Verliert Sauber den 7. Platz an Toro Rosso?

Buemi flitzt im Qualifying an Koba vorbei

Es wird gefightet – und es geht um Millionen. Doch das Sauber-Team hängt seit Wochen nur noch kampflos in den Seilen. Wie gestern in der Indien-Quali.

«Ich bin sehr enttäuscht. Nach den drei Trainings hatten wir uns bessere Startplätze erhofft. Aber offensichtlich gibt unser Auto nicht mehr her – und von den Fahrern habe ich auch mehr erwartet.» Es sind die Worte von Peter Sauber (68). Worte, die den Schweizer Fans weh tun und für die restlichen Rennen mehr als hoffnungslos tönen.

6. Force India-Mercedes 49
7. Sauber-Ferrari 40
8. Toro Rosso-Ferrari 37


Das ist der heisse WM-Stand im Mittelfeld. Heute dürfte Sauber sogar den siebten Platz verlieren, weil Kobayashi und Pérez (drei Strafplätze wegen Missachtung der gelben Flaggen am Freitag) nur aus den Positionen 17 und 20 starten.

Die Segnung der Autos und ­Piloten durch einen Hindu-Priester am Freitag war also ein Flop. Der C30 ist ein Patient, dem wohl nicht mehr geholfen werden kann. Selbst der indische Sauber-CEO, Monisha Kaltenborn, tönt verzweifelt: «Wenigstens können unsere Piloten mit noch je zwei frischen Reifensätzen im Rennen attackieren!»

Doch die Hinwiler wurden gestern von den Mini-Bullen fast schon tot gebissen: 9. Buemi, 10. Alguersuari. Das B-Team von Red Bull profitiert jetzt ganz klar vom neuen Unterboden mit dem Anblas-Diffusor.

Eine Entwicklung, die Sauber im Juli gestoppt hatte, weil die FIA dieses ­System in Silverstone als illegal erklärte, es aber ein Rennen später wieder erlaubte! «Da zogen wir den Schwarzen Peter», sagt Peter Sauber. Die peinliche Bilanz nach Silverstone: sieben Punkte in sieben Rennen.

«Sauber ist für uns kein Gegner mehr. Dafür müssen wir jetzt vor Toro Rosso zittern», sagte gestern Force India-Sport­direktor Otmar Szafnauer schon vor der Qualifikation zu SonntagsBlick. 8. Sutil, 12. Di Resta – so steigt das einheimische Team von Dr. Mallya in die erste indische Schlacht in einem Vorbezirk von Neu-Delhi. Bei Toro Rosso will man nach dem Schock-Resultat von Korea (7. Alguersuari, 9. Buemi) vor zwei Wochen jetzt nichts mehr von einer Favoritenrolle wissen.

Aber die Mini-Bullen haben den ganzen Zirkus aufgeschreckt. Seit die Kiste aus Faenza läuft, lassen es der Schweizer und der Spanier krachen. So kann man Ende Saison keinen entlassen!

Buemi («ich werde auch im Rennen richtig pushen») verlor gestern nur einmal Zeit – fast eine Stunde. Bei der Dopingkontrolle.

Quelle: SonntagsBlick

30.10.2011