kampf mit Sauber und Toro Rosso ist eng. Wie beurteilst du die Situation in der Konstrukteurswertung?

Die Formel 1 wird mit jedem Tag enger. Toro Rosso hat seit Japan einen riesigen Schritt gemacht. Mit den Updates, die wir mit nach Indien gebracht haben, konnten wir ebenfalls einen Schritt machen. Unterm Strich weiss man es aber nicht, bis das letzte Rennen vorbei ist. Im vergangenen Jahr haben wir diese schmerzhafte Erfahrung machen müssen, als Williams uns auf den letzten Metern noch mit einem Punkt überholte. Aktuell befinden wir uns recht komfortabel auf der sechsten Position vor Toro Rosso und Sauber. Aber es ist nie vorbei, ehe es vorbei ist.

Bei deiner Nachwuchs-Sichtung setzte sich ein 14-Jähriger durch, den du unterstützen wirst. Bist du glücklich, ein indisches Talent zu fördern?

Es ist fantastisch. Jeder hat mich kritisiert - besonders in Indien, warum ich keinen indischen Fahrer im Auto habe. Sie versuchen, mich in Bezug auf die beiden indischen Fahrer, die es gegenwärtig gibt, zu Kommentaren zu zwingen. Ich trete aber nicht in diese Falle. Ich weiss, was gut für mein Team ist und das mache ich. Aber ich habe mehrfach gesagt, dass unter 1,2 Milliarden Menschen irgendwo ein Lewis Hamilton stecken muss. Wir haben drei sehr talentierte Jugendliche gefunden, die alle 14 Jahre oder jünger sind.

In Indien hast du gemeint, dass du die Fahrerentscheidung für 2012 eher treffen wirst. Gibt es dazu ein Update?

Alle Fahrer haben mich gebeten, mich früher zu entscheiden, und das respektiere ich. Ich muss eine wichtige Entscheidung treffen! Sie ist aber noch nicht getroffen. Ich bin keiner, der eine Entscheidung trifft und sich dann mit den Leuten spielt. Wenn ich mich entschieden habe, werde ich die Entscheidung bekannt geben, ganz einfach.

Ist für den Rest der Saison noch etwas offen?

Es sind nur noch zwei Rennen zu fahren. Wir hoffen, dass es in Abu Dhabi gut läuft, besonders weil wir denken, dass der Kurs dem Auto liegen sollte. Warten wir es ab.

8.11.2011